Es klingt noch immer nach Geschichten aus dem Kaltem Krieg und Verschwörungstheorie. Ein ehemaliger deutscher Spionagechef, der aktuell Lobbyarbeit macht, behauptet, Huawei habe eine geheime Funktion eingebraut, um das im Aufbau befindliche 5G-Netz auf Knopfdruck abzuschalten.
Huawei soll angeblich, so Gerhard Schindler, bei Auseinandersetzungen mit China einfach das 5G-Netz abschalten können. Nicht ohne Grund war vergangene Woche Huawei in Berlin zur Anhörung im deutschen Bundesministerium für Wirtschaft zusammen mit den Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und Telefónica vorgeladen worden.
Die Vorwürfe stehen seit längerem im Raum und haben angeblich schon zu entsprechenden Überlegungen geführt. Während in manchen Ländern der chinesische Anbieter Huawei schon raus ist aus der Bestellliste für 5G-Netzkomponenten, soll Deutschland dies wohl ebenfalls ernsthaft erwägen.
Das Portal Golem.de will nun “aus informierten Kreisen” erfahren haben, dass die Mobilfunkanbieter bei dem Treffen im Ministerium betonen, sowohl Verantwortung als auch Kontrolle über das 5G-Netz zu haben und ein Killswitch sei nicht vorhanden.
Doch der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes sagte den Medien, durch Huawei-Komponenten wäre die Betriebssicherheit des 5G-Netzes gefährdet. Es würde China ermächtigen, bei politischen Krisen oder gar kriegerischen Auseinandersetzungen wichtige Infrastrukturen, gerade im Zuge von Industrie 4.0, ausser Gefecht zu setzen. Ob an diesen Behauptungen etwas dran ist, bleibt indes unklar.
Quelle: Inforadio rbb via Golem