Steve Jobs war davon überzeugt, dass er mit dem iPad das Ende der PC-Ära eingeläutet hatte. In Zukunft, so seine These, werden die meisten nur noch Smartphone und Tablet besitzen und auf einen vollwertigen Laptop oder gar Desktop-PC verzichten. Angesichts der Einschränkungen vieler aktueller Tablets, die sich technisch eher an Handys denn an Laptops orientieren, scheint das aber auf absehbare Zeit Utopie zu sein. Dies ist mit ein Grund dafür, dass sich der Markt für Tablets langsamer entwickelt als erwartet. Es hat zwar bereits jeder dritte Deutsche ein Tablet, doch das Wachstum des Marktes wird von Gartner-Analystin Annette Zimmermann auf 10 Prozent in diesem und 19 Prozent im nächsten Jahr geschätzt. Das klingt zwar viel, ist aber in Relation zu 50 Prozent im vergangenen Jahr durchaus als schwach anzusehen. Neue Kundinnen und Kunden sind schwer vom Nutzen eines Tablets zu überzeugen, da es als Arbeitsgerät wenig akzeptiert ist. Darüber hinaus kaufen Nutzer und Nutzerinnen, die bereits ein Tablet besitzen, nicht so schnell wie erwartet ein neues Modell.
Der PC-Markt soll der Analystin zufolge wieder wachsen. Grund dafür sind steigende Absätze im Bereich der Ultrabooks. Bei Windows-Tablets existieren derzeit zwei Ansätze, den Markt zu beleben und vor allem auch Marktanteile von Apple und Android zu übernehmen: Einerseits sind eine Reihe sehr günstiger Geräte angekündigt, welche für unter 200 Euro auf den Markt kommen. Microsoft unterstützt dies durch eine kostenlose Abgabe der Windows-Lizenz an Hersteller solch preiswerter Tablets. Auf der anderen Seite wird aber auch vor allem von Microsoft selbst versucht, mit der Surface Pro Reihe und vor allem dem aktuellen Modell Surface Pro 3 einen vollwertigen Ersatz für einen Laptop zu bieten. Technisch orientiert man sich dabei mehr an Ultrabooks, weswegen auch klassische PC-Programme gut auf den Geräten nutzbar sind. Nächstes Jahr soll mit Windows 10 auch ein optimierter Modus Einzug halten, der solche Zwitter zwischen Tablet und Notebook noch intuitiver bedienbar werden lässt.
Quelle: Heise