Es kommt selten vor, dass Apple ein völlig neues Produkt in sein Lineup aufnimmt und “There is one more thing” als eine der berühmtesten Phrasen in der Tech-Branche nutzt, um genau diese zu präsentieren. Nun war es wieder soweit und der iPhone-Hersteller zeigte sein AR-Headset Apple Vision Pro! Ein Grossteil der Technik ist auch dieses Mal nicht neu, aber es sieht so aus als wenn Apple wieder vieles richtig und einiges sogar besser machen könnte, als viele Hersteller zuvor.
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Apple Vision Pro kommt mit M2-Prozessor und Unmengen an Sensoren
Besonders beeindrucken kann vor allem die Hardware, den Stand-Alone-Brillen sind meist mit schwächeren ARM-Prozessoren ausgestattet, die vergleichsweise wenig Leistung bieten. Mit dem Apple M2 ist allerdings ein mobile Chipsatz in der Vision Pro verbaut, der immens viel Leistung bietet und auch die beiden Displays bedienen kann, die über 23 Millionen Pixel bieten. Das entspricht deutlich über 4K-Auflösung pro Auge. Ein weiterer Chipsatz, der neu vorgestellte Apple R1, kümmert sich speziell um alle Sensoren wie LiDAR, Kameras und Mikrofone im Headset. Die Lüfter sollen lautlos arbeiten und so einen ungestörten Betrieb ermöglichen.
Dank der Kameras in der Front. könnt ihr auch eure Umgebung sehen und laut des Tech-YouTubers MKBHD sogar in einer Qualität, die aktuell keine andere Brille dieser Klasse schafft. Apple Vision Pro erkennt zudem eure Umgebung und die Personen in eurem Umkreis und kann diese sogar in einem Sichtfeld nahtlos anzeigen lassen, wenn ihr aktuell in einer virtuellen Umgebung unterwegs seid. Die Menschen werden dann einfach eingeblendet und eure Augen über ein drittes Display in der Front angezeigt. So sieht es also so aus, als wenn ihr eure Gesprächspersonen gegenüber direkt anschauen würdet und weiterhin Augenkontakt halten könnt.
Zudem kommen weitere Kameras auf der Unterseite sowie weitere LiDAR-Scanner zum Einsatz. Mit diesen lassen sich Gesten ausführen, die präzise erkannt werden können. Zudem sind auch diese dafür gedacht, eure Umgebung zu erkennen, um beispielsweise Spatial Audio über die verbauten Kopfhörer im “Raum platzieren” zu können. Apples Headset dienst also nicht nur dazu die virtuelle Realität abzudecken, sondern ein nahtloses Verbinden und Wechseln zwischen AR und VR zu ermöglichen.
visionOS als Betriebssystem könnte das Sprungbrett werden
Techgiganten, die die Brille bereits kurz ausprobieren durften bestätigen, dass die Displays in der Brille, die Sensorik und auch die Kameras, das aktuell beste auf dem Markt zu sein scheint. Teilweise sogar einige Jahre vor der Konkurrenz von Vive und Facebook zu sein scheint. Möglich macht das aber laut einiger der Testenden auch die Software. Diese soll sich wie in der gezeigten Präsentation anfühlen. Das Augen-Tracking in der Brille soll das derzeit präziseste Eye-Tracking auf dem Markt sein und reagiert in Echtzeit. Alles was ihr anschaut wird sofort intuitiv anvisiert und es reicht nur noch eine kleine Geste zum bestätigen von Klicks oder dem Verändern von Fenstern.
Apple nennt sein neues Betriebssystem visionOS und dieses fusst auf der Basis von iOS, iPadOS und macOS. Daher fügt sich dieses nahtlos in das Ökosystem der bisher vorhandenen Systeme ein und somit stehen euch auch alle eure Apps und Kontakte zur Verfügung, die ihr auf anderen Geräten ebenfalls nutzt. Zudem zeigte Apple ein recht interessantes und beeindruckendes Detail zur Präsentation: Dort sieht man wie ein Mann zum MacBook greift, dieses öffnet und den Bildschirm des MacBooks quasi in die virtuelle Realität holt und diesen dann auch deutlich vergrössert. Ein Feature, dass eben nur durch Apples Ökosystem in dieser Form realisiert werden kann, wie MKBHD in seinem Video bereits ansprach.
Die Akkulaufzeit ist mit Apples Akku-Bauteil, welches separat an die Brille angeschlossen wird, auf rund zwei Stunden begrenzt. Allerdings ist der Akku nicht besonders gross und passt locker in eine Hosentasche, wie es zumindest in den Videos zu sehen ist. Die Brille kann auch angeschlossen an einem Netzteil oder anderem Gerät genutzt werden, sofern ihr dieses wünscht.
Apple Vision Pro mit Potenzial den Markt umzukrempeln – Preis ist hoch
Sieht man so die Technik und hört die ersten Stimmen der Testenden, so scheint Vision Pro ein enormes Potenzial zu haben. Einmal mehr ist Apple bei weitem nicht der erste Hersteller auf dem Markt, macht aber wohl wieder vieles richtig, auch wenn wir aus eigener Hand noch nicht alles wirklich bestätigen können. Apple sieht seine eigene Brille auch eher als “auf den Augen tragbarer Computer” und nicht als zusätzliche Ergänzung. Apple Vision Pro funktioniert also komplett autark und kann bei Bedarf auch mit anderen Apple-Geräten kommunizieren.
Ein erster Knackpunkt ist allerdings der Preis. Mit 3499 US-Dollar ist die Vision Pro eine der teuersten AR-Brillen überhaupt. Lediglich die Microsoft Holo Lens 2 kostet entweder gleich viel oder je nach Konfiguration mehr. Zudem sollte man bedenken, dass für viele High-End-Brillen auch ein leistungsstarker PC gebraucht wird, um diese überhaupt ausnutzen zu können. All das benötigt Apples Stand-Alone-System mit massig Leistung durch den M2-Chipsatz nicht. Hinzu kommt, dass einige Testende bereits bestätigen, dass die Technik der Displays und Sensoren der Konkurrenz aktuell meilenweit voraus zu sein scheint. Es ist natürlich nichts wirklich neu, aber dafür wohl sehr gut ausgearbeitet.
In 2024 kommt die Apple VIsion Pro Anfang des Jahres auf den Markt. In den USA zuerst und im Verlauf des Jahres 2024 dann in weiteren Ländern. Wir können damit Rechnen, dass die AR-Brille in Deutschland, Österreich und der Schweiz wohl über 3499 Euro und Schweizer Franken kostet. Wir gehen aktuell von 3899 Zähler oder vielleicht sogar mehr aus. Wie es mit der Verfügbarkeit aussieht, müssen wir dann noch entsprechend abwarten.