3D-Drucker sind eine tolle Sache. Nur mitunter doch etwas kompliziert einzurichten und nicht ungefährlich. Gerade Kinder können sich die Finger einklemmen oder verbrennen. Auch ist es nicht ganz so trivial, wenn das Filament, also das Rohmaterial, aus dem der 3D-Druck entsteht, ausgetauscht werden oder der Drucker konfiguriert und kalibriert werden muss. Der KOKONI EC2 will hier Abhilfe schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des KOKONI EC2 3D- FDM/FFF-Druckers
Der KOKONI EC2 kommt zusammen mit einer englischsprachigen Kurzanleitung, einer Pinzette, dem passenden 12 V Netzteil (5 A, also 60 Watt Maximalleistung), drei gelben Deko-Stickern für die Tür des Druckers sowie zwei blauen Stickern, um das Druckerbrett besser zu beschichten. Zudem kommt das PLA-Filament auf einer Spule in einer Kartusche, die einfach zu installieren sein soll.
Was ist PLA und was FDM/FFF?
PLA sind synthetische Polymere, die im 3D-Druck meist mit der Abkürzung des englischen Begriffs Polylactid (PLA) vor kommen. Sie gehören zur chemischen Gruppe der Polyestern und werden beispielsweise aus Maisstärke gewonnen. Das macht sie Lebensmittelecht und sie verströmen keinen unangenehmer, plastikartigen Geruch. Auch nicht während des Druckvorgangs, bei dem sie ja geschmolzen werden.
Gleichzeitig sind PLA einfach zu lagern, da sie nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen und eine hohe UV-Beständigkeit aufweisen. Sie sind schwer entflammbar und mechanisch ganz gut gewappnet für viele Einsatzbereiche, weil sie etwa eine hohe Oberflächenhärte, Steifigkeit und eine hohe Zugfestigkeit aufweisen. Allerdings sind sie jedoch nur mässige gegen Schläge, Temperatur und Witterung gefeilt. Die Formbeständigkeit liegt bei etwa 65 Grad. Und, nur weil PLA aus Maisstärke gewonnen wird, sind sie nicht biologisch abbaubar. Technisch ist es zwar möglich, in Industriekompostern PLA abzubauen, aber da 3D-Druck-Filamente oft Zusätze enthalten, gehören PLA-Reste und Abfälle in Müll und nicht auf den Komposthaufen.
FDM, kurz für Fused Deposition Modeling, ist indes der Prozess, ein dreidimensionales Modell Schicht für Schicht aufzubauen, indem geschmolzenes Material wie mit einer beweglichen Heiskleberpistole aufeinander geschichtet und abgekühlt wird. Da dieses Verfahren und der Name von Stratasys 1988 patentiert wurde, wird seit 2009 als der rechtliche Schutz für das Verfahren abgelaufen ist, synonym dafür der Begriff Fused Filament Fabrication, kurz: FFF, genutzt.
Hardware und Eigenschaften
Der 3D Drucker EC2 von KOKONI ist in den drei Farben Weiss, Grün und Orange zu haben und ist jeweils 189 x 302 x 231 mm gross. Das Gerät mit 3.2 kg Gewicht besteht aus einem klassisch aufgebauten FDM-Drucker mit einer einzelnen 0.6 mm Noozle (Düse), die bis 260 °C heiss werden kann. Das Gerät verfügt über eine magnetisch haftende Bauplattform, die von Elektromotoren vor und zurückbewegt wird und so die Y-Ache abbildet. Der Druckkopf mit der beheizten Düse selbst wird dann von rechts nach links auf Metallschienen von einem Getriebegurt gezogen, womit die X-Achse abgebildet wird. Zudem kann der Druckkopf mit der ganzen X-Schiene nach oben und unten bewegt werden, was der Z-Achse des 3D-Modells entspricht.
Mit dem KOKONI EC2 sind Druckgeschwindigkeiten von bis zu 100 mm/s und Modelle bis zu 100 x 100 x 60 mm möglich. Die Höhe der gedruckten Schichten ist dabei zwischen 0.1 mm und 0.3 mm in drei Einstellungen (Druckgenauigkeit: Normal, Hoch, Niedrig) per App wählbar.
Auf der Rückseite des Kunstsotffgeäuses des EC2 von KOKONI wird eine Kassette mit dem PLA-Filament eingerastet und mittels einfachem Drehknauf arretiert. Der Extruder ist direkt in der Kartusche untergebracht. Im temperaturbeständigen PTFE-Schlauch wird das Druckmaterial dann durch die schlitzförmige Öffnung an der Oberseite geführt.
Weiter ist auf der Rückseite ein kleines Kühlgitter zum Ansaugen von Frischluft, der 12 V-Stromanschluss und ein Ein-/Aus-Schalter auf der rechten Seite zu finden. Dazwischen ist ein Typenschild sowie ein QR-Code zur Einrichtung per App aufgeklebt. Links unten auf der Rückseite, neben der Filament-Kartusche, ist ein kleiner, simpler Drucktaster zum Einrichten der WLAN- oder Bluetooth-Verbindung verbaut.
Die Unterseite des KOKONI EC2 zeigt Lüftungsschlitze sowie vier Gummifüsse für sicheren Stand. Rechtsseitig befindet sich der Name des Herstellers als Aufdruck.
Auf der Vorderseite indes ist eine grosse Kunststoffklappe in Rauchglasoptik zu finden, die magnetisch schliesst und einen einfachen. mechanischen Sensor auslöst. Durch diese Klappe kann man bequem das Innere des 3D Druckers erreichen und sehen. In der Decke des Druckers sind nämlich drei LED, zwei weisse und eine Orange, eingebaut, die den Innenraum beleuchten. Dies auch, weil eine 720p-Kamera in der vorderen, linken Ecke verbaut ist, und uns so per App die Überwachung des Druckvorgangs auch von anderswo erlaubt. Weil der Drucker einzig per Bluetooth oder per WLAN angesteuert werden kann, bietet sich dies auch an. Gleichzeitig sollte man jedoch nie Geräte, die mit Hitze arbeiten, unbeaufsichtigt lassen. So wie Kerzen ja auch nicht.
LED-Anzeige
Die drei LED in der Decke des Druckraums dienen gleichzeitig auch der Statusanzeige:
Während der Bootup-Phase und während sich der KOKONI 3D Drucker EC2 selbst einrichtet, blinken die weissen LED. Sind sie aus, wird gerade das Netzwerk konfiguriert. Leuchten die weissen LED konstant, ist der Drucker im Normalbetrieb. Die orange LED indes leuchtet alleine, wenn das WLAN-Passwort nicht stimmt, der Filamentvorrat ersetzt werden muss oder das Gerät sich im Wartungsmodus befindet.
Testeindruck
Was auf den ersten Blick auffällt: Der KOKONI EC2 3D-Printer ist erstaunlich ästhetisch. Wirklich, das Gerät stört auf dem Schreibtisch oder selbst im Wohnzimmer kaum den Blick – selbst in Orange. Das Gerät sieht nicht wie die üblichen 3D-Drucker nach martialischer Technik aus, sondern mehr wie ein Spielzeug. Gleichzeitig macht die Verarbeitung aber einen hochwertigen und langlebigen Eindruck. Viele der wesentlichen und oft beanspruchten Teile, Zahnräder und Antriebswellen, sind augenscheinlich aus Metall gefertigt und versprechen zumindest, dass man lange Freude an dem 3D Drucker haben kann.
Nach etwa 15 Modellen und etwa 28 Stunden Einsatz zeigt jedenfalls kein sichtbares Bauteil irgendwelche Ermüdungserscheinungen und auf der Filamentrolle noch knapp 8 Prozent Material übrig.
Filament in a Box?
Interessant ist der Ansatz von KOKONI, das PLA-Filament in einer Kartusche oder Kasette zu liefern. Statt der nackten Spule mit dem Plastikfaden, wir das 1.75 mm dicke PLA einfach, staubfrei und direkt mit den Extruder-Zahnrädern zusammen aufbewahrt. Der Hersteller gibt an, das PLA-Filament spezifisch für seine Drucker angepasst zu haben. Wie viel Filament auf den Cartiges von KOKONI jedoch sind, ist unklar. Leider habe ich verpasst, diese vor dem ersten Druckvorgang abzuwickeln und zu vermessen. Eine Antwort des Herstellers steht noch aus.
Es sind jedoch auch Filamente anderer Hersteller zugelassen. Dazu muss man nur die Cartige aufschrauben und die Spule ersetzen. Eine entsprechende Videoanleitung gibt es vom KOKONI Support.
Leise und geruchsarm
Der Druckvorgang ist auch angenehm leise und nicht zu vergleichen etwa mit dem bekannten Lärm des Tintenstrahl- oder Laserdruckers im Home-Office. Ein leises Hin- und Herfahren sowie den konstant aber ebenfalls leise drehenden Lüfter ist meist alles, was man vernimmt. Ab und zu mal ein Knacken. Beim Arbeiten oder auch beim Fernsehen jedenfalls stört der KOKONI EC2 3D-Drucker nicht.
PLA-Filament verströmt beim Erhitzen keinen unangenehmen Geruch. Selbst mit der Nase direkt über der Öffnung des Druckers ist nichts zu bemerken. Die Tür kann man natürlich nicht öffnen, denn dann stoppt der Druckvorgang aus Sicherheitsgründen sofort.
KOKONI App
Richtig anders macht KOKONI jedoch die Bedienung des EC2 3D-Druckers im Vergleich zu Mitbewerbsprodukten durch ihre smarte App, die kostenlos für iOS und Android erhältlich ist. Allerdings sind die Übersetzungen auf Deutsch und auch auf Französisch etwas holprig und es empfiehlt sich, die englische Sprachoption zu wählen.
Eigene Modelle und die Bibliothek
Wenngleich das Modellieren auf dem Smartphone nicht wirklich gut per Fingerzeig klappt mangels Präzision, kann man in der KOKONI problemlos aus einer grossen Bibliothek von freien 3D-Modellen aussuchen und diese weiter modifizieren. Die Modelle werden dabei immer mit einem Vorschaubild, Creator ID sowie Modellbezeichnung und der ungefähren Druckdauer sowie der Grösse des ausgedruckten Modells angezeigt.
Diese wird in den drei Stufen kurz, für weniger als eine Stunde, mittel für eine bis zwei Stunden, und lang für mehr als zwei Stunden additive Fertigungsdauer angegeben.
Alle Modelle können dann im Edit-Modus frei in der 3D-Ansicht platziert und auch verändert werden. Ein einfaches Skalieren etwa mittels Ziffern und Schieberegler erlaubt es so, Modelle insgesamt kleiner oder grösser zu machen, oder in einer der drei Dimensionen X, Y, oder Z separat zu verändern. Die Bibliothek enthält Modelle im STL- und OBJ-Format und legt merklich einen Schwerpunkt auf kleine Spielzeuge für Kinder.
Zudem können im Edit-Modus auch weitere Modelle zum Druckauftrag hinzugefügt werden oder eben Bauteile verändert oder verschoben werden.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Einrichtung
Die Inbetriebnahme des KOKONI EC2 ist denkbar einfach. Nachdem man in der App ein obligatorisches Konto eingerichtet hat, fügt man den Drucker mittels QR-Code hinzu und richtet die Internetverbindung ein. Alternativ zum WLAN kann er auch lediglich via Bluetooth bedient werden. So oder so muss die App während des, mitunter stundenlangen, Druckvorgangs nicht ständig geöffnet oder das Smartphone mit dem Drucker verbunden sein.
Drei Wege zum 3D-Modell
In der KOKONI App gibt es mehrere Möglichkeiten, eigene Modelle zu erstellen oder zu importieren. Neben der eingebauten Bibliothek kann man Modelle vom PC oder aus dem Internet, etwa von Thingiverse, in den eigenen Account, hochladen, oder per Handykamera sowie Fingerwisch und KI eigene Modelle erstellen. Dazu kann man natürlich auch aus Grundformen wie Kegeln, Würfeln und Pyramiden etc. zusammenbauen oder 3D-Textbausteine erstellen.
- Zunächst gibt es die Bibliothek, in der App unter dem Reiter Discovery bzw. Entdecken zu finden. Hier sind mehrere hundert verschiedene Spielzeuge und Puzzle zu finden.
Diese Modelle sind hübsch und auch einfach zu drucken. Sie sind sinnhaft kategorisiert und es gibt ne Menge zu entdecken. Auch können sie immer auch im 3D-Editor angepasst werden.
- Gibt es die Möglichkeit, 3D-Modelle uploaden. Dabei greift man auf www.kokoni.ltd zu und kann dort mit den Login-Daten der App verschiedene Unterordner anlegen und 3D-Modelle im Format OBJ oder STL hochladen. Dabei ist wichtig, dass die Modelle nicht über das Druckformat 100 x 100 x 60 mm hinaus gehen (inklusive Krempen auf den Ebenen X und Y von etwa 3 mm) sowie die Details nicht zu umfangreich und keine Sub-Modelle enthalten sind. Zudem müssen die 3D-Objekte horizontal ausgerichtet sein.
Das Importieren von OBJ- und STL-Modellen Dritter klappt einwandfrei. Einzig ist wichtig, den Rahmen zu berücksichtigen, der auf der Grundplatte um das Modell gezogen werden muss und so das Modell in der Regel kleiner als mit 100 x 100 mm Grundfläche zu erstellen.
- Per Handykamera kann man einen KI 3D Avatar erfassen. Hierbei wird genau ein Selfie aufgenommen und daraus eine 3D-Büste erstellt.
Das funktioniert soweit ganz gut, wenngleich die Büsten-Modelle mitunter etwas sehr frei interpretiert wirken.
- 3D Text ermöglicht es, Schilder und Anhänger, etwa für Hundehalsbänder, aus sechs verschiedenen Vorlagen und mit elf unterschiedlichen Schriften, darunter vier asiatische (Chinesisch, Japanisch und Koreanisch), zusammenzustellen.
Das klappt gut und die Anhänger und Schilder sehen gut aus. Allerdings sind sie etwas klein mit maximal 9.8 x 9.8 cm.
- Mit der Beta-Funktion 3D Scan & Print kann mit der Handykamera, sofern das Smartphone die genaue Lagesensorik unterstützt, 25 Fotos des Objekts aus allen Perspektiven erstellen. Damit wird dann ein 3D-Modell errechnet, das gedruckt werden kann.
Das Scannen ist eine sehr frickelige Angelegenheit und die 3D-Modelle sind mitunter noch stark überarbeitungsbedürftig. Da man aber auf die eigenen Modelle, auch die 3D-gescannten, über die Webseite und den eigenen KOKONI-Account zugreifen kann, lässt sich das aber mit einer vernünftigen Slicer-Software, etwa UltiMaker Cura, am grossen Rechner und Bildschirm bewerkstelligen.
- Mit der ebenfalls noch als Beta-Funktion gekennzeichneten AI-generated 3D Model können aus einer einfachen Skizze mittels Finger erstellt werden. Im Hintergrund werkelt dazu eine generative KI und macht ein 3D-Modell aus dem Gekritzel auf dem Smartphone.
Das klappt soweit ganz ok. Als Kategorien stehen hier allerdings nur Autos, Sofas, Monitore und Stühle, Schränke, Telefone und Tische zur Verfügung. Es scheint wohl eher auf Puppenstuben und Spielzeug ausgerichtet zu sein und erfordert auch ab und an noch deutliche Nacharbeit.
Druckverlauf
Zudem ist in der KOKONI App der Druckverlauf enthalten und alle hochgeladenen Modelle (unter My Models) können hier angesehen werden. Die mit Herzchen als Favoriten markierten Modelle aus der Bibliothek von KOKONI indes sind dann unter Saved Models zu finden.
In der Print History sind die Modelle, deren Quellen und die Start- und Endzeitpunkte der Drucke enthalten, die man bisher schon gedruckt hat, inklusive Vorschaubild.
Die kurzen Zeitraffervideos enthalten, die optional mit aufgezeichnet werden, muss man indes nach dem erfolgreichen Druck exportieren.
Testdruck und Qualität
Im ersten Druck haben wir, in Anbetracht der Feiertage, mit den Kindern zusammen einen Weihnachtszwerg ausgewählt und dann den Buchstaben O als Öse an dessen Mütze geklebt. Wobei, präziser: In dessen Mütze geschoben. Nach 90 Minuten Druckzeit war der 31.25 x 33.75 x 55.95 mm kleine Zwerg aus weissem PLA fertig und tadellos mit der mittleren Druckgenauigkeit (Precision: Normal, also 0.2 mm Schichthöhe) gedruckt.
Zum Ablösen konnte nach Abschluss des 3D-Druck dann problemlos die Bodenplatte vom Magnetboden genommen und leicht geknickt werden. Wir haben das Modell dann mit Acrylfarbe bemalt und an den Weihnachtsbaum gehängt.
Insgesamt klappt alles recht gut, trotz oder vielleicht gerade weil so wenig konfiguriert werden kann beim 3D-Druck. Weder die Temperatur noch die Druckgeschwindigkeit, die Art des Filaments noch sonst etwas kann konfiguriert werden. Modell auswählen, drucken, fertig.
Einzig ob automatisch Stützen eingebaut werden sollen für Bauteile, die sonst durchbiegen, was die App auf Deutsch irritierenderweise Klammer nennt, und die Druckgenauigkeit in drei Stufen können eingestellt werden. Dazu zeigt die App, bevor wir den Druckauftrag bestätigen, auf Wunsch die Druckkosten in Form einer Zeitschätzung und eines Prozentanteils der Filamentrolle an.
Die Ergebnisse sind durchwegs auch gut geworden. Nur wenn die Modelle zu detailliert gestaltet sind, kommt es manchmal zur Bladenbildung, da die Druckerdüse zu lange zu nach beieinander bleibt.
Und das Filament?
Darum ist auch die Auswahl an Filament vom Hersteller KOKONI aus etwas eingeschränkt. Lediglich PLA in acht verschiedenen Farben gibt es in konfektionierten Kartuschen für einzeln jeweils 11,95 Euro bzw. SFr. bei KOKONI zu kaufen. Der Tausch der Boxen ist jedoch recht einfach und intuitiv. In der App wählt man im Standby-Zustand die entsprechende Option aus, worauf der Drucker die Düse vom Filament-Strang befreit. Danach wird die Box abgenommen und eine neue eingesetzt. Dies bestätigt man in der App und der KOKONI EC2 kümmert sich um alles Weitere.
Fremdfilament
Zwar sagt die FAQ, man könne auch Filament von anderen Herstellern verwenden und den Support anschreiben für Tipps. Gleichzeitig weist der Hersteller aber auf den Garantieverlust beim Aufschrauben des Geräts hin. Ob sich das auf die Kartusche oder den KOKONI EC2 3D-Drucker bezieht, ist indes offen.
Testweise haben wir das Ultra Silk PLA Filament von ERYONE eingesetzt. Dazu war etwas Geschick notwendig und die Schätzung, wie viel Filament denn auf die Rolle gehört, mehr Bauchgefühl. KOKONI gibt an, die Filament-Kartusche wiege 20 Pfund, also etwa 90 Gramm. Dadurch, dass der EC2 3D-Printer danach von vollen und originalen Rollen ausgeht, stimmen die Prozentangaben in der App anschliessend aber nur noch so ungefähr. Man muss also genau aufpassen, dass der Filament-Vorrat nicht unvorhergesehen zu Ende geht und so die Düse beschädigt wird oder das Modell nicht vollständig wird.
Preis und Fazit
Der KOKONI EC2 3D-Drucker ist für 278,95 Euro bzw. SFr. beim Hersteller selbst und für 246,99 Euro bzw. SFr. bei GearBerry zu kaufen. Das Filament in den passenden KOKONI PLA-Filament-Kassetten gibt es bei GearBerry und beim Hersteller für jeweils 11.95 SFr. bzw. Euro.
Insgesamt macht der KOKONI EC2 eine Menge Spass, funktioniert gut und ist für den einfachen Einstieg in die Welt des 3D Drucks geeignet. Die einfache Bedienung, die umfangreiche App für Android und iOS und die Möglichkeit, dennoch OBJ- und STL-Dateien zu importieren, machen den kleinen 3D-Printer vielseitig und hilfreich. Auch wenn mit 10 x 10 x 6 cm nur recht kleine Modelle gedruckt werden können, kann man damit doch jede Menge tolle Sachen damit anstellen. Neben Weihnachtsbaumschmuck etwa auch Verbindungsteile zwischen Klemmstecksteinen und Holzeisenbahnen bekannter Hersteller.
Die KI-Funktionen der App sind (derzeit noch) mehr Gimmick als praktisch und hilfreich, aber was nicht ist, kann noch werden. So oder so ist die KOKONI App auch passend gestaltet und lässt sich gut bedienen, wenngleich nicht wirklich verständlich übersetzt.
Dass man für das Geld auch hochwertigere, etwas professionellere 3D-Drucker erstehen kann, steht auf einem anderen Blatt. Bei KOKONI kauft man dafür ein Einstiegsmodell, bei dem man sich um vieles drum herum nicht sorgen muss, sondern sich auf das spannendere, das Drucken in drei Dimensionen, konzentrieren kann. Und wer will kann ja dennoch mit Filament von anderen Herstellern experimentieren.
Video: KOKONI