Der erste Schnee ist schon gefallen, und auch unsere Adventselfen sind schon fleissig am Vorbereiten des PocketPC.ch Adventskalenders. Da ist klar, dass auch unsere Testberichte etwas festlicher werden. Wir haben uns darum die Netzlichterkette der italienischen Firma LEDWORKS beziehungsweise deren Marke Twinkly genauer angesehen.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der Twinkly Net Lights smarten Lichterkette
Im Karton der smarten Lichterkette Twinkly Net Lights ist ein passendes Steckernetzteil mit Typ F-Eurostecker (Schuko) sowie eine kurze Anleitung auf 27 Sprachen und ein Stickerboxen mit vier Aufklebern. Das Steckernetzteil liefert 5 V mit maximal 3 A und somit 15 Watt. Auf der Wechselstromseite zieht es maximal 0.4 Ampere. Es wird mit einem Bajonettverschluss gesichert und ist somit für den Ausseneinsatz geeignet.
Hardware und Eigenschaften
Das Twinkly Net Lights besteht aus einem Netz von 260 RGB-LED, die eine Fläche von 120 x 190 cm aufspannen. Dazu werden 13 Spalten zu 20 LED-Kugeln genutzt, die vertikal mit transparenten Kabeln zu drei Adern verbunden sind und in der obersten Reihe entsprechend mit T-Stücken zusammenhängen. Zwischen den Reihen sind jeweils transparente Kunststoffbänder geführt, die den Abstand konstant halten. Die Steuerungseinheit kann Bluetooth und WLAN im 2.4-GHz-Frequenzband benutzen zur Verbindung mit der App und dem Smart Home. Der Standby-Verbrauch liegt bei weniger 1 W und unter Vollast sind 18 Watt zu beanstanden.
Die oberste Zeile des LED-Netzes hat zudem jeweils eine Öse an jedem T-Verbinder, so dass die Twinkly Net Lights einfach befestigt werden können. Das LED-Gitter ist wetterfest und nach Schutzklasse IP44 gegen Wasser und Staub gefeilt und kann somit im Haus als auch draussen angebracht werden. So weit, so erwartbar. Auch der Temperaturbereich für den Einsatz der Netzlichterkette von -15 °C bis 40 °C ist nicht überraschend. Was nun aber Twinkly-Produkte auszeichnet, ist ihre Smart-Funktion, denn nicht nur kann jedes der 260 LED-Kügelchen einzeln angesteuert werden. Wir können das RGB-Netz auch in unser Smart Home integrieren sowie mit weiteren Twinkly-Produkten verbinden und so beeindruckende Lichtchoreographien realisieren.
Dazu ist am drei Meter langen Verbindungskabel, das fest mit dem Netz verbunden ist, eine ebenso fest installierte, weisse Schaltbox mit einer kleinen LED zur Statusanzeige und einem grossen Taster hinter einer wasserfesten Gummiabdeckung. Die Steuerungseinheit ist mit einem weiteren ein Meter langen, weissen Kabel zum Netzteil verbunden.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Testeindruck
Zunächst fällt auf, dass die Verarbeitung nicht gerade optimal zu sein scheint. Einige der Querverbindungen sind aus einer der RGB-Sphären herausgefallen oder gar geknickt, was nicht nur unschön aussieht, sondern auch das gleichmässige Verteilen des Gitters auf einer Hecke oder über einen Busch etwa erschwert.
Gut, mit etwas Fingerspitzengefühl und einer Feinmechanikzange lässt sich das wieder korrigieren. Aber in der Preisklasse hatte ich das nicht erwartet. Dafür sind die elektrischen Verbinder, die T-Stücke und auch das Netzteil und die Steuerungseinheit tadellos verarbeitet, gut verbunden und machen einen soliden und robusten Eindruck. Auch sind sie offensichtlich für Regenschauer und Schneetreiben gemacht.
Mit dieser Taste kann man das RGB-LED-Netz durch verschiedene vordefinierte Modi schalten. Gleichzeitig aber auch kann damit das Twinkly Net Lights in den Bluetooth-Pairing Modus versetzt werden.
Eine Twinkly App für Alles
Die kostenlos verfügbare Twinkly-App für Apple iOS und Google Android erlaubt es nun, sich relativ einfach mit dem LED-Gitter zu verbinden. Die Einrichtung ist selbsterklärend und die Apps sind gut und einleuchtend übersetzt.
In der Twinkly App sind nun nicht nur die handelsüblichen Effekte, wie man sie von RGB-Beleuchtungen mittlerweile zur Genüge kennt, verfügbar. Wir können auch das LED-Netz als grosses Matrix-Display benutzen und Animationen und Effekte herunterladen. Vom Santa Clause auf dem Schlitten bis zu Länderflaggen und Halloween-Kürbisfratzen wird eine Menge kostenlos angeboten. Auch mit Musik kann die Licht-Deko verknüpft werden. Wer will, kann auch einfach eigene Effekte und Animationen erstellen oder vorhandene anpassen.
Zentral dafür ist die Mapping-Funktion von Twinkly. Damit kann per Smartphone-Kamera die exakte Anordnung im Raum durch die App bestimmt werden. Dabei macht man ein Foto des Twinkly Net Lights so, wie es gerade drapiert ist und die App rechnet die genaue Verteilung im Raum in ein 3-D-Bild heraus. Das funktioniert beeindruckend gut und führt zu einer treffenden Repräsentation des beleuchteten Objekts in der App.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Es ist für die Produkte von Twinkly optional, sie ins heimische WLAN einzubinden. Dabei wird zunächst Bluetooth benutzt und dann ein WLAN-Signal im 2.4-GHz-Frequenzband eingerichtet. Alternativ kann man auch ein eigenes WLAN zwischen den Twinkly-Produkten aufspannen und sie so getrennt vom heimischen Netz benutzen. Dann allerdings können sie natürlich nicht weltweit gesteuert werden, sondern es ist eine Bluetooth-Verbindung vor Ort erforderlich.
Für das WLAN-Signal ist übrigens auch wichtig, dass die Client-Isolation deaktiviert ist während des Setups. Denn die App sucht aktiv nach dem Twinkly Net Lights Host während sie das LED-Netz einrichtet. Danach ist es, dank Cloud-Anbindung, wieder egal und kann getrost aktiviert werden.
Nun kann man in der Twinkly-App fortan auch mehrere Net Lights oder weitere Produkte anordnen und gruppieren, damit am Ende die Animation sich etwa über mehrere Sträucher oder LED-Vorhänge an der Fassade hinweg erstreckt.
Das sind beeindruckende Beleuchtungsdekorationen mit wirklichem Wow-Effekt. Gut, meine Nachbarschaft hält mich vielleicht für verrückt, wenn ich die Hecke vor der Tür mit sechs dieser Netze dekoriere, aber was soll’s? Die Twinkly Net Lights funktionieren tadellos und einwandfrei, reagieren schnell und anstandslos auf die Eingaben in der App und können super konfiguriert werden. Auch die Anbindung an Amazon Alexa und Google Assistant klappt problemlos. Nur Apple Home Kit wird nicht unterstützt, was schade ist. Dafür ist ein inoffizielles Homebridge-Plugin namens Twinkly Plus vorhanden, dass seinen Dienst ganz gut verrichtet.
Die Helligkeit der 260 LED und die Farbbrillanz sind beeindruckend und beleuchten die Umgebung meterweit. Zum Glück kann man sie in der App auch in Prozentschritten herunter-dimmen. Sonst wären mir vermutlich Klagen der Nachbarschaft sicher oder der Rettungsheli landet doch mal versehentlich bei mir statt beim nahen Spital.
Preis und Fazit
Das Twinkly Net Lights mit 260 RGB-LED in Netzanordnung als smarte Dekorationsbeleuchtung kostet beim italienischen Hersteller LEDWORKS srl 99,99 Euro bzw. 99.99 SFr., wobei gerade ein Black Friday Sale mit bis zu 40 Prozent Preisnachlass winkt.
Praktisch ist indes der LED Rechner von Twinkly, der es ermöglicht, einfach auszurechnen, wie viele LED und welche Produkte man für seine Beleuchtungs- und Deko-Ideen denn braucht.
Insgesamt ist das Twinkly Net Light mehr als eine smarte Lichterkette. Das RGB-LED-Gitter kann nicht nur flexibel auf verschiedene Objekte gelegt oder an diese gehängt werden. Durch die Netzstruktur bleibt der Abstand immer schön gleich, was optisch sehr ansprechende Bilder erzeugt. Die App erlaubt zudem richtig tolle, beeindruckende Effekte und ist gerade in Verbindung mit mehreren Produkten etwas, was richtige Hingucker ermöglicht. Die Weihnachtszeit kann also mit Twinkly wirklich kommen!
Video: Twinkly / LEDWORKS
Video: Twinkly / LEDWORKS
