Review: EZVIZ CP4 Türspion-Kamera 2 MP mit 4.3 Zoll Bildschirm im Test

Smart Homes brauchen IP-Kameras. Wobei, brauchen ist vielleicht zuviel gesagt, aber es kann schon sehr praktisch sein, eine Videoüberwachung mittels netzwerkfähiger Sicherheitskamera zu haben. Und nichts wäre da naheliegender als den Eingangsbereich vor der Wohnungs- oder Haustür direkt überwachen zu können. Der Hersteller EZVIZ hat nunmehr eine neue, smarte Version des kleinen Gucklochs mit Weitwinkellinse in der Tür im Sortiment, die EZVIZ CP6 2 Megapixel Türspionkamera mit 4.3 Zoll Display, Akku, PIR-Bewegungssensor, WLAN, Mikrofon und Lautsprecher sowie integriertem Akku. Wir haben ihn für euch getestet.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der EZVIZ CP6 Türsion WLAN-Kamera
Im Paket der EZVIZ CP6 enthalten ist neben der Kamera und dem Bildschirm selbst ein 50 cm kurzes microUSB-Kabel zum Aufladen, eine Halterung (Montagefuss) mit gummiertem Boden für das Display, Kurzanleitung, regulatorische Hinweise, ein Hinweis-Sticker sowie eine Kabelschachtabdeckung. Zudem sind sechs Gewindeschaftschrauben enthalten, die den Montagefuss mit dem Kameramodul durch das Guckloch in der Tür hindurch sicher verbinden. Die Schrauben sind in drei Paaren und somit für drei unterschiedliche Türstärken mit dabei: Für Türen von 35 bis 60 mm, von 60 bis 85 mm und von 85 mm bis 105 mm.

Hardware und Eigenschaften des EZVIZ CP4 Türspions
Das Kameramodul
Der Kamerateil selbst besteht aus einem 15 mm hohen Kegelstumpf im silbernem Zink-Aluminium-Gehäuse, das als grösseren Durchmesser an der Tür 75 mm und an der Vorderseite 58 mm im Durchmesser ausweist. Die Rückseite ist mit einem 3M-Doppelklebe-Pad versehen und weist mittig die Anschlussvorrichtung mit einem Durchmesser von 14 mm sowie einer Länge von 33 mm mit zwei Schraubgewinden und einem 16 cm langen, textilem Flachbandkabel mit USB-C-Stecker. Doch Vorsicht! Es handelt sich dabei jedoch nicht um ein USB-Gerät, das einfach mal an den Rechner oder das Smartphone gesteckt werden sollte.
Die Frontseite des EZVIZ CP4 Kameramoduls ist Schwarz gehalten und beherbergt mittig das 166 Grad Weitwinkel-Objektiv (136 Grad horizontal, 80 Grad vertikal) mit einem Durchmesser von 7.5 mm hinter dem der Bildsensor mit einer FullHD Auflösung von 1080p, also 1920 x 1080 Pixel, sitzt. Der CMOS Sensor für die Bildaufnahme ist 1/2.7 Zoll gross. Zudem ist hier ein PIR-Sensor mit 110 Grad Erkennungswinkel zur Bewegungserkennung mittels Infrarottechnik darüber untergebracht. Zudem ist hier ein Helligkeitssensor und ein Mikrofon zu finden. Neben der Kamera findet sich das Hersteller-Emblem EZVIZ und darunter ist eine blau beleuchtete, leicht versenkte Klingeltaste mit Glocken-Symbol und einem Durchmesser von 13 mm zu finden und zwei Infrarot-LEDs. Diese erlauben einen Nachtsichtmodus über bis zu fünf Meter. Auch ist an der rechten Seite des Kegelstumpfs ein Lautsprecher verbaut. Das Kameramodul wiegt 130 Gramm.
Das Displaymodul
Das 4.3 Zoll grosse Farb-Display mit einer unbekannten Auflösung ist berührungsempfindlich und sitzt in einem silbernen Zink-Alu-Gehäuse von 115.5 x 85.5 x 24.5 mm. Auf der Vorderseite ist unter dem Display mit schwarzem, 8 mm breiten Rand, wobei er unten nochmal 4 mm breiter ist, in der Mitte eine weiss beleuchtete Hardwaretaste auf dem EZVIZ CP4 untergebracht.
Auf der Unterseite ist der USB-C-förmige Anschluss für die Kameraelektronik zu finden sowie ein Lautsprecher und ein Mikrofon, rechts befindet sich der microUSB-Anschluss zum Aufladen. Auf der linken Seite ist ein microSD-Slot, der Speicherkarten bis zu 256 GB auf nimmt, um lokal Video- und Bildaufnahmen zu speichern. Die Rückseite beherbergt einen Haken, mit dem das Bildschirmmodul im Montagefuss einrastet. Der interne Akku fasst 4’600 mAh für drei Monate Laufzeit. Das Modul wiegt 190 Gramm und kann im 2.4 GHz Frequenzband in ein WLAN eingebucht werden.
Funktionen und Features
Neben der offensichtlichen Aufgabe, das Videobild der Kamera auf dem Display anzuzeigen, wenn jemand auf den Klingel-Knopf drückt, verfügt das EZVIZ CP4 über eine Gegensprech-Funktion. Optional bietet die auch einen Stimmverzerrer an.
Darüber hinaus löst die Bewegungserkennung auf Wunsch eine Videoaufzeichnung aus oder zeigt das Bild auf dem Touchscreen an. Durch die Integration der PIR-Bewegungserkennung mit der Erkennung menschlicher Umrisse wurde werden dabei auch Fehlalarme durch unbedeutende bewegliche Objekte reduziert werden. Zudem kann die Bewegungserkennung auch auf Personen eingestellt werden, um Herumlungern zu erkennen. Dies löst einen Alarm aus, wenn über einen eingestellten Zeitraum hinaus Menschen in der Nähe der Tür herumlungern.
Auch kann die EZVIZ CP4 wie alle Kameras des Herstellers in der hauseigenen Cloud speichern und über die EZVIZ App benutzt und konfiguriert werden. Dies erfolgt hier zusätzlich zur Steuerung und Benutzung via Touchscreen, ist aber unbedingt erforderlich, auch wenn die erste Einrichtung des WLAN-Zugangs etwa direkt am Display erfolgt.
Die Bewegungs- und Personenerkennung erfolgt recht zuverlässig, wenngleich drei bis vier Sekunden Verzögerung auch mit maximaler Sensitivität und ohne jegliche Stromspar-Option zu verzeichnen sind. Das liegt auch daran, dass trotz Deaktivieren der optionalen Cloud-Funktion alle Benachrichtigen und Alarme immer über die EZVIZ Cloud zur App gehen. Das dauert nun mal einen kurzen Augenblick, auch wenn die lokale Internetverbindung kurze Latenzen und schnelle Upstream-Geschwindigkeiten bietet.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Testeindruck
Die EZVIZ CP4 WLAN Türspion IP-Kamera ist solide verarbeitet und macht einen guten Eindruck. Display und Kamera-Glas sind akzeptabel gegen Kratzer resistent, wenngleich man hier nicht von Gorilla Glass oder ähnlichem ausgehen darf. Aber die Anforderungen sind hier natürlich auch andere.
Die Montage ist relativ simpel und schnell erledigt. Ein Loch von etwa 16.5 mm in der Tür reicht aus, um das Gerät bequem einbauen zu können. Gut ist hier, dass der Montageschuh mit einer Gummi-Innenseite ausgestattet ist und so auch bei strengem Anziehen der beiden Schrauben keine unschönen Spuren hinterlässt. Durch das 3M-Klebepad ist selbiges auch für das Kameramodul zu sagen.
Der EZVIZ CP4 WLAN Kamera-Türspion kann zwar direkt an der Tür aufgeladen werden, da der microUSB-Ladeanschluss auf der Seite auch in montiertem Zustand frei bleibt, aber da das Gerät einfach nach oben geschoben herausgenommen werden kann, ist ein Aufladen an einem beliebigen Steckernetzteil mit bis zu 5 V und 2 A wohl bequemer anderswo zu erledigen. Da der USB-C-Stecker senkrecht aus der Montageplatte herausragt nachdem er in diese eingeschoben wurde, kann das Display-Modul auch einfach herausgenommen werden, ohne dass die ganze Konstruktion in Gefahr ist.
Nachdem man das Gerät mittels App im WLAN angemeldet hat, kann es auch problemlos aus der Ferne und zuhause gesteuert sowie konfiguriert werden und das Videobild kann abgerufen werden. Zudem bietet EZVIZ in der App den Zugriff auf die gespeicherten Aufnahmen hier an.
Der Klingelton kann in der Lautstärke konfiguriert werden und auch mittels Zeiteinstellung beispielsweise in der Nacht auf Stumm geschaltet sein, so dass dann nur die App auf ein Klingeln an der Wohnungstür hinweist. Es stehen fünf Klingeltöne zur Auswahl und der Lautsprecher ist auch ordentlich laut und gut zu hören.
Zudem klappt die Anbindung an Sprachassistenzprogramme wie Amazon Alexa und Google Assistant problemlos und einfach. Auch die Einrichtung in einem Google Smart Home ist möglich, wobei der Videostream bekanntermassen dann nur auf dem Google Nest Hub angezeigt werden kann und nicht auf dem Smartphone. Letzteres lässt Google Home nur für eigene Nest-Kameras zu. Mit Alexa und Amazons Echo Displays klappt das hingegen problemlos. Apples HomeKit als Smart Home-Umgebung hingegen geht leer aus, es sei denn, man nutzt Homebridge und das entsprechende Plugin als Brücke.
Die EZVIZ Cloud ist mittels proprietärem Protokoll angebunden aber auch bei dieser IP-Kamera optional.
Mit der EZVIZ HD App gibt es nun ein Interface, dass auf Tablet-Grössen hin optimiert wurde als eigenständige App. Das ist nützlich und funktioniert sowohl auf Android wie auf iOS soweit ganz gut und analog zur Smartphone-App.
Die Kamera liefert sehr gute Bilder, die natürlich eine leichte Fischaugen-Optik aufweisen, auch bei Nacht, wobei diese durch die beiden Infrarot-Strahler dann nur Schwarzweiss sind. Das Display hingegen kommt der Kamera-Auflösung von 1080p nicht entgegen und ist deutlich niedriger. Der Hersteller macht hierzu keine Angaben, aber aus reiner Ansicht sind hier vielleicht 800 x 400 Pixel verbaut. Das tut der Nutzbarkeit aber keinen Abbruch und ist vermutlich der Akkulaufzeit zuträglich. Diese ist mit 90 bis 120 Tagen im Stromspar-Modus recht gut. Zudem könnte auch ein handelsübliches, langes microUSB-Kabel dazu gekauft werden und die EZVIZ CP4 WLAN Türspion Kamera über den Bildschirm permanent mit Strom versorgen.
Die Audio-Qualität ist durchaus passabel. Man kann das gegenüber gut verstehen, wenn es nur wenige Meter von der Tür weg ist und auch man selbst ist gut zu hören über den Lautsprecher. Die Stimmverzerr-Funktion indes ist mehr Spielerei. Es gibt zwei Schieberegler: Onkel-Ton und Clown-Ton, die Tiefen und Höhen der Stimmwiedergabe einstellen lassen. Aber so klingt man entweder wie ein PC-Spiel-Monster aus den 1990ern oder ein Streifenhörnchen. Ob das den richtigen Eindruck an der Haustür vermittelt? Ich weiss ja nicht.
Preis und Fazit zum EZVIZ CP4 WLAN-Kamera-Türspion
Die EZVIZ CP4 WLAN Türspion-Kamera mit 4.3 Zoll Bildschirm, PIR-Sensor und Bewegungserkennung, Gegensprechanlage und 2 Megapixel-Bildsensor ist für 169,99 Euro bzw. SFr. erhältlich.
Insgesamt ist die Idee, eine Kamera direkt in der Tür zu installieren, keine schlechte und der EZVIZ CP4 WLAN-Türspion löst das sehr gut. Die Installation ist einfach und schnell erledigt sowie wieder rückgängig zu machen, wenn man nur ein bestehendes Guckloch mit Weitwinkel-Optik ersetzt etwa, was für Mietwohnungen ja nicht unwichtig ist. Der Funktionsumfang ist gut und die Bedienung recht intuitiv. Die Stimmverzerrung wäre durchaus verzichtbar und das Display könnte höher aufgelöst sein, aber das sind beides Punkte, die nur mässig ins Gewicht fallen dürften. Die Akkulaufzeit der EZVIZ DP2C von etwa 90 Tagen im Alltag reichen gut aus.
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