Yota ist der in West- und Mitteleuropa wohl bekannteste russische Smartphone-Hersteller und konnte in der Vergangenheit vor allem auf Messen und Kongressen wie der IFA und dem MWC der Weltpresse mit ihren speziellen und ziemlich kreativen Smartphones Yota Phone und Yota Phone 2 imponieren. Bislang setzte man bei Yota auf Googles Android, damit ist nun Schluss: In Zukunft wird das finnische Betriebssystem Sailfish OS auf den Geräten vorinstalliert sein.
Sailfish OS: Nutzung immer alltagsfreundlicher
Sailfish OS geriet vor gut zwei Jahren zum ersten Mal in die Presse, als das Jolla Phone mit Sailfish OS als sehr sicheres, nicht-amerikanisches Gerät bzw. System entwickelt wurde. Das Jolla Phone haben auch wir getestet und es konnte in vielen Bereichen überzeugen, auch wenn es zu Beginn sicher nichts für Unerfahrene war, sondern eher etwas für Tech-Nerds. Spätestens mit dem bald kommenden Sailfish OS 2 ist das Nutzererlebnis aber massiv überarbeitet worden und das Betriebssystem soll für alle absolut alltagstauglich sein. Möglich gemacht wurde und wird die Entwicklung von Sailfish OS unter anderem durch eine sehr grosse, extrem engagierte User-Community, die ständig bastelt und tüftelt.
Politische Gründe für den Umstieg?
Als Grund für den Umstieg auf Sailfish OS könnten vor allem politische Gründe vermutet werden. Seit mehr als einem Jahr wird Russland unter anderem von den USA stark für das Verhalten der Regierung im Ukraine-Konflikt kritisiert und dafür mit Handelssanktionen belegt. Russlands Reaktion darauf war eine Importbeschränkung für Waren aus den betreffenden Ländern und auch im Mobilfunksektor soll auf alternative Firmen gesetzt werden. Google, Microsoft und Apple sind allesamt US-amerikanische Firmen, denen Verbindungen mit den Aktionen der NSA nachgesagt werden. Auch dies ist ein Grund für die Abkehr Yotas von Google, hin zum vermeintlich abhörsicheren Sailfish OS.
Das Yota Phone 3 wird für 2016 erwartet, wahrscheinlich wird es im Rahmes des MWC 2016 in Barcelona vorgestellt werden. Ob auch die beiden Vorgänger nachträglich mit Sailfish OS versorgt werden, ist noch nicht bekannt.
Quelle: Jolla Users (englisch) via mobiflip