Android-Fans werden Hugu Barra bereits kennen. Schliesslich war er Vizepräsident der Android-Sparte bei Google und ist Hauptverantwortlich für den Wegfall von MicroSD-Karten in den Nexus Devices, welche dort schlicht und ergreifend schon länger nicht mehr unterstützt werden. Generell galten MicroSD-Karten gegenüber Apples iPhone als eines der Hauptargumente von Apple-Gegnern. In einem Interview mit Engadget spricht der ehemalige Android-Chef über die Zukunft von MicroSD-Karten und warum er sie in Topgeräten für irrelevant hält.
“For high performance devices, we are fundamentally against an SD card slot.” – Hugo Barra, Vice President of International, Xiaomi
Hugo Barra: Zu Fehleranfällig, Performanceschwierigkeiten und der Trend sei eh klar
Samsung hat sich ebenfalls mittlerweile mit seinen neuen Geräten von der MicroSD-Karte verabschiedet. Das Samsung Galaxy S6 edge und das Galaxy S6 haben bereits keine MicroSD-Karte mehr und durch die laut Samsung sehr hohen Verkaufszahlen, könnte Hugo Barra schon ein gewisses Mass an Zustimmung eingebracht werden. Laut Barra sind MicroSD-Karten bei performancestarken Geräten eh nicht angebracht. Sie sind Fehleranfällig, durch ihre Bauart zudem nur miserabel zu handhaben und der Trend bei starken Geräten sei sowieso schon gesetzt.
You think you’re buying like a Kingston or a SanDisk but you’re actually not, and they’re extremely poor quality, they’re slow, they sometimes just stop working, and it gives people huge number of issues, apps crashing all the time, users losing data, a lot of basically complaints and customer frustration. […] You’re gonna blame the phone, you’re gonna blame the manufacturer, you’re gonna shout and scream and try to get it fixed, so many different ways until you say, ‘Actually, let me just take the SD card out and see what happens.’” – Hugo Barra, Vice President of International, Xiaomi
Den Trend begründete der Chef des internationalen Geschäfts bei Xiaomi mit der Kundenzufriedenheit. Wenn man den MicroSD-Slot nicht einbaut, würde man nur eine extrem geringe Anzahl an Userinnen und Usern mürrisch stimmen. Die breite Masse auf der anderen Seite müsse dann nicht mit dem “fummeligen” und komplizierten Bedienmöglichkeiten einer MicroSD konfrontiert werden.
Ein weiterer Grund sei die bereits angesprochene Performance, welche die Geräte teilweise auch in die Knie zwingen können. MicroSD-Karten beanspruchen den Akku zudem zusätzlich, teilweise sogar deutlich. Fälschungen auf dem Markt sind ebenfalls ein Problem und würden die Kundinnen und Kunden nur vor zusätzliche Hürden in Sachen Fehler- und Störanfälligkeiten sowie der Performance stellen.
Google mit ähnlichem Wortlaut über Handhabung von MicroSDs
Laut des Google Vice President of Design, Matias Duarte, sei das ebenfalls ein Fall von Komfort in der Bedienung. Eine MicroSD-Karte würde zwar für die Technikfreaks Sinn machen, welche auf jeden Fall mehr und mehr Speicher manuell hinzufügen wollen. Allerdings würden solche MicroSD-Karten die Mehrheit der Benutzerinnen und Benutzer nur verwirren. Ein Google Ingenieur hatte auf Reddit bereits vor einiger Zeit ähnliche Aussagen zum Thema MicroSD-Karten getätigt.
Quelle: Engadget (Englisch)