Inwieweit das ganze dann aussehen soll, bleibt noch unklar, aber am 6. Mai will die EU einen Reformvorschlag vorstellen, der unter dem Namen Single Digital Market agieren soll. Dort sollen Regelungen enthalten sein, die Dienste wie WhatsApp, Facebook, viele Services von Google, aber auch Skype betreffen werden. Provider wie die Deutsche Telekom, Vodafone oder Telefonica unterstützen diese Idee.
Auf Nachfrage von Golem.de bei der Deutschen Telekom sagte ein Sprecher, dass sich der Provider schon länger für faire Spielregeln am Markt einsetzen würde. Schliesslich würden die Telekommunikationsunternehmen umfassend reguliert und die sogenannten Over-The-Top-Player wie WhatsApp oder Facebook könnten machen, was sie wollen, obwohl die gleichen Dienste angeboten werden.
Diese Aussage bezieht sich wohl vor allem auf Dienste wie das Versenden von Nachrichten gegenüber der SMS oder Voice-Over-IP, welches vom Provider mit dem Telefonieren gleichgezogen wird. In beiden Rubriken sind die Gewinne mittlerweile stark eingebrochen. Vor allem die SMS musste Federn lassen.
Allerdings verriet Telekom-Sprecher Blank auch, dass man hier nur seine Meinung äussere und was man nun daraus mache, wäre nur Sache der Politik. Die EU scheint der Meinung der europäischen Netzbetreiber aber einiges an Zustimmung abzugewinnen und wird eine entsprechende Regelung am 6. Mai vorstellen. Man darf aber auch die Interessen der grossen internationalen Konzerne nicht ausser Acht lassen. Noch vor gut einem halben Jahr unterschrieb sowohl die Telekom als auch andere Netzbetreiber einen Brief an die EU-Kommision, in dem der Wunsch nach einer Regulierung der grossen Dienste geäussert wurde.
Zudem verlange man das Ausbügeln der bestehenden Asymmetrien zwischen den Unternehmen wie Providern und den US-amerikanischen Diensten. Es könne laut der europäischen Provider nicht sein, dass Dienste wie Facebook oder Google mit Methoden Milliarden an US-Dollar verdienen, welche für die europäischen Netzbetreiber wegen der sehr hohen Datenschutzrichtlinien verboten seien.
Quelle: Wall Street Journal (Englisch) und Golem