Wie die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB, nicht zu verwechseln mit dem deutschen Fussballclub) per Pressemitteilung bekannt gegeben haben, wird das Projekt Public/WLAN eingestellt. Im Rahmen dieses Projekts, das vor drei Jahren in Zusammenarbeit mit Swisscom gestartet wurde, waren je drei Busse und Strassenbahnen mit einem öffentlichen WLAN-Zugang ausgestattet. In dieser Zeit wurde ermittelt, ob und wie der Internetzugang genutzt wird und ob eine flächendeckende Einführung einen Mehrwert für die Passagiere bedeuten würde.
Nun kam man beim BVB aber zum Schluss, dass dem nicht so ist. Man führt unter anderem veränderte Rahmenbedingungen als Grund an. So sind heute Flatrate-Abos für Internet über die Mobilfunkantenne üblich, sodass man so oder so fast jederzeit online sein kann. Auch ausländische Gäste sind dank immer tieferen Roaming-Kosten nicht mehr unbedingt auf öffentliche WLAN-Angebote angewiesen.
Besonders schwerwiegend ist zudem die Tatsache, dass man das Netz mit einem Login-Prozess schützen müsste. Da aber die durchschnittlich zurückgelegte Strecke in einem Tram der BVB bei gerade einmal vier bis fünf Stationen liegt, hätte das Login wahrscheinlich fast länger gedauert als danach das Surfen im WLAN-Netz.
Die BLT macht weiter
Hätten die BVB das Projekt weiter verfolgt, wäre ein Erfolg also fraglich gewesen. Dennoch hätte man pro Jahr mehrere 100’000 Schweizer Franken darin investieren müssen.
Etwas anders sieht es bei der Baselland Transport AG (BLT) aus, die unter anderem für die Vororts-Tramlinien zuständig ist. Gegenüber der Basler Zeitung meinte ein Sprecher der BLT, dass das Internet-Angebot von etwa 5’000 bis 6’000 Personen pro Tag genutzt werde. Dank leistungsfähigeren Accesspoints sei es heute möglich, eine ganze Strassenbahn mit nur einem Gerät zu bedienen. Zudem könne man damit gleich noch andere Kommunikationsbedürfnisse bedienen: Das gesamte Fahrdienstpersonal ist mit persönlichen iPads ausgestattet, die natürlich auch auf das Internet zugreifen müssen. Man wird bei der BLT also am WLAN in den Strassenbahnen festhalten.
Quellen: BVB Pressemitteilung, Baz Online