Und damit gibt es eine weitere Episode in der Geschichte um den Konkurs gegangenen Hersteller von Saphir-Glas, GT Advanced Technologies oder kurz GTAT. Das Unternehmen gab nämlich gegenüber dem zuständigen Konkursgericht an, dass Apple die (Mit-) Schuld an besagtem Konkurs trägt.
So bezeichnet GTAT den Vertragspartner Apple als “Oppressive and Burdensome”, auf gut Deutsch “bedrückend und beschwerlich”, insbesondere, dass man gegenüber dem kalifornischen Unternehmen habe “Knebelverträge” unterschreiben “müssen”. So seien beispielsweise Konventionalstrafen in der Höhe von 50 Millionen Dollar pro Fall, dass geheime Informationen an die Öffentlichkeit gelangten, festgelegt worden.
Im Business der Saphir-Produktion wird viel Geld (sog. “Cash Burn”) benötigt und davon habe Apple profitiert. Es gab, so sagt GTAT, für sie keinen anderen Weg, als die Verträge zu lösen.
Als Konsequenz überlegt sich GTAT nun, ob man nun Apple verklagen könnte: “GT glaubt, dass es viele Ansprüche gegenüber Apple aus der Geschäftsbeziehung heraus geltend machen könnte.”
Massen-Entlassungen
Das Ergebnis ist nun, dass rund 890 Personen ihren Job bei GT Advanced verlieren werden. Nur ein paar Mitarbeitende sollen momentan vor Ort sein, um die letzte Produktions-Charge zu überwachen. Zudem werden wohl 13 Mitarbeiter weiterbeschäftigt. Übrig bleiben zudem Forderungen von Lieferanten und vom Kreditgeber Apple, diese machen zusammen rund 580 Millionen US-Dollar aus.
Noch immer ist auch nicht vollends geklärt, warum es schlussendlich doch zur Pleite des Unternehmens kam. Man geht aber mittlerweile davon aus, dass die Qualität, bzw. die benötigte Menge in der gewünschten Qualität nicht geliefert werden konnte, sodass Apple als grösster Kunde schlussendlich Druck ausübte. Es gilt als wahrscheinlich, dass das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus mit einer Front-Abdeckung komplett aus Saphir-Glas daher gekommen wäre, hätte es eben jene Qualitätsprobleme nicht gegeben. Momentan besteht lediglich die Abdeckung des TouchID-Sensors aus Saphir.
Quellen: heise, yahoo Finance (Englisch), WSJ (Paywall, Englisch)