Saphirglas-Produzent GT Advanced insolvent: Produktion wird eingestellt

Alles halb so schlimm, dachte man sich wahrscheinlich noch am Dienstag, als die Meldung eintraf, der von Apple beauftragte Lieferant für die Produktion von Saphirglas für die Apple Watch, GT Advanced Technologies, sei zwar bankrott, wolle sich aber selbst retten und vorerst normal weiter machen.
Wie es nun scheint, ist das, wenn überhaupt, nur die halbe Wahrheit. Denn wie ein (eigentlich vertrauliches) Gespräch zwischen den beteiligten Firmen und dem zuständigen Insolvenzrichter ergab, sollten die Anträge zur Stilllegung der noch jungen Produktionsanlage geheim gehalten werden. Jedenfalls aber sollen die Behörden am nächsten Dienstag darüber abstimmen, ob besagten Anträgen zugestimmt wird.
Sieg oder Niederlage für Apple?
Wie die Sache für Apple ausgehen wird, ist vorerst noch nicht klar. Einerseits ist da die angekündigte Apple Watch, welche mit Saphirglas ausgestattet werden muss. Doch woher soll das besonders robuste Glas nun kommen? Dazu kommt, dass das iPhone-Unternehmen bereits vor einiger Zeit rund eine halbe Milliarde Dollar in GT Advanced investiert hatte, damit diese die Produktionsanlagen im benötigten Umfang aufbauen konnten.
Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass sich das angeschlagene Unternehmen auf einen “letzten Handel” einlassen könnte mit der Firma aus Cupertino. Allenfalls könnte also Apple die Produktionsmaschinen und/oder Patente und Verfahren übernehmen und damit Saphirglas in Eigenregie herstellen.
Wie die ganze Geschichte ausgehen wird, bleibt also für’s Erste ungewiss. Am nächsten Mittwoch sollten wir jedoch mehr erfahren.
Quelle: The Wall Street Journal (Englisch)
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