Seit rund zehn Monaten benutze ich eine Smartwatch. Noch immer fragen mich interessierte Menschen in meinem Umfeld, ob sich die Anschaffung einer solchen Uhr lohnt. Diese Frage habe ich bisher immer leicht mit zwei Gegenfragen beantwortet: “Hast du eine Schwäche für Uhren und ein Faible für Technik?#8221;
Ich benutze meine Uhr jeden Tag, interessanterweise seltener zum Ablesen der Uhrzeit, sondern eher zum Anschauen der Benachrichtigungen. Da ich z.B. viel im Auto unterwegs bin, ist der digitale Chronograph am Handgelenk zu einem besonders praktischen Gadget geworden. Und je mehr ich über diesen Artikel nachgedacht habe, desto mehr Funktionen sind mir eingefallen, die ich beinahe tagtäglich nutze.
Inhaltsverzeichnis
Benachrichtigungen lesen und beantworten
Klassischer Einsatzzweck einer Smartwatch: Hier gibt es wohl nicht viel zu sagen. Ihr kennt doch bestimmt auch diese typischen “ok” oder “ja” Antworten auf eine Nachricht, die eigentlich unnötig war. Jetzt wieder das Smartphone aus der Tasche holen? Ein kurzer Blick auf die Uhr genügt. Antworten per Sprache in der Öffentlichkeit hingegen ist wohl den wenigsten Menschen recht, im Auto aber mehr als praktisch. Nachteil allerdings: Man ist vom Verkehr abgelenkt und die Spracheingabe versteht nicht immer zu 100% das, was man eingesprochen hat. Auch verfügt nicht jede App über eine solche Antwortfunktion, die gängigsten Messenger haben dieses Feature aber integriert.
Nicht benötigte E-Mails löschen
Ok, das Beispiel auf dem Foto ist vielleicht nicht das griffigste. Aber oft erhalte ich E-Mails (nicht unbedingt Spam), die so direkt im Vorhinein aussortiert werden können. Ein kurzer Blick genügt und gelöscht. Für mich Gold wert.
Musik oder auch Podcasts abspielen
Ja, jetzt kommt wieder das Auto-Beispiel. Handy ist in der Hosentasche, Auto steht natürlich noch auf dem Parkplatz, Musik läuft aber nicht. Da ich ausschliesslich Musik und Podcasts per Bluetooth konsumiere, müsste ich jetzt das Handy aus der Tasche kramen. Nervig, umständlich, will ich nicht. In diesem Fall nutze ich die App Player FM, welche eine Wear Integration mitbringt. Spotify starte ich über ein kleines Script per Tasker und WearTasker auf der Smartwatch. Bei Interesse liefere ich gerne eine Tutorial nach.
Schritte zählen oder auch Motivation zum Bewegen steigern
Zugegeben, ich laufe noch keinen Marathon oder bin jetzt exzessiver Fitnessjunkie, aber im täglichen Berufsleben pendelt sich eine gewisse Schrittzahl mit der Zeit ein. Ab und zu ist es doch interessant zu beobachten, dass ich gerne mal die Treppe anstatt den Aufzug nehme, um den Stepcounter doch etwas in die Höhe schnellen zu lassen 🙂
Navigieren
Wieso auf der Uhr, wenn man doch sein Smartphone oder externes Navigationsgerät hat? Ganz einfach! Wenn es mal schnell gehen muss. In der Vergangenheit kam ich schon manchen Mal in Situationen, wo ich doch schnell eine Route im Auto gebraucht habe. In diesem Fall ist die Navigationsanweisung schnell in die Smartwatch eingesprochen und per Bluetooth akustisch im Fahrzeug ausgegeben. Auch als Fußgänger hat sich dieses Features des Öfteren als recht praktisch erwiesen. Netter Nebeneffekt: Die Freunde staunen nicht schlecht, wenn die Uhr auf einmal die Richtung anzeigt.
Schnell mal eben eine Erinnerung speichern
Die klügsten Einfalle und spontanen Ideen zeichnen sich wodurch aus? Genau, die kommen immer genau dann, wenn es denkbar ungünstig ist. In meinem Fall morgens im Fahrzeug. Diese Ideen halte ich dann immer schnell per Erinnerung fest, um sie im Laufe des Tages entsprechend zu verarbeiten. Auch hier bin ich froh, nicht umständlich das Smartphone aus der Hosentasche kramen zu müssen. Alternative: Merken und in meinem Fall die Idee meistens dann doch vergessen. Ein Hoch auf die elektronische Gedächtnisstütze!
Verbrauchtes Datenvolumen anschauen und Hotspot umschalten
Passt es noch, nen Podcast zu streamen? Oder vielleicht ein paar Apps auf meinem M.I.C. AV7 Android Navigationssystem im Auto zu updaten? Eher ein nettes Nebenfeature als Kaufgrund, aber dennoch interessant für mich. Per Tasker frage ich die mobile Webseite meines Providers ab, welche mich über mein verbleibendes Datenvolumen informiert. Der Quellcode der Webseite wird dann verarbeitet, die entsprechende Information gefiltert und als Benachrichtigung angezeigt. Internet bezieht das Autoradio dann per W-Lan und freigegebenen Hotspot, welches ich bequem per Smartwatch ein- und ausschalten kann. Auch hier kann ich gerne bei Interesse eine Anleitung schreiben.
Einkaufen
Hier muss ich wohl nicht grossartig viel erklären. Die App Bring! leistet vorzügliche Dienste und bringt kooperative Einkaufslisten mit. Einen Testbericht könnt dazu ihr zur LG G Watch R nachlesen.
Fazit
Diese Artikel befasst sich bewusst nicht mit Dingen wie Performance oder Akkulaufzeit meiner LG G Watch R, diese Themen wurden an anderen Stellen ausreichend beleuchtet. Nein, hier geht es vielmehr um meine persönlichen Erfahrungen, die ich hier zu Anwendungsfällen aufgeschrieben habe. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen Kaufinteressenten bei seiner Entscheidung, sich eine Smartwatch zuzulegen. Ich jedenfalls bin sehr zufrieden und möchte meinen kleinen Handgelenkbegleiter nicht mehr missen.
Übrigens: Meine Uhr hält mit aktiviertem Display je nach Nutzungsintensität ca. 1 – 1,5 Tage. Ich lade sie aber aus Gewohnheit jeden Abend auf, damit ich den Tag über keine Hemmungen habe, die Uhr ausgiebig zu nutzen.