Manchmal dauern die Ferien glücklicherweise ja etwas länger und ab und zu kann man auch mehr als nur ein paar Tage wegfahren. Viele vermissen ja in diesen Zeiten den Urlaub schmerzlich und sind froh, dass wenigstens in diesem Sommer die Reisebeschränkungen aufgrund der Pandemie nicht all zu streng waren. Doch wie ging es unterdessen den Pflanzen in Küche und Zimmer oder auf dem Balkon? Haben die genug Wasser bekommen? Das Netz ist ja voll von Tipps und Anleitungen, vom Wollfaden bis zur selbst gebastelten Tontop-Bewässerung. Wer es etwas technischer möchte, ohne viel Geld aus zu geben, kann zu einer einfachen, zeitgesteuerten, automatische Bewässerungsanlage greifen.
Der bekannte Versandhandel PEARL führt unter der Eigenmarke Royal Gardineer eine Automatische Bewässerungsanlage für zehn Pflanzen unter der Artikelnummer NX-7352-909.
Inhaltsverzeichnis
Wozu ein automatisches Bewässerungssystem?
Automatische Bewässerungssysteme bieten eine Vielzahl von Vorteilen für Landwirtschaft, Gartenbau, Landschaftsgestaltung und auch für private Gärten. Diese Vorteile umfassen Effizienz, Zeitersparnis, Wasserersparnis, Gesundheit und Wachstum der Pflanzen, sowie Bequemlichkeit und Umweltschutz.
Zunächst wäre da die Effizienz in der Wasserverwendung. Automatische Bewässerungssysteme sind darauf ausgelegt, Wasser effizient und gezielt einzusetzen. Sie vermeiden die Verschwendung von Wasser durch Überbewässerung oder Verdunstung, die bei herkömmlichen Bewässerungsmethoden wie dem Giesskannen- oder Schlauchgebrauch häufig vorkommt. Tropfbewässerungssysteme beispielsweise bringen Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen, was die Wasseraufnahme maximiert und den Verlust durch Verdunstung minimiert.
Ein wesentlicher weiterer Vorteil automatischer Bewässerung ist die Zeitersparnis. Gärtner und Landwirte müssen sich nicht mehr täglich um das Giessen kümmern, da das System automatisch nach einem festgelegten Zeitplan arbeitet. Dies ermöglicht es, sich auf andere wichtige Aufgaben in der Pflege und Instandhaltung ihrer Pflanzen und Gärten zu konzentrieren.
Automatische Systeme können zudem so konfiguriert werden, dass sie eine gleichmässige und angemessene Wasserverteilung über die gesamte Fläche gewährleisten. Dies führt zu einem gleichmässigeren Wachstum der Pflanzen und vermeidet Probleme wie Trockenflecken oder Überschwemmungen, die bei manueller Bewässerung auftreten können. Durch die Bereitstellung einer konsistenten und angemessenen Wassermenge tragen automatische Bewässerungssysteme zur Förderung einer gesunden Pflanzenentwicklung bei. Eine gut kontrollierte Wasserversorgung verhindert Stress für die Pflanzen, der durch Über- oder Unterbewässerung entstehen kann.
Für Privatpersonen bietet ein automatisches Bewässerungssystem eine enorme Bequemlichkeit. Sie müssen sich nicht mehr um das tägliche Giessen kümmern, besonders wenn sie auf Reisen sind oder einen vollen Terminkalender haben. Das System kann so eingestellt werden, dass es unabhängig vom Wetter oder anderen äusseren Bedingungen funktioniert. Und man muss weder Menschen aus der Nachbarschaf um Hilfe bitten, noch teure Profis engagieren.
Moderne Bewässerungssysteme zudem sind hochgradig anpassungsfähig und können für verschiedene Arten von Pflanzen, Böden und Geländeformen konfiguriert werden. Sie können auch leicht modifiziert werden, um Änderungen in der Landschaftsgestaltung oder Pflanzenauswahl Rechnung zu tragen. Indem sie Wasser sparen und eine Überbewässerung vermeiden, tragen automatische Bewässerungssysteme zum Umweltschutz bei. Sie reduzieren die Abflussmenge und die damit verbundene Erosion und verhindern die Verschmutzung von Wasserquellen durch überschüssige Düngemittel und Pestizide. Auch tragen Sie zur Verbesserung der Bodenstruktur und Nährstoffverwaltung bei. Eine angemessene Bewässerung hilft dabei, die Bodenstruktur zu erhalten und eine Auswaschung von Nährstoffen zu verhindern. Dies ist besonders wichtig in Gebieten mit leichtem Boden, wo Wasser und Nährstoffe schnell durchsickern können.
So sind nicht nur die geliebten Gladiolen mit einem effizienten Bewässerungssystem gut bedient, auch das Gemüsebeet kann davon deutlich profitieren. Solche Systeme können zu einer deutlichen Steigerung der Produktivität und Erträge führen. Durch die Optimierung des Wasserbedarfs und die Reduzierung von Stressfaktoren für die Pflanzen können höhere Ernten erzielt werden.
Obwohl die anfänglichen Installationskosten für ein automatisches Bewässerungssystem hoch sein können, führen die langfristigen Einsparungen bei Wasser und Arbeitsaufwand zu einer rentablen Investition.
Lieferumfang und Ausstattung
Die automatische Bewässerungsanlage besteht aus einem 6 x 13 cm grossen und 620 Gramm schweren Gerät aus blauem Kunststoff, das Pumpe und Bewässerungscomputer vereint. Aus diesem führt rückseitig ein 60 cm langer, transparenter Schlauch mit kleinem Gewicht und Filter heraus, der das Wasser ansaugt. Im Inneren ist ein 2000 mAh starker Akku verbaut, der für bis zu 10 Liter ausreichen soll. Auf der Rückseite ist ausserdem ein Schraubgewinde für handelsübliche Getränkeflaschen per mitgeliefertem Adapter und Wasserspender-Behälter zu finden. Ausserdem eine Aufhängung, mit der das Gerät an der Wand befestigt oder per mitgeliefertem Drahtbügel an einen Behälter, etwa die Waschzeine, gehängt werden kann.
Zudem mit dabei sind 10 Meter Schlauch, die nach Bedarf einfach zugeschnitten werden. Jeweils zehn Tropfer und T-Stücke sowie Schlauchhalter-Erdspiesse dienen dazu, jede Pflanze entsprechend mit Wasser zu versorgen. Zwei Endstopfen, ein kurzes mikroUSB-Ladekabel sowie eine deutsche und französische Anleitung sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten.
Die Vorderseite des Geräts birgt zwei Regler, eine Status-LED sowie eine Taste. Der eine Regler stellt die Frequenz, in der gewässert werden soll, ein. Hierbei ist von einer Stunde bis sieben Tage wählbar und zwar in den Schritten 1 Stunde, 3, 6, 12, 24 und 48 Stunden, 3, 4, 5, 6, und 7 Tage.
Der zweite Regler steuert die Bewässerungsdauer von einer halben bis 15 Minuten: 0.5, 1, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 12 und 15.
Die Taste sorgt für einen verzögerten Start um jeweils eine Stunde pro Tastendruck, so dass die Programmierung zu einer anderen Uhrzeit stattfinden kann als die Bewässerung. Denn der automatische Tröpfchenbewässerer hat keine Echtzeituhr an Bord sondern bezieht sein Zeitgefühl immer ab dem Einschaltpunkt. Zum Ein- und Ausschalten ist sodann auch eine Taste auf der Rückseite versteckt.
Dabei pumpt das Gerät 160 ml pro Minute durch die Schlauchkette, die am Ausgang auf der rechten Seite der Apparatur zu finden ist. Darüber ist übrigens, unter einer Gummilasche geschützt, der microUSB-Anschluss zum Aufladen des Akkus zu finden.
Inbetriebnahme
Die Installation der automatischen Bewässerungsanlage von Royal Gardineer ist eigentlich recht simpel. Ein Behälter mit dem Wasservorrat wird gefüllt und der Schlauch der Pumpe darin verstaut. Dieser Behälter kann so ziemlich alles sein, solange irgendwie Wasser mehr als zwei Zentimeter hoch darin stehen kann. Die Pumpe sollte natürlich nie trocken laufen, also lieber zu viel Wasser vorrätig halten als zu wenig. Ein Eimer oder eine grosse Flasche eignen sich gut. Je nach dem, wie lange der Vorrat reichen soll natürlich.
Dann wird an den Ausgang des PEARL Geräts das Überlaufventil angeschlossen und anschliessend immer ein Stück des Schlauchs bis zum nächsten Blumentopf, dort ein T-Stück und an dessen unteren Ende der Tropfer. Dieser Tropfer kann übrigens von Hand auf- und zugedreht werden. Dann wird die Konstruktion mit einem Erdspiess befestigt, so dass der Tropfer knapp über dem Boden hängt und möglichst nah am Hauptwurzelwerk der Pflanze zu liegen kommt. So geht es weiter an einer langen Leitung aus unterschiedlichen langen Stücken und T-Stücken dazwischen. Ein Stöpsel schliesst die Konstruktion am Ende ab. Die ganze Schlauchkette kann dann auch über dem Niveau der Pumpe bleiben, solange 1 Meter Höhenunterschied nicht überschritten wird.
Danach wird Intervall und Bewässerungsdauer eingestellt und fertig ist die Anlage.
Testeindruck
Wir haben für unseren Test zehn Balkontöpfe mit der Anlage über drei Wochen bewässern lassen. Aus unseren Erfahrungswerten, dass 1.5 Liter alle zwei Tage vergossen wurden, errechnete sich die benötigte Vorratsmenge und die Menge an Wasser, die in die Blumentöpfe tropft. Da jeder Anschluss etwa gleich viel Wasser vergiesst, ist nur die Durchlaufgeschwindigkeit der Pumpe interessant. Da der Sommer heiss war, wollten wir die drei Wochen über lieber jeden Tag giessen, dafür natürlich weniger als dies manuell der Fall war. Die Pumpe schafft 160 ml pro Minute, somit entschieden wir uns, alle 24 Stunden für 5 Minuten zu pumpen, womit 800 ml den Pflanzen zugeführt wurden. Daraus liess sich errechnen, dass mindestens 16.8 Liter Wasser vorhanden sein müssten und die Akkulaufzeit wohl nicht ausreichen würde. Darum wurden Solarzellen von Reolink und eine überdimensionierte Powerbank mit Pass-Through dazwischen geschaltet. Immer wenn die Sonne schien, lud das Solarpanel die Powerbank über einen USB-C-Adapter auf und diese den Akku der Royal Gardineer automatische Pflanzenbewässerungsanlage. Als Wasserspeicher kam ein alter Waschzuber zum Einsatz, in den wir knapp 25 Liter kippten, so dass auch genug verdunsten durfte. Das jedoch war mehr geraten als geschätzt.
Dennoch zeigte sich, dass nach drei Wochen regelmässigem Giessens durch die Tröpfchenanlage die Pflanzen fast alle überlebt hatten. Einzig die Sonneblume war verwelkt, was jedoch nichts mit der Bewässerung sondern eher mit ihrem Lebenszyklus zu tun hatte.
Preis und Fazit
Für 32,75 Euro bzw. 46.95 SFr. kann die Royal Gardineer Automatische Bewässerungsanlage direkt bei PEARL oder bei Amazon erstanden werden.
Der unkomplizierte Aufbau und die einfache Bedienung machen das Gadget zu einem wahren Lebensretter für alle, die ihre Pflanzen für einige Zeit niemandem anvertrauen können oder wollen. Auch jene, die regelmässig vergessen, die Pflanzen zu wässern, können mit der PEARL Royal Gardineer Pumpe bis zu 10 Blumentöpfe gut im Wasser halten. Ein wenig Planung vorausgesetzt ist es ein Leichtes, die Schläuche auch wenig störend unterzubringen und so dauerhaft den Betrieb aufrecht zu halten.