Die Tomb Raider Spielereihe um die Abenteurerin Lara Croft ist legendär. Umso mehr haben wir uns gefreut, vor einiger Zeit schon Tomb Raider I-III Remastered für Nintendo Switch im Test zu haben.
Mit Tomb Raider IV-VI Remastered kommt nun der zweite Teil der Sammlung klassischer Actionadventures mit drei Spielen auf unsere Konsolen und PC-Systeme. Neben Tomb Raider: The Last Revelation von 1999 inklusive The Times Bonuslevel und Tomb Raider: Chronicles aus dem Jahre 2000 ist also auch Tomb Raider: The Angel of Darkness von 2003 mit im Paket enthalten. Alle drei Spiele kommen mit mit verbesserter Grafik, modernen Steuerungsoptionen, Foto-Modus, Trophäen, Errungenschaften und mehr daher. Entwickelt und veröffentlicht von Aspyr ist dieses Remastered für Nintendo Switch, Sony PlayStation 5, Sony PlayStation 4, Microsoft Xbox Series X|S, Xbox One und PC über Steam und den Epic Games Store wieder seit dem Valentinstag, dem 14. Februar 2025 erhältlich. Schon Tomb Raider Remastered I-III erschien am Tag des Heiligen Valentinus.
Auf Nachfrage wurde von texanischen Aspyr, das zur schwedischen Embracer Group gehört, wurde dieses mal keine Aussage über eine Disk-Version von Tomb Raider 4-6 Remastered gemacht. Beim letzten Remastered hatte man das zum Release noch verneint, dann aber doch eine Physische Edition nachgeliefert. Es kann also durchaus sein, dass auch Tomb Raider IV-VI Remastered nicht rein digital bleiben.
Inhaltsverzeichnis
Worum geht es in Tomb Raider IV-VI Remastered?
Die britische Millionenerbin ist weiterhin auf ihrer abenteuerlichen Suche nach legendären Schätzen und verborgenen Geheimnissen. In allen drei Spielen sowie deren Erweiterungen begibt sich die Archäologin und Abenteurerin Lara Croft auf eine Reise durch antike Ruinen und Gräber, stets auf der Jagd nach wertvollen Artefakten. Dabei wird sie aus der Third-Person-Perspektive dargestellt. Wie in den ursprünglichen Spielen trägt Lara standardmässig zwei Pistolen, deren Munition niemals zur Neige geht. Im Verlauf des Spiels findet sie zudem neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die ihr das gefährliche Leben erleichtern.
Die Protagonistin kann rennen, gehen – letzteres verhindert, dass sie unbeabsichtigt von Kanten stürzt, sich umsehen, vorwärts und rückwärts springen, an Vorsprüngen entlanghangeln, sich abrollen, schwimmen und Blöcke verschieben. Natürlich gehört auch das Schiessen und Aufsammeln von Gegenständen dazu, wobei Letzteres keinen Automatismus besitzt und einen Tastendruck erfordert. Ebenso kann Lara als Tomb Raider Schalter betätigen und Items an passenden Stellen einsetzen.
Die Spielesammlung bringt einige neue Features für alle drei Titel mit sich. So können Spieler zwischen verbesserter und klassischer Grafik sowie zwischen traditioneller und moderner Steuerung wählen. Zudem gibt es eine Lock-On-Kamera, Gesundheitsanzeigen für Bosskämpfe, einen neuen Fotomodus und über 200 Erfolge zum Freischalten. Entwickelt und veröffentlicht wurde die Sammlung von Aspyr Media in Zusammenarbeit mit Crystal Dynamics. Aspyr hatte bereits den macOS-Port der ersten sechs Tomb Raider-Spiele übernommen und bringt somit umfassende Erfahrung mit Lara Croft mit. Darüber hinaus wurde auch hier wieder der lead maintainer von OpenLara, dem bekanntesten inoffiziellen Open-Source-Fanprojekt, ins Boot geholt. Coolio!
Die drei Spiele selbst bleiben unverändert. Alleine kämpft man sich durch die verwinkelten Welten von Tomb Raider und erinnert sich an eine Zeit, in der das Erkunden eines 3D-Raums vor allem Geschicklichkeit und Geduld erforderte. Es gibt keine Richtungsanzeiger, keine wirklich hilfreichen NPCs und auch keine Karte. Nur du, Lara und der unbändige Forschungsdrang, der dich weiter vorantreibt – stets in der Hoffnung, nicht von einer Mumie zerfleischt verspeist, von Gangstern erschossen oder zwischen riesigen Steinrädern zerquetscht zu werden. Doch Lara Croft stirbt oft – und manchmal auf höchst skurrile Weise, bevor die mitunter kniffligen Rätsel aus Schaltern, Türen und Kletterpassagen gelöst und die ersehnten Schätze endlich geborgen sind.
Testeindruck
Nun wurden nicht nur die Texturen der drei weiteren, mittlerweile klassischen Tomb Raider-Spiele überarbeitet und die Anzahl der Polygone bei Figuren, Wildtieren, Menschen und Monstern erhöht. Das allein wäre lediglich eine grafische Verbesserung, was vielen Publishern heutzutage bereits für ein Remaster oder ein HD-Label ausreicht. Aspyr hat sich auch beim zweiten Tomb Raider Remastered wirklich Mühe gegeben, denn darüber hinaus wurde die Steuerung an moderne Standards angepasst, und auch die hinter Lara schwebende Kamera verbessert. Und für alle Spätpubertierenden: Ja, Downlousing ist immer noch möglich. Schämt euch wenigstens! Zudem gibt es zahlreiche kleinere Verbesserungen, auf die wir am Rande eingehen werden. Dies ist jedoch kein vergleichender Bericht, denn obwohl die Lara von 1999 in dieser Remastered-Sammlung noch immer als lebendige Erinnerung präsent ist, erhält man das ursprüngliche Spielerlebnis am besten nach wie vor auf Original-Hardware. Dennoch kommt keine Rezension eines Remaster-Titels ohne den Bezug zum Original aus.
Die Grafik auf der Nintendo Switch
Für Tomb Raider IV-VI Remastered scheinen nicht einfach nur per Künstlicher Intelligenz hochskalierte Texturen verwendet worden zu sein. Dafür wirken sie viel zu detailliert und stimmig und and vielen Stellen wurden auch mehr 3D-Details hinzugefügt. Vielmehr wurde offenbar im Nachhinein einiges von Hand überarbeitet. Dies zeigt sich auch daran, dass man per Tastendruck jederzeit die Erinnerung an frühere Zeiten auffrischen kann. Im Spielmenü, das übrigens nicht mehr so elegant die Menüs aller drei Tomb Raider-Teile zusammenführt, wie im ersten Remastered, sowie im Inventar und in jedem der Spiele selbst, lässt sich durch Drücken der Plus-Taste auf dem Nintendo-Switch-Controller zwischen originaler und moderner Grafik wechseln. Sogar in den, vergleichsweise seltenen, Zwischensequenzen kann man mit in Tomb Raider IV und V mit der Plus-Taste zur Retro-Auflösung zurückkehren!
Die originale Grafik des vierten Tomb Raider-Titels scheint dabei auch wieder näher an der PlayStation 2 zu liegen als an der MS-DOS-Fassung mit 3dfx-Beschleunigung. Besonders das Alphablending und das Antialiasing der Texturen sowie die daraus resultierende Beleuchtung wirken im Vergleich flacher und heller. Das muss jedoch nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, denn gerade im ersten und zweiten Tomb Raider-Teil sind einige Bereiche der für heutige Spieler ungewohnt kantigen 3D-Welt oft recht düster. Hier kann der Wechsel zwischen den beiden Grafik-Modi helfen, um besser zu erkennen, wohin man sich bewegt. Alternativ kann man auch einfach die beiden Pistolen abfeuern, die ja immer noch mit unendlicher Munition gesegnet sind, um durch das Mündungsfeuer kurz die Umgebung zu erhellen. In den Videosequenzen von Tomb Raider VI – Angel of Darkness hingegen ist dies nicht der Fall. Hier wird noch nicht mal die Auflösung sichtbar verändert.
Und auch hier man muss wieder zugeben: Die überarbeitete Grafik in Tomb Raider IV-VI Remastered kann sich in allen drei Teilen wirklich sehen lassen. Die Frischzellenkur hat nicht nur Lara Croft selbst sichtlich gutgetan. Sämtliche Figuren wurden detaillierter gestaltet, wirken weniger kantig und künstlich und bewegen sich auch natürlicher als in den Originalspielen. Auch die Spielwelt profitiert von den Verbesserungen – neben höher aufgelösten Texturen und damit schärferen Bildern wurden zahlreiche grafische Elemente modernisiert. So bestehen Bäume nun aus echten 3D-Objekten, anstatt wie früher aus halbtransparenten 2D-Sprites, die sich stets mit der Kameraperspektive mitdrehten.
Auch die gelegentlich auftauchenden Mumien, die als dekorative Elemente in den Ecken von Tempel-Labyrinthen stehen, haben eine visuelle Überarbeitung erfahren. Zudem gibt es nun animierte Gräser sowie eine deutlich realistischere weil transparente Wasseroberfläche zu bestaunen. Wenngleich die Umwelt natürlich immer noch Welten von Titeln wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom entfernt bleibt, ist in Tomb Raider IV-VI Remastered wirklich alles hübscher geworden. Gerade die Teile Vier und Fünf profitieren sehr davon, währen der sechste Titel aus dem Jahre 2003 auf der Nintendo Switch optisch immer noch sehr nah am Original bleibt. Die Texturen sind nur minimal detaillierter. Das zeigt sich aber vor allem im Hintergrund.
Trotz dieser optischen Neuerungen blieb das Leveldesign auch hier in allen drei Spielen unverändert – und das ist auch gut so. Schliesslich basiert das gesamte Tomb Raider-Spielprinzip darauf, die Umgebung zu analysieren und zu verstehen, welche Hindernisse mit welchen Techniken überwunden werden können. Wie oft haben wir um die Jahrtausendwende Lara Croft akribisch Taste für Taste ausgerichtet, bevor wir uns an einen riskanten Sprung über einen Abgrund wagten?
Erinnerungen werden wach, denn das ist auch in Tomb Raider IV-VI Remastered nach wie vor erforderlich – und, das muss man zugeben, nicht immer einfach. Es ist oft nicht sofort ersichtlich, welche Felskanten Lara tatsächlich greifen kann und welche polygonalen Strukturen solche Aktionen nicht zulassen. Doch genau das gehört zu Tomb Raider: Manche Rätsel und Geheimverstecke sind eben knifflig – und, wie der Name schon sagt, tatsächlich gut versteckt. Dafür kann man aber auch ständig abspeichern, obschon eine Autosave-Funktion ebenfalls für alle drei Remastered-Titel Einzug gehalten hat. Die PC-Version hatte diese damals nicht.
Neue Glitches
Leider sind immer noch graphische Fehler, gerade im Original-Modus, zu sehen. Aber auch die neue, verbesserte Grafik bringt neue Probleme. Nicht nur ist die Beleuchtung deutlich düsterer und damit realistischer geworden. An manchen Stellen bringt sie auch wirklich dumme Glitches mit sich. Ein Beispiel aus Tomb Raider IV Remastered ist im Folgenden zu sehen.
Zwar wurde die Statue deutlich hübscher gestaltet und texturiert, aber sie ist damit auch breiter geworden als im Original von 1999. In der Neuen HD-Grafik steht Lara mitten in der Wand der Statue. Schade, aber auch nicht so schlimm, dass die Tomb Raider Remastered-Titel damit unspielbar würden.
Performance auf der Nintendo Switch
Die betagte Hybrid-Konsole von Nintendo scheint mit Tomb Raider IV bis VI Remastered erstaunlich gut zurechtzukommen. Im Dock-Modus läuft das Spiel stets in 1080p, während es im Handheld-Modus mit 720p dargestellt wird – also genau an den technischen Grenzen der Hardware. Die Bildrate bleibt dabei konstant bei 30 Bildern pro Sekunde. Immer. Keine Ruckler, keine unerwarteten Leistungseinbrüche. Das Menü ist nun nicht mehr ganz so hübsch vertikal im Stil des Originalmenüs aufgebaut, sondern besteht aus vier einzelnen horizontalen Einträgen. Vier? Ja, denn der vierte Eintrag ist eine Werbung und ein QR-Code für TombRaider.com. Hätte ich persönlich nicht gebraucht.
Auch dauert es zwischen den einzelnen Spiele-Einträgen gut zwei Sekunden, bis das nächste Game geladen ist. Das ist aber durchaus zu verkraften, denn so oft wechselt man ja nicht zwischen Tomb Raider: Chronicles und Tomb Raider: The Last Revelation oder Tomb Raider: The Angel of Darkness hin und her. Auch ist das Menü in Tomb Raider 6 deutlich träger als in den anderen beiden Titeln. Schade, aber auch zu verschmerzen.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Sound
Auch der Sound wurde überarbeitet. Beim Wechsel der CD-Tracks gibt es keine abrupten Übergänge mehr, da alles nun digital vorliegt, und sämtliche Effekte klingen nun klarer und hochaufgelöst. Dennoch bleibt die Klangkulisse auf dem Niveau der Zeit um das Jahr 2000: Waffen klingen weiterhin dumpf und wenig realistisch, Lara gibt stets die gleichen Geräusche von sich und insgesamt gibt es wenig akustische Abwechslung. Dies trägt jedoch zum nostalgischen Gefühl der drei Spiele in Tomb Raider IV-VI Remastered bei. Die Tonqualität der Samples ist nun zwar deutlich sauberer als damals, aber die ursprüngliche Atmosphäre bleibt dennoch auch hier erhalten.
Steuerung
Noch wichtiger als die grafische Aufwertung ist die Modernisierung der Steuerung. Auch in Tomb Raider IV-VI Remastered orientiert sich Steuerung an Tomb Raider Legend, Anniversary und Underworld, die von Crystal Dynamics zwischen 2006 und 2008 entwickelt wurden. So hatten das Crystal Dynamics und Aspyr schon beim ersten Tomb Raider-Remastered der Titel I-III gemacht.
Doch auch diese neue Steuerung kann für heutige Gamer ungewohnt sein und ist nicht immer so intuitiv, wie man es sich wünschen würde. Glücklicherweise lässt sie sich individuell anpassen, und die Belegung der Tasten kann verändert werden. Wer möchte, kann zudem zur klassischen Steuerung wechseln, die auch hier als "Panzer-Modus" bezeichnet wird.
Entweder bewegen wir also Lara “modern” mit dem linken Analogstick, wobei die Richtung relativ zur 3D-Welt angegeben wird, während der rechte Stick die Kamera steuert. Oder sie nutzen den klassischen Tank Mode, bei dem sich die Steuerung direkt an Laras Blickrichtung orientiert – das bedeutet, dass ein Druck nach links sie unabhängig von der Kameraperspektive um die eigene Achse dreht.
Diese klassische Steuerungsvariante ermöglicht eine deutlich präzisere Bewegung, ist jedoch erheblich langsamer und für viele Spieler und Spielerinnen heute äusserst ungewohnt. Wer nicht bereits vor 30 Jahren mit Videospielen viel Erfahrung gesammelt hat, dürfte sich damit wohl eher schwer tun. Daher ist die stark überarbeitete Steuerung eine willkommene Verbesserung. Sich abhängig von der Kameraposition bewegen zu können, fühlt sich heute einfach intuitiver an. Leider lässt sich die Steuerung auch im zweiten Remastered nicht so einfach umschalten wie die Grafik. Stattdessen muss man ins Spielmenü wechseln und dort mehrere Unterpunkte durchlaufen, um die Einstellung zu ändern. Eine einfache Tastenkombination wie ZL + Plus wäre immer noch mein Vorschlag zur Güte. Dafür kann im sechsten Teil, Tomb Raider VI: The Angel of Darkness Remastered die Steuerung nach Belieben angepasst und die Tasten umbelegt werden.
Gameplay
Dies führt direkt zur Frage nach dem überarbeiteten Gameplay. Das Team von Aspyr hat hier nur wenige Änderungen vorgenommen. Die wohl auffälligste Neuerung sind die Gesundheitsbalken für Bossgegner – eine durchaus sinnvolle Ergänzung. Früher konnte es frustrierend sein, im Dunkeln zu tappen, wie viel Schaden man einem Gegner bereits zugefügt hatte, falls überhaupt.
Abgesehen davon bleibt jedoch alles beim Alten. Tomb Raider lebte und lebt immer noch von der Herausforderung, überhaupt herauszufinden, wie es weitergeht und was Laras nächstes Ziel ist. Die Rätsel sind anspruchsvoll, die Gegenstände oft rar und gut versteckt. Mit der Zeit entwickelt man zwar ein Gespür für das Leveldesign und kann erahnen, wo die Leute von Core Design damals Schlüssel-Items platziert haben. Doch selbst dann verbringt man immer wieder lange Minuten damit, sich in bereits mehrfach durchsuchten Räumen umzusehen – in der verzweifelten Hoffnung, vielleicht doch noch einen übersehenen Schalter zu finden, der eine versteckte Tür öffnet und den Weg durch das Labyrinth freigibt.
Für jüngere Gamer kann dieses Spielprinzip eine Herausforderung darstellen. Aber Tomb Raider IV-VI Remastered ist auch nach USK ab 18 und laut PEGI ab 16 Jahren freigegeben.
Wichtig ist, dass man jederzeit speichern kann und muss. Im Gegensatz zur PlayStation-Version gibt es hier keine Speicher-Kristalle mehr, die den Zeitpunkt und Ort der Speicherung bestimmen. Stattdessen erfolgt das Speichern über das Menü, genau wie damals auf PC und Mac. Zudem sind alle drei Spiele nun nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern auch vollständig auf Französisch und Italienisch lokalisiert – inklusive Menüs, Textelemente, Untertitel und Sprachausgabe. Nur das The Times Bonuslevel gibt es lediglich mit englischer Sprachausgabe.
Für Diskussionen sorgte beim Tomb Raider I-III Remastered noch die einmalige Inhaltswarnung zu Beginn des Spiels, in der Crystal Dynamics und Aspyr erklärten, dass sie "beleidigende Darstellungen von Menschen und Kulturen, die auf rassischen und ethnischen Stereotypen beruhen", nicht entfernt haben und hoffen, dass man daraus lernen könne. Das ist nun bei Tomb Raider IV-VI Remastered nicht mehr so. Nur die EULA muss zu beginn akzeptiert werden.
Flyby Camera Maker
Nett ist auch die Funktion des neuen Flyby Video-Makers. Dieser erweitert den bereits bekannten Fotomodus um eine Videofunktion, denn damit kann man nun in allen drei Teilen von Tomb Raider IV-VI Remastered auf der Nintendo Switch und allen anderen Plattformen in jeder Szene eine Pause einlegen und eine Videosequenz mit bis zu 20 Kamerapositionen anlegen. Natürlich kann man Lara auch umziehen und ihre Pose verändern dafür. Das nachfolgende Video zeigt recht eindrücklich, wie das funktioniert. Mehr als eine Spielerei ist der Flyby Camera Maker allerdings nicht.
Video: Aspyr
Preis und Fazit
Tomb Raider IV-VI Remastered ist im Nintendo eShop mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren nach USK und ab 16 Jahren lauf PEGI-Richtlinien für 42 Schweizer Franken bzw. 29,99 Euro als digitaler Download erhältlich. Auf Microsoft Xbox One und Series S|X ist die Spielesammlung ebenfalls ab 18 bzw. 16 Jahren freigegeben und kostet 31 Schweizer Franken bzw. 29,99 Euro – ebenso wie auf Sony PlayStation 4 und PS5. Für den PC sowie auf Valves Steam Deck OLED kann Tomb Raider I-III Remastered mit Lara Croft interessanterweise bereits ab 16 Jahren für 28,99 Euro bzw. 28.99 SFr. über Steam, GOG und den Epic Store erworben werden.
Insgesamt ist die Remastered-Neuauflage der zweiten drei Tomb Raider-Spiele eine rundum gelungene Sache – insbesondere auf der Nintendo Switch. Sich unterwegs stundenlang in verwinkelten Levels und kniffligen Rätseln zu verlieren, macht einfach immer noch sehr viel Spass. Der Wechsel zur älteren Grafikoption ist ein schönes Feature, auch wenn die niedrig aufgelösten Texturen und die flackernden Oberflächen an einigen Stellen das Verständnis für das Leveldesign erschweren und das Spiel unnötig schwieriger machen.
Einziges Manko: Es gibt keine Schnellspeicher-Taste und keine Möglichkeit, die Steuerung per Knopfdruck von klassisch zu modern umzustellen. Beides wäre sinnvoll gewesen, aber auf ein Update dieszebüglich hoffe ich nicht mehr. Dafür hoffe ich, dass es sich bei Tomb Raider IV-VI Remastered nicht um einen reinen Digital-Release handelt. Eine physische Nintendo Switch-Cartridge und Disks für die Playstation wären definitiv eine schöne Sache.
Aspyr hat mit Tomb Raider IV-VI Remastered wider einen sehr gelungenen, ehrlichen Versuch geliefert, die ursprüngliche Spielerfahrung zu bewahren, ohne sie zu verwässern. Alle drei Tomb Raider-Spiele sind zweifellos Kinder ihrer Zeit – doch erstaunlich gut gealtert. Sie bleiben herausfordernde, aber lohnenswerte Abenteuer. Hat man sich erst einmal auf das Spielprinzip eingelassen, macht das Erkunden antiker Grabstätten und das Meistern der ungewohnten Steuerung jede Menge Spass – und das für lange Zeit.
Erste Statistiken auf Steam zeigen eine Spielzeit von bis zu 55 Stunden für Tomb Raider IV-VI Remastered – was Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich eine tolle Sache ist.
Ich jedenfalls bin sehr zufrieden mit dieser zweiten, behutsamen und ehrlichen Neuauflage – und geniesse es, die zweiten drei Tomb Raider-Spiele erneut auf der Nintendo Switch durchzuspielen. Meine alten DVD-Kopien liegen noch irgendwo im Keller, aber so macht es auch einfach mehr Spass.
Video: Aspyr