Die grossen Elektronik-Konzerne kommen immer wieder mit verschiedenen interessanten Ideen daher. Erst kürzlich wurde ein Patent von Google genehmigt, welches die Integration einer Kamera in eine Kontaktlinse vorsieht (wir berichteten). Nun hat die Forschungsabteilung von Microsoft einen interessanten Entwicklungsansatz präsentiert. Demnach soll ein Smartphone von Nokia mithilfe einer interessanten Applikation zu einem 3D-Scanner werden. Ebenso wie die Kontaktlinse mit integrierter Kamera handelt es sich dabei aber vor allem um eines: Zukunftsmusik.
Kamera-App verwandelt Smartphone in 3D-Scanner
Manchmal ist die Wahrheit unglaublicher als Fiktion. Microsoft stellte in einem Bericht eine ganz neue Entwicklung vor. Demnach soll die 3D-Rekonstruktion von Gegenständen, Gesichtern oder ähnlichem in Zukunft nicht mehr extrem hochwertigen und teuren Scannern vorbehalten bleiben, auch eine normale RGB-Kamera, wie sie beispielsweise in den neuesten Nokia-Modellen verbaut ist, soll 3D-Rekonstruktionen erstellen können. Dazu soll die sogenannte Skynet UI zum Einsatz kommen, welche von den Microsoft-Experten Zhiwei Li, Richard Cai und Jiawei Gu entwickelt wurde.
Da eine solche Rekonstruktion erhebliche Rechenleistung benötigt und die Leistung des Smartphones überschritten werden würde, soll die Applikation über eine Cloud funktionieren. Die einzelnen Aufnahmen werden an die Cloud geschickt und dann von Hochleistungsrechnern zu einem vollständigen 3D-Scan zusammengefügt.
Patent für Smartphone-UI bereits angemeldet
Als Verwendungszweck sehen die Entwickler bei Microsoft verschiedene Möglichkeiten. So könnten die 3D-Modelle erzeugt werden, um Möbel- und Raumgestaltung, E-Commerce-Visualisierungen oder um Objekterkennungen und -Suchen zu realisieren.
Für die Benutzeroberfläche auf dem Smartphone hat Microsoft wohl bereits ein Patent angemeldet. So müssen Nutzer und Nutzerinnen nach einem bestimmten Muster die Kamera bewegen, damit die 3D-Konstruktion vollständig ist. In einem Video demonstrieren die Entwickler die Technik bereits ein erstes Mal. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Technologie für die Allgemeinheit auf den Markt kommt.
Quelle: Microsoft Research (Englisch)