Mit AppleHealthKit hat das Unternehmen aus Cupertino eine sehr mächtige Plattform geliefert, um Daten aus verschiedensten Fitness- und Gesundheits-Geräten zentralisiert darzustellen. Dieses Potential haben nun auch einige Krankenhäuser, vor allem in den USA, für sich entdeckt. Hier kommt HealthKit in Verbindung mit verschiedenen Messgeräten für Blutdruck, Blutzucker oder Puls und Gewicht immer öfter zum Einsatz, um den Gesundheitszustand von Patientinnen und Patienten aus der Ferne zu überwachen. Dadurch werden Behandlungskosten gesenkt und betreffende Personen benötigen weniger Besuche bei Krankenhäusern. Zudem ermöglicht es die nahezu lückenlose Kontrolle des Gesundheitszustandes von chronischen oder in längerer Behandlung befindlichen Personen.
Von den 17 am besten bewerteten Krankenhäusern verwenden bereits sieben Apple HealthKit für genau solche Zwecke. Damit sollen auch zukünftige gesundheitliche Probleme schneller und frühzeitig erkannt werden, um eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten. Die Daten werden automatisch und in Echtzeit an das behandelnde Personal gesendet und können mit wenig Aufwand ausgewertet werden.
Die Konkurrenz schläft nicht
Auch Google und Samsung versuchen mit ähnlichen Systemen den gleichen Markt für sich zu gewinnen, allerdings hat Apple hier deutlich die Nase vorn. Dennoch gibt es noch immer viele offene Punkte, welche von allen Seiten in Angriff genommen werden müssen: Unter anderem wird die Nachfrage mit der Zeit weiter ansteigen und damit auch die Menge der auszuwertenden Daten nicht mehr überschaubar. Zudem gibt es weitreichende Kritik der Gesundheitsbehörden an den verwendeten Messgeräten. Diese sind verglichen mit professionellen medizinischen Geräten weit weniger genau und auch falsche Anwendung kann die Ergebnisse verfälschen. Aus diesem Grund drängen die Behörden dazu, für diesen Einsatzbereich gewisse Standards einzuführen, welche von den Herstellern der Messgeräte eingehalten werden müssen, um eine offizielle Zulassung zu erhalten. Ausserdem müsse ein Weg gefunden werden, auch die Daten der verschiedenen Dienste einheitlich zu verknüpfen, um nicht von Apple, Google oder zukünftig Samsung allein abhängig zu sein.
Besonderes Augenmerk gilt zudem auch dem Datenschutz: Für die Übermittlung und Speicherung der Daten müsse ein hohes Mass an Sicherheit gewährleistet werden, um Dritten den Zugriff zu untersagen. Gerade medizinische Daten über eine Person bergen ein hohes Risiko zum Missbrauch.
Quelle: Reuters (Englisch)