Paketdrohnen: Schweizer Krankenhäuser tauschen Laborproben über Luftweg aus

Im Kanton Tessin in der Schweiz, genauer gesagt in der Stadt Lugano, geht nun ein wirklich interessantes Projekt an den Start, welches bereits zu Beginn des Jahres ausgetüftelt und getestet wurde. Nach rund 70 Testflügen zwischen zwei Krankenhäusern in Lugano hat Swiss Post nun offiziell bekanntgegeben, dass man das Projekt 2018 sogar vollständig absegnen will.
Eilige Lieferungen durch Drohnen zwischen Spitälern können Leben retten
In den 70 Testflügen wurden unter anderem Laborproben und Medikamente ausgetauscht und das wohl auch mit entsprechendem Erfolg. Dabei überfliegen die Drohnen auf einer festgelegten Route den unter ihnen liegenden Verkehr, kommen so in keinen Stau und können in kürzester Zeit die benötigten Materialien überbringen. Dennoch birgt ein solches Vorhaben noch gewisse Risiken, was auch weiterhin eine längere Testphase mit sich bringt.
So können bei Fehlern Abstürze erfolgen, die unter Umständen Personen auf dem Flugweg verletzen könnten. Allerdings gab Swiss Post an, dass man eng mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt zusammenarbeite um genau solche Dinge zu verhindern. Zudem werden die Drohnen mit redundanter Technik im Falle von Ausfällen ausgestattet und sollte die Elektronik einmal ganz versagen, würde automatisch ein Fallschirm ausgelöst.
“Seit Mitte März fanden rund 70 autonome Testflüge zwischen den beiden Spitalstandorten statt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) war von Beginn an ins Projekt involviert, hat die Drohne und ihre Sicherheitskomponenten geprüft, die luftrechtlichen Bedingungen definiert und der Post und Matternet in der Folge die Bewilligung für die Flüge erteilt.”
Ein solches Vorhaben bringt aber auch viele Vorteile mit sich. Wie oben schon erwähnt, fliegen die Paketdrohnen mit den wichtigen, teils auch lebensnotwendigen Gütern, über den mobilen Verkehr auf den Strassen hinweg. So vermeidet man nicht nur diverse Staus sondern auch Unfälle bei sehr eiligen Lieferungen. Speziell angelerntes Personal belädt die Drohnen mit den entsprechenden Gütern und am Endpunkt kommt wiederum gelerntes Personal für das Entladen zum Einsatz. Geht in den nächsten Monaten alles gut, dann soll die Lieferungen per Drohnen zwischen den beidenSpitälern im nächsten Jahr offiziell live an den Start gehen.
Die Drohnen die dafür eingesetzt werden, werden vom US-amerikanischen Unternehmen Matternet hergestellt. Sie fliegen mit einer Höchstgeschwindigkeit von circa 36 km/h, haben eine Reichweite von gut 20 Kilometern und können bis zu zwei Kilogramm Last transportieren.

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