Man, wieso funktioniert denn diese verdammte Taschenlampe nicht? Kennt ihr das? Immer wenn man eine benötigt, geht sie aus. Batterie leer oder Birnchen kaputt, weiss der Geier, wieso diese Teile nie funktionieren, wenn sie Licht spenden sollen. Ah, endlich, sie geht an. Puhh. Ich befinde mich nämlich gerade im Keller des Windows Phone Stores und suche nach etwas ganz bestimmten. Wie ihr bereits in der Tagesschau gesehen habt, ist WhatsApp aus dem Windows Phone Store verschwunden (wir berichteten) und keiner weiss wo es hin ist. Aber selbst ist der Mann und so begebe ich mich auf die Suche nach der App, die nicht nur in unserem Forum alle paar Wochen für Gefühlsausbrüche der negativen Art sorgt.
Die Suche beginnt…
Im dunklen Windows Phone Store Keller findet sich allerhand seltsames Zeug. Erinnert ihr euch noch an den KiK Messenger? Der war unter Windows Phone 7 der erste vernünftige Messenger, der plattformübergreifendes Schreiben gewährleistete und das eigentlich ziemlich zuverlässig tat. Nun liegt der Programmcode dieser App unter einigen Spinnweben bedeckt hier herum und keiner will ihn mehr weiter pflegen.
Wieso ist das eigentlich so? Ist Windows Phone immer noch so mies verbreitet, dass man einen Messenger komplett einstellen muss?
Ganz anders müsste man an den problematischen Sachverhalt mit WhatsApp herangehen. Zum einen wird diese App auch unter Windows Phone sehr weit verbreitet sein, zum anderen liegt sie aber auch nach Jahren in einer immer noch miserablen Form vor. Was man hier an Ladezeiten, Rucklern, Startzeiten, Bugs und weiteren technischen Unzulänglichkeiten ertragen musste und muss, grenzt schon an eine gewisse Art von Komik. Ich denke alle haben schon einmal versucht, innerhalb eines lang gewordenen Textes noch mal nach oben zu scrollen, um am Beginn seines Romans vor dem Absenden an den Empfänger etwas ändern zu wollen. Wenn nicht, probiert das mal.
Hach, es ist einfach nur zum Schreien komisch, dass so eine einfache Anwenderanfrage nicht berücksichtigt wurde. Es geht schlichtweg nicht, man muss sich mit dem Markieren des Textes irgendwie behelfen, um wieder an den Beginn hochzuruckeln, um dort dann endlich die Einleitung ändern zu können. Was zur Hölle haben sich die Entwickler dabei gedacht? Gar nichts, so wie bei dem Rest der App, die an jeder Ecke amateurhaft programmiert wirkt. Und nicht nur wirkt, nein sie ist es. Das 19 Milliarden Dollar teure WhatsApp kriegt es auf dem drittgrössten Smartphone OS nicht hin, in den 16MB Programmcode eine halbwegs befriedigende Leistung abzuliefern.
So eine verdammte riesige *#%&$§*, das kann doch nicht wahr sein…
Und da verwundert es nicht, dass in unserem WhatsApp Thread regelmässig die Emotionen hochkochen. Natürlich ist es “nur eine App” und natürlich muss man “nicht direkt den Teufel an die Wand malen” und natürlich “gibt es doch so viele andere Messenger” – und natürlich haben all diejenigen, die diese Floskeln raushauen in meinen Augen einfach nicht verstanden worum es geht.
WhatsApp ist Telefon- und SMS-Ersatzdienst. Hierüber kommuniziere nicht nur ich fast ausschliesslich mit Bekannten und Freunden, versende Bilder und Videos und teile meine neuesten Witze. Man muss sich nur vorstellen, was los wäre, wenn auf einmal das Telefonieren als Funktion verschwände.
“Entschuldigung, wir mussten das Feature >Telefonieren< kurzfristig aus dem Store entfernen. Graham Bell und Microsoft arbeiten eng miteinander, um zeitnah wieder verfügbar zu sein”.
Selbstverständlich geht das gar nicht. Aber nicht anders ist das aktuelle WhatsApp Chaos zu würdigen. Das ist ein riesiges No-Go. Der allergrösste und für viele Menschen (ja auch mich) wichtigste Messenger ist nicht verfügbar. Und selbst wenn er während ich diese Zeilen in die Tasten haue wieder in den Store gestellt wird, so war er für mehrere Tage aus selbigem verschwunden. Freilich, äusserst doof gelaufen, wurde doch am vergangenen Freitag das Lumia 630 auf den deutschen und gestern auf den schweizerischen Markt gebracht. Stellt euch doch mal kurz Frau Otto-Normal vor, die sich das Lumia 630, was in unserem Test ja gut abschnitt, gekauft hat und dann am Samstag bei der Einrichtung feststellt, dass sie mit ihrer besten Freundin nicht schreiben kann, weil WhatsApp nicht verfügbar ist. Für viele Menschen ist diese App wahrlich der Kaufgrund für ein Smartphone.
Egal, ich bin es leid. Und in diesem blöden Keller finde ich WhatsApp einfach nicht. Keine Ahnung, in welche Ecke die das gepackt haben. Da bringt mir auch die Taschenlampe nichts. WhatsApp ist und bleibt nicht auffindbar und ich habe auch keine Lust mehr, weiter zu suchen.
Mensch, natürlich, war ja klar. Jetzt will ich wieder in Richtung Ausgang und nun geht diese verflixte Taschenlampe aus. Doof, wenn man im Dunkeln stehen gelassen wird, liebes WhatsApp Team 😉
Gehört ihr zu denen, die momentan “whatsapptechnisch” im Dunkeln gelassen werden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
Diese Kolumne gibt die Meinung eines einzelnen Redakteurs wider. Diese muss nicht mit der von PocketPC.ch übereinstimmen.