Ein Mikroskop in der Hosentasche, das wäre was! Warum unsere Smartphones das noch nicht können, liegt auf der Hand: die wenigsten wollen oder brauchen eine solche Funktion. Darum sind die Marko-Linsen der Handys meist auch auf wenige Zentimeter begrenzt. Da helfen auch hunderte Megapixel nicht weiter. Wir haben uns darum die i-Seeing iMicro Q3 Makro-Mikroskoplinse bei Kickstarter angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der i-Seeing iMicro Q3 Mikroskoplinse
Die Linse kommt in einer kleinen Plastikhülle zusammen mit einem Ständer zum Zusammenstecken. Eine Kalibrierungskarte sowie die QR-Codes zu den entsprechend Apps runden den Lieferumfang ab.
Hardware und Eigenschaften
Die Linse selbst ist knapp 1.2 cm gross, in Silikon gehüllt wiegt knapp 0.5 Gramm. Sie haftet auf glatten Oberflächen, etwa dem Glas der Smartphone-Kamera durch einfache Adhäsion. Der Ständer besteht aus sechs Kunststoffteilen, die eine schiefe Ebene herstellen. Darauf kann dann das Smartphone dann einfach verschoben werden, um den Fokus einzustellen. Die Vergrösserung beträgt bis zu 1200x, so dass 700 nm kleine Strukturen sichtbar gemacht werden können.
Natürlich kommen damit einige Einschränkungen. Zunächst einmal kann man kaum mehr als 1 mm grosse Bereiche ansehen. Die 700 nm sind ja 0.0007 mm, also ist einfach optisch nicht mehr viel Platz. Die Auflösung von 0.75 micron, also 0.00075 mm ist wirklich beeindruckend.
Auch ist wichtig, dass der Abstand zwischen Linse und Objekt weniger als 0.5 mm beträgt. Man kann also wirklich nur kleine Dinge ansehen und muss auch sehr nahe ran. Die Schärfentiefe beträgt etwa 20 Mikrometer. Bei dem Massstab kann das rein optisch wohl auch nicht anders gelöst werden.
Und, am wichtigsten: Die Beleuchtung muss von der Seite oder durch das Objekt hindurch erfolgen. Doch dazu gleich mehr.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Testeindruck
Die iMicro Q3 von i-Seeing macht einen guten ersten Eindruck. Auch wenn man nicht viel zur Verarbeitungsqualität sagen kann, sieht die kleine Aufsatzlinse gut aus. Sie haftet problemlos am Smartphone und lässt sich auch ohne Schwierigkeiten ablösen.
Um die Mikroskoplinse iMicro Q3 zu benutzen, wird sie auf die Optik der Hauptkamera geklebt. Dann braucht es die entsprechende App, denn die normale Foto-App kommt damit nicht zurecht. Sie ist kostenlos für Android und iOS verfügbar.
Der Aufbau der i-SEEING Apps ist identisch und relativ rudimentär. Neben der Möglichkeit, einen roten Massstab einblenden zu lassen, gibt es vier Tasten für die Vergrösserung. Diese lässt sich zudem auch beliebig per Luppen-Funktion einstellen, wobei sich dabei natürlich nur ein digitaler Zoom konfigurieren lässt. Dies verändert dann den Overlay-Masstab entsprechend auch. Ein Kalbirierungscode kann ebenfalls eingegeben werden, der auf mobile-scope.com beim Hersteller erhältlich ist und auf der Verpackung aufgedruckt wurde. Alternativ kann mit der beigelegten Kalibrierungskarte das eigene Setup in die Einstellungen übernommen werden.
Video: QingYing E&T LLC
Das Blitzlicht des Smartphones lässt sich ein- und ausschalten, wobei das oftmals nicht ganz so gute Beleuchtung liefert. Ein weisses Blatt als Unterlage hilft meist deutlich mehr. Es sei denn, man fotografiert grosse Objekte. Die Beispielbilder unten zeigen grün bedrucktes Papier und verschiedene Textilien sowie einen Daumennagel und ein roter Apfel.
Da beim Fairphone 4 der Blitz schräg neben der Hauptkamera-Optik angeordnet ist, geht das beleuchten hier sehr gut. Auch, weil die i-Seeing iMicro Q3 Mikroskoplinse seitlich Licht aufnehmen kann durch ihre halbtransparente Bauweise.
Eine weitere Taste speichert die Aufnahmen ab, die dann in der App-Eigenen Galerie wieder aufgerufen werden können. Teilen kann man die Fotos dann aber nur per E-Mail, was schade ist. Dafür kann man die Fotos in die Camera-Roll exportieren und von dort aus mit Bordmitteln teilen.
Beispielfotos: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Insgesamt klappt das Ganze aber erstaunlich gut und man kann interessante Bilder von sehr, sehr kleinen Objekten machen. Nur Scharfstellen braucht einiges an Übung. Aber die Bilder sind erstaunlich gut.
Preis und Fazit
Die i-Seeing iMicro Q3 Mikroskoplinse gibt es bei Kickstarter und auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo für circa 31 Euro bzw. SFr. Der Hersteller selbst bietet noch keine Kaufoptionen daneben an.
Alles in Allem ist die iMicro Q3 eine spannende Aufsatzlinse für viele Smartphones, die eine Auflösung von bis zu 0.75 micron erlaubt.
Video: QingYing E&T LLC