Der Einbau von Rauchmeldern ist in Deutschland und Österreich seit längerem schon Pflicht in Mietwohnungen und Häusern. Auch manche Versicherung in der Schweiz verlangt den Einbau von Rauchmeldern. In der Regel sind das ja kleine, batteriebetriebene Geräte, die mehrere Jahre nahezu wartungsfrei an den Decken hängen und bei Rauch und/oder Hitze laut Alarm schlagen. Weil Rauchmelder leben retten können – man wird nicht im Schlaf von einem Brand überrascht – sind sie in allen Wohngebäuden empfohlen, auch wenn sie nicht verpflichtend wären.
Wir haben uns die vernetzten Funk-Rauchmelder X-Sense XS01-M genauer angeschaut, die im Set FS61 zusammen mit einer WLAN-Basisstation SBS50 kommen. Auch hier piept nicht nur eines der kleinen Geräte, wenn Rauch bemerkt wird. Es sind zu 50 verbundene Funk-Rauchmelder über bis zu 500 Meter Distanz gleichzeitig alarmiert. Damit wird auch vor einem Feuer im Erdgeschoss gleich im vierten Stock zuverlässig und vor allem frühzeitig gewarnt.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des X-Sense FS61 smarten, vernetzten Rauchmelder-Kits
Im Set enthalten sind sechs Rauchmelder vom Typ XS01-M sowie die Basisstation SBS50. Jeder Rauchmelder des X-Sense FS61 Rauchmelder-Kits kommt mit Montagematerial in Form von je zwei Dübeln und zwei Schrauben. Zudem ist eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, darunter Deutsch und Französisch enthalten, ein microUSB-Ladekabel sowie ein USB-Steckernetzteil.
Hardware und Eigenschaften
XS01-M Rauchmelder von X-Sense
Die X-Sense XS01-M Funk-Rauchmelder sind kreisrund und identisch gestaltet wie die XS01-WR desselben Herstellers. Die Geräte haben einen Durchmesser von 78 mm. Mit einer Aufbauhöhe von 48 mm sind sie für Rauchmelder vergleichsweise klein und wiegen mit gerade mal 92 Gramm auch wenig. Er lässt sich also auch problemlos mit einem Doppelklebeband oder einer Magnethalterung an der Zimmerdecke befestigen. Laut Auskunft des Herstellers sind auch bei diesem Rauchmelder die Magnethalterungen zugelassen, wenngleich das (noch) nicht in der Anleitung steht.
Auf der Unterseite des Geräts ist in der Mitte des aus flammhemmendem, weissen ABS gefertigten Gehäuse eine Öffnung zu finden, hinter der ein Schutzblech zu sehen ist. Seitlich, ebenfalls hinter schützenden Gittern, sind drei Öffnungen zu finden sowie eine Gummi-Taste mit einer roten LED angebracht. Der fotoelektrische Sensor bzw. die Elektronik im Inneren funkt im 868 MHz-Frequenzband und kann mit weiteren X-Sense Funk-Meldern der Link+ Reihe verbunden werden. Bis zu 24 Geräte können so miteinander gekoppelt zum Schutz der Immobilie und der Menschen darin verbaut werden. Spannender ist jedoch die Verbindung mit der SBS50 Basisstation und damit mit dem WLAN.
X-Sense SBS50 Basisstation
Die SBS50 Basisstaiton ist 9 x 9 x 3.6 cm klein und wiegt knapp 80 Gramm. Sie ist aus weissem Kunststoff gefertigt und hat auf der Oberseite mittig eine mehrfarbige Status-LED in Form eines X aufzuweisen. Die Unterseite birgt den Lautsprecher, vier graue Gummifüsschen und den QR-Code der Seriennummer zur Einrichtung in der App. Doch dazu später mehr. Auf der Rückseite der Station ist ein microUSB-Eingang zur Stromversorgung und daneben eine Taste, mit der das Gerät in den Pairing-Modus versetzt wird oder die man nutzen kann, um einen Fehlalarm stumm zu schalten.
Eine Öse etwa zur Befestigung an der Wand sucht man an der X-Sense Basisstation vergeblich.
Stromversorgung
Betrieben wir der vernetzbare XS01-M Funk-Rauchmelder von X-Sense mit einer handelsüblichen CR123A Lithium-Batterie mit 3 V, die für bis zu 5 Jahre Laufzeit ausreichen soll. Dies ist dank eines Ruhestroms von durchschnittlich weniger als 15 μA und einem Alarmstrom von weniger als 150 mA im Durchschnitt möglich.
Zum Einlegen oder Austauschen der Batterie sowie zur Montage an der Decke kann der Deckel des Geräts durch eine leichte Drehung entgegen des Uhrzeigersinns einfach abgenommen werden.
Die Basisstation SBS50 von X-Sense möchte 5 V bei 1 A via USB-Kabel bekommen.
Alarm!
Löst einer der bis zu 50 vernetzten Melder Alarm aus, schlagen innert Sekunden auch alle anderen im Verbund Alarm. Der Alarm eines jeden Melders ist mindestens 85 dB laut. Das Gerät, dass dieses Lärmspektakel ausgelöst hat, blinkt dazu dann rot auf der LED-Taste an der Seite. So kann man, im Falle eines Fehlalarms, heraus finden, auf wessen seitliche Taste man drücken muss, um den Alarm wieder stumm zu schalten. Zudem alarmiert die SBS50 Basisstation mit einem von drei Sounds mit bis zu 100 dB.
Die Taste dient gleichzeitig auch als Testknopf und zeigt durch Blinken an, wenn die Batterieladung sich dem Ende neigt. Es wird auch, spätestens 30 Tage vor dem Ende der Batterielaufzeit, durch ein wiederholendes Warn-Piepen dies zudem akustisch signalisiert.
Auch die Taste an der Basisstation kann zum Testen des Alarms und zum Stummschalten benutzt werden. Zudem benachrichtigt die Basisstation, die im 2.4 GHz-Frequenzband mit dem WLAN verbunden wird, die App per Push-Benachrichtigung und unter iOS auch mit einer kritischen Benachrichtigung, die also auch auf stummgeschalteten Handys auslöst. Fällt die X-Sense Basisstation übrigens aus, alarmieren die X-Sense XS01-M unabhängig davon, wie vernetzte Funk-Rauchmelder des Typs XS01-WR im Verbund. Nur Push-Alarme auf dem Handy gibt es dann nicht. Aber sicher ist man dennoch.
Proconnected oder Link+ Pro
Wichtig ist allerdings zu beachten, dass trotzt Link+ Logo und -Kompatibilität die XS01-WR Funkrauchmelder nicht mit der Basisstation SBS50 von X-Link gekoppelt werden können. Auch können die XS01-M Funkrauchmelder nicht in den Verbund mit den XS01-WR Funkrauchmeldern aufgenommen werden und gleichzeitig mit der Basisstation verbunden bleiben. Die Protokolle Link+ und ProConnected unterscheiden sich hier, obschon beide Rauchmelder-Modelle im 868 MHz-Bereich arbeiten und die Basisstation entsprechend auch. Dafür hat X-Sense das etwas verwirrende Link+ Pro eingeführt. Man muss sich also entscheiden, ob man die SBS50 Station via ProConnected und damit die App-Anbindung via WLAN nutzen möchte, oder ob etwa schon vorhandene Link+ Pro Produkte mit den sechs Rauchmeldern verbunden werden sollen. Beides gleichzeitig geht nicht. Das ist in der Produktbeschreibung im Internet nicht ganz so deutlich ersichtlich.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
DIN EN 14604
Die X-Sense XS01-M Funk-Rauchmelder aus dem Set erfüllen die EN 14604:2008 und sind vom TÜV Rheinland sowie CE-gelistet mit Nummer. Die europäische Norm EN 14606 hat zwar für die Schweiz keine Relevanz, wo immer noch keine überkantonale Qualitätsstandards für Rauchmelder vorhanden sind, ist aber dennoch eine wichtige Mindestanforderung für diese Geräte. Die Gerätenorm EN 14604 legt die Anforderungen, Prüfverfahren und Leistungskriterien für Rauchwarnmelder für Wohnungen und Wohnhäuser fest.
Damit wird sichergestellt, dass der die Geräte auch wirklich auslösen, wenn sie das sollen, einen Testknopf haben und keinen Staub oder Insekten eindringen lassen, was Fehlalarme auslösen oder die Raucherkennung behindern könnte. Auch die Mindestlautstärke von 85 dB im Abstand von drei Metern zum Gerät ist in der Norm geregelt. Die Basisstation und das vernetzen der Rauchmelder untereinander sind Zusatzfunktionen.
Testeindruck zum X-Sense FB61 smarten Funk-Rauchmelder-Set
Die vernetzbaren Rauchmelder von X-Sense machen einen robusten und hochwertigen Eindruck. Das konzentrische Punktemuster auf der Unterseite sieht schick aus und durch das kleine Design fallen die Geräte an der Raumdecke auch kaum auf. Warum die seitlichen Schutzgitter indes silbern und nicht auch weiss sind, erschliesst sich jedoch nicht so recht. Das dürfte auch weiss sein für meinen Geschmack.
Installation und Inbetriebnahme
Die Installation der X-Sense XS01-M Funk-Rauchmelder ist einfach und problemlos. Egal ob das Gerät mittels Dübeln und Schrauben an der Raumdecke befestigt wird, oder ob man eine magnetische Klebelösung verwendet. Die kleinen und leichten Geräte sind schnell und ohne viel handwerkliches Geschick angebracht. Dass im Lieferumfang keine Bohrschablone enthalten ist, lässt sich verschmerzen.
X-Sense App
Herz des FS61 Sets von X-Sense ist jedoch die App-Anbindung.
Die kostenlose App von X-Sense gibt es für Android und iOS und ist schnell eingerichtet. Ein Konto mit E-Mailadresse vorausgesetzt lassen sich Geräte hinzufügen und verwalten. Dazu wird einzeln jedes Gerät durch Doppeltipp auf die Test/Stumm-Taste in den Pairing-Modus versetzt und dann von der Basisstation gefunden und in der X-Sense Home Security App verbucht.
Die App ist solide übersetzt, auch auf Deutsch und Französisch, und erlaubt die Konfiguration der englischen Sprachausgabe der Basisstation sowie seit dem letzten Update die Möglichkeit, die rückseitige Taste zum Stummschalten eines Rauchalarms zu benutzen. Ohne diese Funktion zu aktivieren könnte man einen Fehlalarm nur in der App selbst oder durch drücken des jeweils verantwortlichen XS01-M Funkrauchmelders für neun Minuten ausschalten.
Zu jedem verbundenen Rauchmelder kann der Alarmton an der Basis individuell aus drei Möglichkeiten sowie mittels fünfstufiger Lautstärkeskala eingestellt werden. Weiter gibt es Informationen zur Firmware und die Optionen, das Gerät zu testen und die Benachrichtigungen zu wählen, die auf dem Handy per Pushnachricht eingeblendet werden sollen. Hier können Auslösen und Ende eines Rauchalarms, Stummschalten, Test, Störung und Batteriewarnungen aktiviert oder deaktiviert werden. Davon unabhängig, was wir hier auswählen, funktionieren die Pieps-Alarme wie gewohnt. Es wäre fatal, wenn man versehentlich den Rauchmelder dauerhaft stumm schalten könnte!
Updates werden hier natürlich auch OTA eingespielt. Eine Einbindung in Smart Home Systeme, etwa Apple HomeKit, selbst via HomeBridge, Google Home oder an Amazon Alexa of IFTTT fehlen indes gänzlich.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Funkverbindung
Die XS01-M Rauchmelder mit der SBS50 Basisstation zu verbinden, klappt auf Anhieb und problemlos. Die Funkreichweite im 868 MHz-Frequenzband ist sehr gut und so können problemlos vier Stockwerke Stahlbetondecken überbrückt werden und dennoch sind stabile Signale zu verzeichnen.
Denn die X-Sense Home Security App zeigt neben der Batterieladung auch die Qualität des Funksignals an.
Zudem kann man in der App den Zugriff auf die Basisstation und damit verbundenen Funkrauchmelder auch per E-Mail teilen. Praktisch, um anderen, die Möglichkeit zu geben, einen Fehlalarm per App stumm zu schalten oder über Batterieleerstände informiert zu werden.
Batteriewechsel
Auch das Austauschen von Batterien klappt tadellos. Dadurch, dass das Gerät von der Decke genommen wird dafür, ist das eigentlich kein grosses Problem. In unserem Test haben wir die Rauchmelder dafür auch per Magnet-Pad montiert, was das ganze besonders komfortabel gestaltet.
Empfindlichkeit
Im Test löst der Rauchmelder zuverlässig schon bei geringen Rauchkonzentrationen aus. Eine ausgepustete Kerze direkt unter den Funkrauchwarner gehalten reicht aus. Aufgrund der DIN EN 14604 Zertifizierung muss man sich so keine Sorgen machen, von einem Brand im Schlaf überrascht werden zu können.
Lautstärke und Verbundalarm
Der Alarm ist wie gefordert sehr laut und durchdringend. Man hört ihn auch im Raum daneben noch bei geschlossenen Zimmertüren sehr gut. Verschlafen kann man ihn bestimmt nicht. Drückt man auf die Taste am Rauchmelder, in der App oder an der Basisstation, während der Alarm hektisch piept, so ist er für neun Minuten stumm geschaltet. Ist nach dieser Zeit immer noch Rauch im Sensor zu verzeichnen, geht der Alarm wieder los. Die Funk-Rauchmelder XS01-M von X-Sense sind miteinander vernetzt, alarmieren wie gesagt alle verbundenen Geräte auch wenn die Basisstation mal ohne Strom oder Internetzugang wäre. Dann gibt es zwar keine Meldung auf dem Smartphone, aber wach sind dann trotzdem alle.
Auch die Batteriewarnung ist entsprechend laut und unüberhörbar, denn der XS01-M piepst dann kurz einmal pro Minute und blinkt kontinuierlich. Sonst blinkt er nur einmal pro Minute kurz rot auf um zu zeigen, dass alles OK ist.
Preis und Fazit
Das X-Sense FS61 smartes, vernetztes Rauchmelder-Kit, bestehend aus Basisstation und sechs Funk-Rauchmeldern gibt es bei X-Sense selbst und auf Amazon für 149,99 Euro bzw. SFr. zu kaufen. Zusätzliche Rauchmelder XS01-M sind für 29,99 Euro bzw. SFr. bei X-Sense erhältlich, also zum gleichen Preis wie die X-Sense XS01-WR vernetzbaren Funkrauchmelder. Sie sind zudem in Sets zu drei Stück für 79,99 Euro bzw. SFr. und sechs Stück für 149,99 Euro bzw. SFr. mit Rabatt zu haben. Bei Amazon hingegen ist derzeit nur ein einzelner XS01-M Funkrauchmelder erhältlich, der zudem mit 32,99 Euro bzw. SFr. etwas teurer als beim Hersteller direkt ist. Aber es gibt derzeit einen 20 Prozent-Coupon bei Amazon zum anklicken, so dass wir hier mit 26,39 Euro bzw. SFr. etwas günstiger sind, wenn es um einzelne, zusätzliche Rauchmelder zum Sechserpack geht.
Das X-Sense FS61 smartes, vernetztes Rauchmelder-Kit ist mit seinen kleinen, zuverlässiger Rauchmelder, die per Funk mit der Basisstation per Link+ Pro ProConnected oder alternativ mit anderen Geräten der Link+ Reihe von X-Sense verbunden werden kann, sehr gelungen. Verknüpft via Funk über bis zu 500 Meter alarmieren so bis zu 50 Geräte auch in der App per Push und kritischer Benachrichtigung, wenn auch nur eine einziges Gerät einen Grund dazu bemerkt hat. Damit kann man sicher schlafen, auch in grossen und verwinkelten Smart Homes, die mehrere Rauchmelder benötigen. Zudem ist der X-Sense SWS45 Wassermelder verfügbar und kompatibel zur Basisstation SBS50 von X-Sense, der etwa vor leckgeschlagenen Waschmaschinen warnt.
Praktisch ist auch die Stummschaltfunktion, etwa für den Fall eines falschen Alarms, z.B. bei offenen Küchen, wo der Wasserdampf schnell mal den Alarm im Essbereich auslöst. Weil diese nun nicht mehr nur per seitlicher Taste stummgeschaltet werden kann, sondern auch per App, ist dieses Designmanko nicht mehr ganz so tragisch. Schade ist nur, dass die Basisstation keine Möglichkeit zur Wandmontage bietet.
Zertifizierung
Die wichtige DIN EN14604 Europanorm wird laut Hersteller vom X-Sense XS01-M Funk-Rauchmelder erfüllt. Einzig das Q-Label, das seit 2021 europaweit gültig ist. Es gewährleistet hochwertige, zuverlässige und langlebige Rauchmelder, die zudem eine erhöhte Sicherheit vor Fehlalarmen bieten. Allerdings ist dabei die Batterie fest verbaut und dafür auf 10 Jahre Laufzeit ausgelegt. Dann jedoch muss bei einem Q-Rauchmelder das ganze Gerät getauscht werden. Das ist aber auch bei diesen Modellen zu empfehlen, denn die Sensorik ermüdet über die Zeit, so dass nach zehn Jahren keine Garantie mehr für die zuverlässige Gefahrenerkennung gegeben ist.
Wer also nach einem relativ kostengünstigen, smarten Funk-Rauchmeldersystem mit App-Anbindung sucht, kommt mit dem X-Sense FS61 gut weg, auch wenn kein Apple HomeKit, Alexa, oder Google Home unterstütz wird.
Video: X-Sense