Balkonkraftwerke und Heimspeichersysteme gibt es viele auf dem Markt, und die Wahl des richtigen Modells ist nicht einfach. Mit dem Hyper 2000 bietet Zendure eine innovative Plug-and-Play-Lösung an, die in Kombination mit dem AB2000 Akku und dem Shelly 3EM Pro ein intelligentes Energiemanagement-System verspricht. Doch hält das System, was es verspricht? In diesem Testbericht gehen wir auf die technischen Eigenschaften, die Installation sowie die Alltagstauglichkeit des Systems ein und bewerten, ob sich die Anschaffung lohnt. Dabei betrachten wir nicht nur die reinen Leistungsdaten, sondern auch die Praxiserfahrungen mit der Handhabung und den realen Einsparpotenzialen.
Der Markt für Heimspeichersysteme ist in den letzten Jahren stark gewachsen, wobei sich die Angebote von einfachen Batteriespeichern bis hin zu komplexen Energiemanagementsystemen erstrecken. Besonders interessant ist dabei die Kombination aus Solaranlage und intelligentem Speicher, die es ermöglicht, den selbst erzeugten Strom optimal zu nutzen. Das Zendure Hyper 2000 System positioniert sich dabei als All-in-One-Lösung, die sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Nutzer geeignet sein soll. In unserem mehrwöchigen Praxistest haben wir das System unter verschiedenen Bedingungen getestet – von sonnigen Tagen mit hoher Solarproduktion bis hin zu bewölkten Phasen mit geringer Einspeisung. Besonders spannend war dabei die Frage, ob die versprochene intelligente Lastverteilung tatsächlich funktioniert und ob sich die höheren Anschaffungskosten durch Einsparungen rechtfertigen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Zendure Hyper 2000 Technische Daten & Spezifikationen
Der Zendure Hyper 2000 ist ein bidirektionaler Wechselrichter mit integriertem Batteriemanagement, der sich insbesondere für Balkonkraftwerke eignet. Der dazugehörige Speicherkapazität kann auf bis zu 7680 Wh erweitert werden und ermöglicht eine flexible Nutzung. Ergänzt wird das System durch den Shelly Pro 3EM, einen intelligenten 3-Phasen-Stromzähler, der eine detaillierte Überwachung und Steuerung des Energieflusses ermöglicht. Das Zusammenspiel dieser Komponenten bildet ein leistungsstarkes System, das gezielt auf den Eigenverbrauch optimiert werden kann.
Zendure Hyper 2000
- Abmessungen: 350 x 202 x 78 mm
- Gewicht: 8.5 kg
- Leistung: Bidirektionaler AC-Wechselrichter mit 1200 W
- MPPT-Solareingang: 4x 350 W bis 600 W (max. 55 V DC pro Eingang)
- Konnektivität: WLAN (2.4 und 5 GHz), Bluetooth, ZenLink
- Maximale Stackkapazität: 7680 Wh
AB2000 Akku
- Kapazität: 1920 Wh
- Betriebstemperatur: -20 °C bis +45 °C
- Erweiterbarkeit: Bis zu vier Akkus kombinierbar
- Ladezyklen: Über 6’000 Ladezyklen ohne nennenswerten Kapazitätsverlust
Shelly Pro 3EM
- Messgenauigkeit: 1 Prozent (Klasse B)
- Anschluss: 3-Phasen-Messung
- Speicherung: 60 Tage Verlaufsdaten (1-Minuten-Intervalle)
- Konnektivität: WLAN, LAN, Bluetooth
- Echtzeit-Überwachung: Detaillierte Messwerte für Verbrauch und Einspeisung
Flexible Solarpaneele
- Nennleistung: 230 W
- Spannung: 12 V
- Biegewinkel: Bis zu 220 Grad
- Schutzklasse: IP68 wasserdicht
- Garantie: 12 Jahre
- Gewicht: 4.3 kg pro Paneele
- Installation: Werkzeugfreie Montage mit Metallkabelbindern
- Flexibilität: 220 Grad Biegewinkel
Zendure Verpackung und Lieferumfang des Balkonkraftwerks
Die Geräte wurden sicher verpackt per Spedition auf einer Palette geliefert. Der Hyper 2000, Paneele, sowie der AB2000 Akku sind robust in Kartonagen mit Polstermaterial gesichert, um Transportschäden zu vermeiden. Im Lieferumfang befinden sich neben den Hauptgeräten die notwendigen Kabel und Befestigungsmaterialien. Die Y-Kabel der flexiblen Paneele sind allerdings kurz, sodass wir jeweils zwei Solarverlängerungskabel im Zubehör erwerben mussten. Die Anleitungen halfen zwar bei der Inbetriebnahme, allerdings war der Anschluss der flexiblen Paneele auf den ersten Blick nicht ganz eindeutig. Wir haben auf diesem Grund ein eigenes Anschlussdiagramm anfertigt. Der Shelly 3EM wird mit Stromsensoren und einer Kurzanleitung geliefert. Die Verpackung ist zudem umweltfreundlich gestaltet, um den ökologischen Fussabdruck zu minimieren.
Beim Auspacken der Geräte fällt sofort die hochwertige Verpackung auf. Zendure verwendet recycelte Materialien und minimiert Plastikverpackungen, was dem ökologischen Anspruch des Produkts entspricht. Der Hyper 2000 kommt in einer stabilen Kartonage, die das Gerät optimal schützen. Im Lieferumfang befinden sich neben den Hauptgeräten auch alle notwendigen Kabel, Befestigungsschrauben und eine detaillierte, mehrsprachige Anleitung. Der AB2000 Akku wird separat verpackt geliefert, was bei der Bestellung mehrerer Akkus zu beachten ist. Die 3 Strommesszangen für den Shelly 3EM sind in einer eigenen Box verpackt und mit einer kurzen Installationsanleitung versehen. Der Anschluss einer 4 Strommesszange für den Neutralleiter ist möglich, muss aber separat erworben werden. Insgesamt macht die Verpackung einen professionellen Eindruck und zeigt, dass Zendure Wert auf Qualität legt.
Installation des Zendure Hyper 2000, der flexiblen Solarpaneele und Integration des Shelly 3EM Pro
Die Installation des Hyper 2000 gestaltet sich vergleichsweise einfach. Das Gerät wird an einem geschützten Ort aufgestellt, der Akku wird durch einfaches Aufstecken verbunden. Nach der Erstellung eines Zendure Accouhts in der App erfolgt die Verbindung mit dem WLAN. Die App führt Schritt für Schritt durch den Installationsprozess und ermöglicht eine schnelle Inbetriebnahme. Firmwareupdates der einzelnen Komponenten sorgen dafür, dass alle Komponenten optimal zusammenarbeiten.
Die tatsächliche Installation gestaltete sich in unserem Test etwas komplexer als erwartet, aber dennoch machbar. Der erste Schritt ist die Auswahl eines geeigneten Standorts. Das Gerät sollte vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen geschützt werden, aber gleichzeitig gut belüftet sein, da es während des Betriebs Wärme abgibt. Wir haben das System in einem Bereich auf dem Balkon so aufgestellt, dass wenig direkte Sonne auf die Oberseite scheint. Die Verbindung zwischen Hyper 2000 und AB2000 Akku erfolgt durch einfaches Aufeinanderstecken, seitlich mit zwei Klammern und vier Schrauben können diese mit einander verriegelt werden. Besonders praktisch ist die LED-Anzeige, die den Verbindungsstatus anzeigt. Die Installation der flexiblen Solarmodule am Balkongeländer gestaltete sich dank der werkzeugfreien Montage erstaunlich einfach – die Metallkabelbinder ermöglichen eine flexible Befestigung an verschiedenen Oberflächen. Die Paneele können dank ihres 220 Grad Biegewinkels optimal an die verfügbare Fläche angepasst werden. Wie bereits in Verpackung und Lieferumfang angeschnitten, war die Verkabelung der 4 Paneele nicht auf den ersten Blick eindeutig. Der Support hat aber sehr schnell am Telefon und anschliessend via E-Mail ausgeholfen: Jeweils zwei Solarmodule müssen mit dem mitgelieferten MC-4 Y-Kabel parallel angeschlossen werden. An der Rückseite der Hyper 2000 werden dann die Anschlüsse 1, 3, 6 und 8 benutzt. Ein Blick auf die Grafik wird euch entsprechende Klarheit bieten.
Der Shelly 3EM Pro wird auf einer DIN-Schiene im Schaltschrank von einem Elektriker montiert. Nach der Verbindung mit dem Netzwerk erfolgt die Konfiguration über die Shelly App, in der das Gerät mit dem Hyper 2000 gekoppelt werden kann. So können in Echtzeit Messwerte zur Energieverteilung erfasst und optimiert werden. Durch die Speicherung der Daten lassen sich langfristige Analysen erstellen, um die Effizienz weiter zu steigern.
Die Integration des Shelly 3EM Pro war der technisch anspruchsvollste Teil der Installation. Das Gerät wird auf einer DIN-Schiene im Schaltschrank montiert, was bei uns problemlos funktioniert hat. Die Stromsensoren müssen an die drei Phasen angeschlossen werden, was je nach Schaltschrank-Konfiguration mehr oder weniger aufwendig sein kann. In unserem Fall mussten wir die Abdeckung des Schaltschranks entfernen und die Sensoren um die Hauptleitungen legen. Hier ist Vorsicht geboten – bei Unsicherheiten sollte ein Elektriker hinzugezogen werden. Die Konfiguration über die Shelly App ist gut strukturiert, aber die Kopplung mit dem Hyper 2000 erfordert einige Schritte. Zuerst muss das Shelly-Gerät im Heimnetzwerk registriert werden, dann können die Messwerte an das Hyper 2000 System weitergeleitet werden. Besonders nützlich ist die Möglichkeit, verschiedene Schwellenwerte zu definieren, bei denen das System automatisch reagiert. So kann beispielsweise festgelegt werden, dass bei Überschreitung eines bestimmten Verbrauchswerts automatisch Strom aus dem Akku entnommen wird.
Wichtig zu erwähnen ist, dass das Hyper 2000 System ohne eine unterstützte Stromzählermessung deutlich an Funktionalität verliert. Ohne präzise Verbrauchsmessung kann das intelligente Energiemanagement nicht optimal arbeiten, da das System nicht weiss, wann und wie viel Strom im Haushalt verbraucht wird. In diesem Fall müsste man entweder die Einspeisung zu 100 Prozent einrichten, was die Vorteile des Systems stark einschränkt, oder nur eine Grundlast von beispielsweise 100 W abdecken, was die Wirtschaftlichkeit erheblich reduziert.
Zendure bietet hierfür auch eigene Module zur Stromverbrauchsmessung an, die als Alternative zum Shelly 3EM Pro dienen können. Neben dem bereits erwähnten Shelly Pro 3EM gibt es auch den batteriebetriebenen D0-Zähöer, die den Impulsgeber am Stromzähler auslesen können. Diese Lösung ist besonders interessant für Nutzer, die nicht in den Schaltschrank eingreifen möchten oder können. Oder als Shelly Alterntive den Zendure 3CT. Die Zendure-eigenen Module sind speziell für die Integration mit dem eigenen System optimiert.
Bilder: Kuckhoff / PocketPC.ch
Zendure Energiemanagement und Solarstrom-Optimierung
Im Test zeigte sich, dass der Hyper 2000 in Verbindung mit dem Shelly 3EM Pro eine intelligente Lastverteilung ermöglicht. Die automatische Anpassung der Ausgangsleistung anhand der aktuellen Solarproduktion und des Stromverbrauchs optimiert die Nutzung der gespeicherten Energie. Besonders vorteilhaft ist das intelligente Batteriemanagement, das eine effiziente Nutzung der Kapazität sowie Schutz vor Tiefentladung gewährleistet.
Das Energiemanagement-System hat uns während des mehrmonatigen Testzeit besonders beeindruckt. Die intelligente Lastverteilung funktioniert tatsächlich wie versprochen und passt sich automatisch an die aktuellen Bedingungen an. An sonnigen Tagen mit hoher Solarproduktion wird der überschüssige Strom automatisch in den Akku geleitet, während bei bewölktem Wetter oder in den Abendstunden der gespeicherte Strom optimal genutzt wird. Die vier 230 W-Solarpaneele liefern in der Praxis bei optimaler Ausrichtung Spitzenwerte von knapp 700 Watt, was nahe an die theoretische Gesamtleistung erreicht. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, verschiedene Betriebsmodi zu definieren. So kann das System beispielsweise so konfiguriert werden, dass es bei hohen Strompreisen automatisch Strom aus dem Akku entnimmt und bei niedrigen Preisen wieder auflädt.
Zendure Solarpaneele Vor- und Nachteile im Praxistest
Ein grosser Nachteil der starren vertikalen 90-Grad-Ausrichtung der flexiblen Solarmodule am Balkongeländer zeigt sich vor allem in den Frühlings und Sommermonaten, wo der Winkel der Sonne immer steiler wird. Zusätzlich sinkt die Effizienz, also die Ausbeute der Solarenergie, mit steigender Wärme der Paneele. Hier haben wir nur noch Leistungen von max. 400 W gemessen. Leider wird somit der 1920 Wh grossen Akku selten bis gar nicht auf 100 prozent geladen. Dies ist allerdings nicht Zendure zuzuschreiben, sondern ein rein physikalisches Problem. Auf diesem Grund sind die meisten Halterungen für starre Solarmodule im Winkel einstellbar. Allerdings bietet nicht jedes Balkongeländer die Traglasten und Befestigungsmöglichkeiten für starre Solarmodule. Zusätzlich haben wir in unserem Fall noch den Nachteil, dass angewinkelte Module den unteren Balkon der Nachbarn verschatten würden.
In den Herbstmonaten war die Ausbeute, jedoch sehr gut, sodass selbst die kürzeren Sonnenzeiten den Akku ein mal täglich komplett aufladen konnten. Hier haben wir Spitzenleistungen gemessen, die nahe an 800 W heran kamen.
Bilder: Kuckhoff / PocketPC.ch
Zendure Stromproduktion & Kosteneinsparung
In dem Zeitraum vom Dezember 2024 bis August 2025 haben wir durch unsere Solaranlage einen beträchtlichen Teil unseres Stromverbrauchs gedeckt und somit unsere Abhängigkeit vom Stromnetz deutlich reduziert. Dies hat uns nicht nur geholfen, unsere Energiekosten erheblich zu senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Die 306.41 kWh, die wir selbst produziert und verbraucht haben, mussten wir nicht vom Stromanbieter kaufen.
Wenn wir die Einsparung von 306.41 kWh auf ein volles Jahr hochrechnen, ergibt sich eine geschätzte jährliche Ersparnis von 408.55 kWh (306.41 kWh / 9 Monate * 12 Monate). Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 40 Cent pro kWh entspricht dies einer jährlichen Kosteneinsparung von rund 163.42 €. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die aktuelle Effizienz der Anlage aufgrund der vertikalen 90-Grad-Ausrichtung der Balkon-Paneele nur bei 50 bis 60 Prozent liegt. Eine optimale Ausrichtung, typischerweise mit einem Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad und einer Südausrichtung, könnte die Effizienz und somit die jährliche Stromeinsparung deutlich steigern, was das volle Potenzial der Solaranlage freisetzen würde.
Zendure Smart Home Integration und MQTT-Anbindung
Ein grosser Vorteil des Systems ist die umfassende Möglichkeit zur Smart-Home-Integration. Die nahtlose Kommunikation zwischen dem Hyper 2000 und dem Shelly 3EM Pro sorgt für eine detaillierte Energieüberwachung in Echtzeit. Dank der Unterstützung von Protokollen wie MQTT lassen sich individuelle Automatisierungen umsetzen, wodurch das System ideal in bestehende Smart-Home-Umgebungen wie dem ioBroker oder auch Home Assistant eingebunden werden können. In Kombination mit anderen Geräten wie smarten Steckdosen oder Verbrauchsanalysen können weitere Optimierungen erfolgen.
In unserem Test haben wir das System erfolgreich in den ioBroker integriert, wodurch wir automatisierte Regeln erstellen konnten. So schaltet sich beispielsweise die Waschmaschine automatisch ein, wenn genügend Solarstrom von den flexiblen Solarmodulen verfügbar ist. Die MQTT basierte Integration funktioniert einwandfrei und liefert kontinuierlich aktuelle Messwerte von der Solarproduktion der Paneele sowie dem Verbrauch. Besonders nützlich ist die Möglichkeit, verschiedene Schwellenwerte zu definieren und entsprechende Aktionen auszulösen.
Bei mehr Interesse empfehlen wir einen Blick auf die Github-Seite des ioBroker Adapters von Developer nograx. Hier wird sogar die Möglichkeit geboten, die Hyper2000 zu 100 Prozent offline zu betreiben, ohne von Zendures Cloud-Servern abhängig zu sein. Hier ist wichtig zu erwähnen, dass der Hersteller keine Garantie und Haftung für Schäden oder Funktionsstörungen übernimmt, sodass sich nur erfahre Anwender:innen angesprochen gefühlt sollen.
Zugriff auf die Daten per Zendure Cloudanbindung und mobile App-Funktionen
Besonders praktisch ist, das System von unterwegs zu überwachen, da Zendure eine kostenlose Cloud-Anbindung vorgibt. Die Benachrichtigungsfunktion informiert über wichtige Ereignisse wie vollständige Entladung des Akkus oder Verbindungsprobleme. Die Verbrauchsanalyse in der App bietet detaillierte Einblicke in das Nutzungsverhalten und hilft dabei, Einsparpotenziale zu identifizieren. So können beispielsweise Tages-, Wochen- und Monatsvergleiche erstellt werden, um Trends zu erkennen. Ebenso ist eine Integration des Shelly 3em Pro vorhanden, es werden also alle Daten in einer App angeboten. Ein kleiner Kritikpunkt ist somit die Abhängigkeit von der Zendure App für die vollständige Nutzung aller Funktionen, aber die App ist gut entwickelt und intuitiv zu bedienen.
Screenshots: Kuckhoff / PocketPC.ch
Besondere Features & Zendure’s Zenki-Technologie
Der Hyper 2000 überzeugt durch einige interessante Zusatzfunktionen. Das ZenLink-Cluster erlaubt die Nutzung mehrerer Hyper 2000 Einheiten, was eine Skalierung des Systems ermöglicht. Zudem erkennt das Gerät automatisch die Phasenzuordnung und optimiert die Verteilung des gespeicherten Stroms. Die intelligente Steuerung verhindert zudem eine Tiefentladung des Akkus, wodurch die Lebensdauer der Batterie erhöht wird. Mangels weiteren Systems konnten wir dies allerdings nicht weiter ausprobieren.
Ein weiteres interessantes Feature ist die Zenki-Technologie. Zenki ist ein intelligentes, KI-gesteuertes Energiemanagementsystem (HEMS) von Zendure, das darauf abzielt, den Energieverbrauch zu optimieren. Es lernt aus Nutzungsgewohnheiten, berücksichtigt Wettervorhersagen, den Ladezustand der Batterie und dynamische Strompreise, um den Energiefluss automatisch zu steuern. Das System hat verschiedene Funktionen, die dabei helfen sollen, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Es lädt beispielsweise Ihre Batteriespeicher, wenn der Strom günstig ist, und entlädt sie, wenn die Preise hoch sind. Zudem maximiert Zenki, laut Zendure, den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom und reduziert so die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Ein grosser Vorteil soll sein, dass die zentrale Steuerung des Systems direkt auf dem Gerät stattfindet, was es unabhängig von einer ständigen Internetverbindung macht. Zenki wurde im Rahmen der Einführung neuer Solarspeicher-Lösungen von Zendure, dem SolarFlow 800 Pro und SolarFlow 2400 AC, vorgestellt. Da unser System zu diesem Zeitpunkt sehr reibungslos lief, haben wir Zenki nicht weiter in der Praxis ausprobiert.
Fazit zur Zendure Hyper 2000
Die Stärken des Zendure Hyper 2000 Systems überwiegen deutlich. Besonders beeindruckend ist die einfache Installation, die auch für technisch weniger versierte Nutzer machbar ist. Das modulare Design ermöglicht eine flexible Anpassung an individuelle Bedürfnisse, und die intelligente Energiemanagement-Software sorgt für eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen. Die umfangreichen Monitoring-Möglichkeiten bieten detaillierte Einblicke in das Systemverhalten und ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung. Die Notstromfähigkeit ist ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt, der das System besonders wertvoll macht. Die Zukunftssicherheit durch die Erweiterbarkeit ist ein wichtiger Faktor, der die höheren Anschaffungskosten rechtfertigt.
Die Schwächen des Systems sind begrenzt, aber nicht zu vernachlässigen. Der höhere Preis im Vergleich zu einfachen Balkonkraftwerken ist der wichtigste Kritikpunkt. Eine Investition, die sich nur über längere Zeiträume amortisiert. Die Installation des Shelly 3EM Pro, darf nur von ausgebildeten Elektrofachkräften erfolgen. Die Abhängigkeit von der Zendure App ist ein weiterer Kritikpunkt, da bei Problemen mit der App die vollständige Kontrolle über das System eingeschränkt ist. In der Praxis war dies aber so gut wie nie der Fall.
Das Zendure Hyper 2000 System mit dem AB2000 Akku und Shelly 3EM Pro überzeugt durch seine intelligente Energiemanagement-Funktionalität und die umfangreichen Steuerungsmöglichkeiten. Die Kombination aus bidirektionalem Wechselrichter, erweiterbarem Speichersystem und präziser Verbrauchsüberwachung macht es zu einer interessanten Option für alle, die ihren Solarstrom optimal nutzen möchten. Das modulare Design und die Möglichkeit der Smart-Home-Integration sind weitere Pluspunkte. Besonders die flexiblen Solarmodule mit ihrem 220-Grad-Biegewinkel bieten eine einzigartige Anpassungsfähigkeit, die herkömmliche starre Paneele nicht erreichen. Das intelligente Energiemanagement sorgt für eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen, während die Notstromfähigkeit zusätzliche Sicherheit bietet.
Die Entscheidung für das Zendure Hyper 2000 System sollte auf Basis der individuellen Anforderungen und der Bereitschaft zur technischen Auseinandersetzung getroffen werden. Für die richtige Zielgruppe ist es eine hochwertige Lösung, die ihre Investition durch intelligente Funktionen und langfristige Flexibilität rechtfertigt. Als Alternative können wir ebenfalls das von uns getestete EcoFlow PowerStream Balkonkraftwerk empfehlen.
Ein komplettes Paket, z. B. bestehend aus einer Zendure Hyper 2000, einem AB2000X Akku und zwei 500 W bifacial Solarpanelen (1300 W Max.) ist z. B. bei Amazon bereits ab 999 Euro bzw. SFr. erhältlich. Einzeln kosten die Solarmodule bereits 400 Euro bzw. SFr. und sind bei Zendure gerade für 399 Euro bzw. SFr. erhältlich, so dass das Bundle ein richtig gutes Angebot darstellt.
Dank seiner modularen Bauweise, ist der reine Inverter Hyper 2000 von Zendure bereits für 399 Euro bzw. SFr. zu bekommen. Aber auch das ist recht teuer verglichen mit dem Paketpreis.
Das Modul Shelly Pro 3EM kostet 142.,86 Euro bzw. SFr. und ist aber derzeit für deutlich unter 90 SFr. bzw. Euro erhältlich.
Insgesamt kann man also festhalten, dass der Zendure Hyper 2000 mit modularen Akkus und guten Anschlussoptionen, flexiblen Solar-Panelen und Smart Home-Integration dank Shelly Pro 3EM in ioBroker oder Home Assistant wirklich gut funktioniert, Spass macht und die Option zum heimischen Balkonkraftwerk fast optimal ausnutzen lässt.