Inhaltsverzeichnis
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1. Lieferumfang
Den Lieferumfang haben wir ja bereits im Unboxing hinreichend dargestellt. Und als erster Kritikpunkt ist hier das fehlende Headset zu vermerken. Ein Flaggschiff-Smartphone mit einem Preis in Höhe von fast 600 Franken bzw. Euro sollte wohl schon über ein Headset verfügen, damit man direkt rundum versorgt ist. Daher ist in der Packung enthalten:
• USB Type C-Schnellladegerät,
• Separates USB C-Datenkabel,
• Kurzanleitung
2. Design und Haptik
Trostlos. Dieses doch geläufige Wort beschreibt das Design des Lumia 950 von vorne betrachtet am ehesten. Irgendwie wirkt es auch ideenlos. Vergleicht man es mit dem Lumia 920 oder dem 930, die für sich genommen jeweils auch in Sachen Design begeistern konnten, ist das Lumia 950 die Bodenständigkeit in Form eines Smartphones. An Design-Awards, die die Vorgänger einheimsen konnten, braucht Microsoft gar nicht erst zu denken, da fehlt jede Menge Pfiff.
Betrachtet man hingegen die Rückseite, so weiss zumindest der Formfaktor zu gefallen. Auch der silberne Ring um die Kamera herum ist schick und hochwertig. Dennoch ist es ein "Plastik-Handy". Polycarbonat an jeder Stelle, ausgenommen der Metallring um die Linse, nichts was auch nur den Anschein von höherer Wertigkeit hervorrufen würde. Das enttäuscht schon, gerade bei einem Smartphone, was eben für die Fans des Betriebssystems gebaut wurde.
Natürlich hat das Polycarbonat aber auch Vorteile. Das Gerät ist sehr leicht, die Rückseite ist abnehmbar und auch austauschbar. Man hat aber ein eher solides und schlichtes Smartphone in der Hand, was gerade bei einem Lumia, welches sonst auch durch die Farbgebung aufzufallen wusste, etwas enttäuscht. Das Lumia 950 ist leider nur in den Farben schwarz und weiss erhältlich, die beliebten Knallfarben wie grün, orange oder gelb sind diesmal nicht im Sortiment. Über Design an sich kann man bekanntermassen aber vortrefflich streiten! Das Lumia 950 wirkt auch nicht minderwertig, aber eben auch nicht hochwertig. Letzteres erwartet man bei einem Top-Gerät aber.
Negativ fallen die Tasten an der rechten Seite auf. Sie wirken alles andere als hochwertig, sind etwas scharfkantig und wackeln beim leichten Schütteln des Geräts im Gehäuse herum.
Die Haptik ist jedoch sehr gut. Das Lumia liegt wunderbar in der Hand und die angeraute Oberfläche sorgt für einen angenehmen Grip.
3. Technische Details
Prozessor | |
Prozessorname: Prozessortyp: | Qualcomm Snapdragon 808 Taktfrequenz: 1800 MHz, Sechskern 1.8 GHz |
Speicher | |
RAM: Massenspeicher: Unterstützte Speicherkartentypen: | 3 GB 32 GB microSD-Cards, bis zu 200 GB |
Hauptkamera | |
Sensorgrösse, Fokus: Zoomrate (Digitalzoom): Optik von Carl ZEISS: Sensorgrösse: Blende: Brennweite: Blitzlicht (Typ): Funktionen: Mindestabstand für Fokussierung: Videoaufnahme: | 20-MP-Autofokus mit zwei Druckpunkten 2x Objektiv mit 6 Linsen 1/2.4 Zoll f/1,9 26 mm natürlicher Blitz rückwärtig belichteter Bildsensor, hochauflösender Zoom 2x, PureView, echter 16:9-Sensor, Schnellfokus 10 cm 4K (3840 x 2160) Videobildfrequenz: 30 fps Videozoom: 3x Videoaufnahmefunktionen: Videozoom, optische Bildstabilisierung, kontinuierlicher Autofokus, Video-Licht, Lumia Rich Recording mit vier Mikrofonen, Lumia Video Trimmer-App Videoaufnahmeformate: MP4/H.264 |
Frontkamera | |
Fotos Auflösung: Blende der Zusatzkamera: Videoaufnahme Auflösung: Unterstützte Videoformate: | Full-HD-Weitwinkel mit 5 MP f/2,4 Frontkamera-Videoauflösung: 1080p (Full HD, 1920 x 1080) MP4/H.264 |
Display und Sensoren | |
Grösse: Displayglas: Auflösung des Displays: Features: Pixeldichte: | 5.2 Zoll Corning Gorilla Glass 3 WQHD (2560 x 1440) TrueColor (24-Bit/16 M) OLED, ClearBlack Ausrichtungssensor, bessere Lesbarkeit bei Sonnenlicht, leicht zu reinigen, Modus für hohe Helligkeit, Lumia-Farbprofil, weiter Betrachtungswinkel, automatische Helligkeitssteuerung, extrem berührungsempfindlich 564 ppi |
Akku | |
Akku: Akkukapazität: Akkuspannung: Features: Standard für die drahtlose Aufladung: | Austauschbarer Akku 3000 mAh 3.8 V Integrierte drahtlose Aufladung, schnellladend Qi |
Verbindungen | |
SIM-Kartentyp: Ladeanschlüsse: AV-Anschlüsse: Systemanschlüsse: USB-Anschluss: Bluetooth: Unterstützte Bluetooth Profile: WLAN: WLAN-Sicherheit: Weitere: | Nano SIM USB C 3.5-mm-Audio-Anschluss Micro-USB-Anschluss Typ C USB 3.1 Bluetooth Spezifikation 4.0 Advanced Audio Distribution (A2DP) 1.2, Phone Book Access (PBAP) 1.1, Generic Attribute Profile (GATT), Audio/Video Remote Control (AVRCP) 1.4, Handsfree (HFP) 1.6, Object Push (OPP) 1.1. WLAN IEEE 802.11 a/b/g/n/ac EAP-TTLS/MSCHAPv2, WPA, WEP, EAP-AKA, EAP-MS-CHAP v2, WPA2 (AES/TKIP), WPA2-Enterprise, WPA2-Personal, EAP-TLS, WPA-Enterprise, EAP-SIM, WPA-Personal. NFC-Chip |
Datenübertragung | |
Netzwerk/Mobilfunk: | GSM-Netzwerk: 850 MHz, 900 MHz, 1800 MHz, 1900 MHz GGSM – max. Übertragungsrate DL: EGPRS 296,0 KBit/s GSM max. Übertragungsrate UL: EGPRS 236,8 KBit/s WCDMA-Netzwerk: Band 1 (2100 MHz), Band 2 (1900 MHz), Band 4 (1700/2100 MHz), Band 5 (850 MHz), Band 8 (900 MHz) WCDMA – max. Übertragungsrate DL: 42,2 MBit/s (Kat. 24) WCDMA – max. Übertragungsrate UL: 5,76 MBit/s (Kat. 6) LTE FDD-Netzwerk: Band 1 (2100 MHz), Band 17 (700 MHz), Band 2 (1900 MHz), Band 20 (800 MHz), Band 3 (1800 MHz), Band 4 (1700/2100 MHz), Band 5 (850 MHz), Band 7 (2600 MHz), Band 8 (900 MHz), Band 28 (700 MHz), Band 12 (700 MHz) TD-LTE-Netzwerk: Band 38 (2570 – 2620 MHz), Band 40 (2300 – 2400 MHz), Band 41 teilweise (2555-2575 MHz) LTE max. Übertragungsrate DL: 300 MBit/s (Kat 6) LTE max. Übertragungsrate UL: 50 MBit/s (Kat 6) |
Abmessungen | |
Länge: Breite: Höhe: Gewicht: | 145 m 73.2 mm 8.2 mm 150 g |
4. Display
Die 564ppi (pixel per inch) des Lumia 950-Displays sind schon beeindruckend – und das nicht nur auf dem Papier. Die Schärfe ist wirklich ausgezeichnet, was insbesondere bei Texten sichtbar wird, diese sind knackscharf und suchen ihres Gleichen.
Aber auch bei der Betrachtung von Fotos und Videos ist die Displayschärfe herausragend gut. Microsoft verbaut erneut ein OLED-Display wie bereits beim Lumia 930. Das zeichnet sich vor allem durch einen sehr guten, weil tiefschwarzen, Schwarzwert aus. Diese Displaytechnologie, die Pixel auf dem Display gezielt ansteuert, passt seit jeher zu Windows (Phone), wie die berühmte Faust auf das Auge.
Ebenfalls bekannt sind bei OLED Displays die knalligen Farben. Beim Lumia 950 ist die Farbgebung jedoch nicht so knallig wie bei den LED-Displays der Konkurrenz. Natürlich kann man wie gewohnt die Farbprofile einstellen und so nach dem persönlichen Geschmack eher kühle oder warme Farbtemperaturen einstellen. Insgesamt wirkt die Farbgebung jedoch immer halbwegs natürlich, was doch recht bemerkenswert ist.
Die Blickwinkelstabilität des Displays ist gewohnt hervorragend. Hier werden seit jeher in den Top-Lumias Panels verbaut, die auch aus spitzen Winkeln immer farbtreu zu betrachten sind. Klasse.
Die Erkennbarkeit des Displayinhalts bei Sonneinstrahlung enttäuscht aber. Im direkten Vergleich mit dem Lumia 930 strahlte das Lumia 950 im Aussenbereich nicht so hell, sodass es bei direkter Sonneneinstrahlung geringfügig schlechter ablesbar war. Da die Helligkeitsanpassung jedoch hier und da mit Bugs zu kämpfen hat (siehe weiter unten), könnte hier aber noch ein Treiberupdate das gewünschte “Mehr” an Strahleffekt bringen.
Im direkten Vergleich zu Topgeräten, wie dem iPhone 6s Plus, ist das Display des Lumia 950 einen Ticken schärfer und in der Farbdarstellung natürlicher. Der Gesamteindruck ist wahrlich ausgezeichnet.
Wo das Display glänzt, wird der Gesamteindruck beim Toucherlebnis doch etwas enttäuscht. Während man beim Lumia 930 über wohl geformtes, hochwertiges Glas streicht, wirkt das Ganze hier wesentlich “billiger”. Das Fingergefühl ist auf dem Displayglas des Lumia 950 ein deutlich anderes als auf dem Vorgänger. Man spürt irgendwie ein eher mittelmässig wirkendes Plastik beim regelmässigen Nutzen. Das kennt man eher vom Lumia 535 oder vom Lumia 640.
5. Performance und Akkulaufzeit
Seit jeher gilt: Die allerbeste Hardware bringt nichts, wenn die Software nicht mitspielt.
Von den Bugs abgesehen, läuft Windows 10 Mobile sehr flott. Das reine System rennt regelrecht und wirkt insgesamt schneller und performanter als die Vorgänger. Spürbar ist der neue softwareseitige Leistungsschub bereits seit der letzten Windows 10 Insider Preview für die mobilen Geräte. Auf dem Lumia 950 ist alles aber nochmal einen Tick schneller. Das liegt natürlich am neuen Prozessor sowie an den 3 GB RAM.
Die Lobeshymne endet aber dort, wo der Zugriff Microsofts aufhört, nämlich bei den Drittherstellerapps. Hier bedarf es eben einiger Anpassung. Einen Leistungsschub bei Facebook, WhatsApp, Instagram beziehungsweise 6tag, Amazon, PayPal und der eBay App konnte man im Vergleich zum Lumia 930 nicht spürbar feststellen. Beispielsweise wurde eine App gleichzeitig installiert. Das Lumia 930 war hier sogar fünf Sekunden schneller. Beim Start der App “Antutu Benchmark” war das Lumia 930 ebenfalls schneller, wenn auch nur um eine halbe Sekunde. Im vorgenannten Benchmark konnte das Lumia 930 (Windows 10 Mobile, aktuellste Insider Preview Version am 07.12.2015) eine Punktzahl von insgesamt 23.694 Punkten und das Lumia 950 24.934 Punkte einheimsen. Ein deutlicher Unterschied sieht anders aus.
Wer eine super Akkulaufzeit erwartet, wird enttäuscht. Die Laufzeit ist nur um etwa 5-15% besser als beim Vorgängermodell Lumia 930. Das liegt aber unter anderem an nicht spürbar angepasster Firmware und merkbarer Wärmeentwicklung an der Rückseite, selbst bei kleineren Anwendungen.
Über den Tag kommt man mit dem 950 in jedem Fall. Trotz des doch recht ausreichend dimensionierten Akkus kann man aber nicht mit fabelhaften Werten eines Lumia 1520 rechnen. Dass jedoch auch der direkte Vorgänger nur geringfügig geschlagen wird, überrascht etwas.
6. Glance Screen, Windows Hello und das leidige Thema Apps
Der Glance Screen ist zurück! Lang lebe der Glance Screen! Dieses tolle Feature hat man insbesondere als Lumia 930-User_in wahrlich vermisst. Notification-LEDs sind ja sowas von 90er. Mit dem Glance Screen zeigte Nokia, wie man auf einem topmodernen Smartphone schnell und übersichtlich Benachrichtigungen auch dann anzeigt, wenn das Gerät eigentlich ausgeschaltet beziehungsweise im Standby Modus ist.
Die neue Entsperrmöglichkeit “Windows Hello” befindet sich ebenfalls mit in der Feature-Kiste des Lumia 950. Die Frontkamera kann durch euren Blick den Sperrbildschirm entsperren, weswegen es keines PIN-Codes oder dergleichen bedarf. Funktioniert das gut? Jein. Das Feature ist in jedem Fall sehr cool, um es mal ins Unreine zu formulieren. Als Technikbegeistete_r erfreut man sich an der zauberhaften Einfachheit des Entsperrens durch den Blick auf sein Smartphone. ABER es befindet sich alles noch im Beta-Status. Bedeutet also für den Alltag, dass man hier und da hinnehmen muss, wenn das Entsperren nicht funktioniert. Vor allem Brillenträger müssen das Gerät wirklich parallel vor das Gesicht halten und manchmal etwas länger warten, bis man erkannt wird. Ob man mit Windows Hello im Alltag schneller sein Smartphone entsperrt als per PIN-Code, darf angezweifelt werden. Dieses tolle Feature ist im Endeffekt nicht alltagstauglich, wenn auch sehr futuristisch und einfach cool.
Das Thema Apps muss an dieser Stelle angesprochen werden und ja, es ist nach wie vor ein leidiges Thema. Aber was bringt einem ein neues Smartphone mit einem neuen, grundsätzlich wirklich tollen OS, wenn die ganzen Drittherstellerapplikationen keine Updates bekommen? Gar nichts!
Stichwort WhatsApp. Diese App hat bisher kein Windows 10 Update erhalten und wird auf dem Lumia 950 wirklich merkwürdig verzerrt. Die gesamte Skalierung ist hier viel zu gross, sodass man direkt überprüft, ob der “Lupenmodus” angestellt ist.
Die Facebook App indes hat ein Update bekommen. Das Programm ist aber nach wie vor meilenweit davon entfernt, auch nur annähernd so gut zu funktionieren wie bei der Konkurrenz. Dass Apps wie Instagram, Facebook Messenger, Amazon, ebay, PayPal und Co auch alle noch keine Windows 10 Updates bekommen haben, muss ebenfalls vermerkt werden.
Als Windows User_in mag man sich an sowas gewöhnt haben. Leuten, die von anderen Plattformen umsteigen wollen, sei gesagt, dass man in Sachen App-Qualität Rückschritte in Kauf nehmen muss. Da bringt einem auch kein neuer Prozessor oder ein hervorragendes Display etwas.
7. Kamera
Die Kamera ist neben dem Display der zweite Punkt zum Jubeln. Die Qualität der Bilder begeistert geradezu. Sowohl das Lumia 920, als auch das 930 hatten mit dem Thema “Randunschärfe” zu kämpfen. Bei den gemachten Fotos waren die Randbereiche oftmals verwaschen und unscharf. Dieses Problem hat das Lumia 950 nicht mehr. Alle Bildbereiche sind knackscharf. Dazu ist die Kamera sehr schnell betriebsbereit und fertigt Bilder in enormer Geschwindigkeit. Es ist die bisher mit grossem Abstand schnellste Kamera. Klasse.
Negativ anzumerken ist vielleicht die Übersättigung bei der Farbwiedergabe. Generell sind alle Farben subjektiv empfunden zu intensiv. Eventuell kann man hier noch einen Regler nachreichen, denn viele mögen Fotos mit intensiverer Farbdarstellung. Mit der Realität haben die bisher getätigten Fotos manchmal nicht viel gemein.
Einen gesonderten ausführlichen Kameratest werden wir nachreichen. Im Album findet ihr erstmal eine Auswahl Fotos für einen ersten Eindruck.
Die Videoperformance ist ebenfalls sehr gut. Maximal kann in einer 4k-Auflösung bei 30fps aufgenommen werden. Videos mit 60 Bildern pro Sekunden sind bis zu einer Auflösung von 1080p möglich. Ebenfalls zur Vergangenheit gehört der pulsierende Fokus, den man von vielen Smartphones – die iPhones seit dem Modell 6 ausgenommen – kennt. Hier hat Microsoft enorm nachgebessert. Lediglich der Weissabgleich könnte noch optimiert werden.
8. Bugs, Bugs, Bugs!
Dieses Kapitel des Tests gibt selbstverständlich nur den gegenwärtigen Zustand des Betriebssystems wieder. Aber nichts anderes ist für einen Testbericht entscheidend, als eben der Auslieferungszustand. Denn viele werden sich fragen, ob es sich lohnt, beispielsweise vom Lumia 930 auf das neue Lumia 950 zu wechseln.
Wie schon in unserem Forum in den verschiedensten Threads zu lesen ist, gibt es zahlreiche Fehler, die den Umgang mit dem neuen Lumia im Alltag erheblich beeinträchtigen. Folgende Fehler sind im Testzeitraum aufgetreten:
– Bluetooth Bug
– Helligkeits Bug
– Restart Bug beim Aufladen
Wer per Bluetooth Musik an seine Anlage zu Hause streamt, wird sich derzeit mit einem wirklich störenden Bug anfreunden müssen (wobei hier nicht alle Bluetooth-Verbindungen betroffen zu sein scheinen). Es kommt vor, dass sich bei bestehender WLAN-, Bluetooth- und Mobilfunkverbindung das WLAN nach einiger Zeit vom Router trennt und keine Verbindung mehr aufgebaut werden kann. Hier hilft manchmal nur ein Neustart des Geräts. Interessant ist hierbei, dass bei Entfernen der SIM-Karte dieses Verhalten nicht festgestellt werden kann.
Überdies berichten einige Leute übereinstimmend von Neustarts des Lumias, sobald bei bestehender Bluetoothverbindung zur Freisprechanlage ein Anruf reinkommt.
Dass man im Bluetooth-Bereich noch optimiert, zeigt auch das letzte Windows 10 Mobile Insider Preview-Update, welches genau in diesem Bereich Nachbesserungen vornimmt.
Bei diesem merkwürdigen Verhalten liegt jedoch der Verdacht nicht optimierter Treiber nahe. Microsoft hat wohl die Firmware sowie die Treiber des Geräts nicht genügend angepasst.
Der Helligkeits-Bug ist bereits vom Kollegen Christos unter anderem bei YouTube in unserem Channel festgehalten worden (hier geht es zum Video). Auch dieser Fehler trat beim Lumia 950-Testgerät auf. Sobald per Quick-Menu im Actioncenter die Helligkeit manuell angepasst werden sollte, fror das Lumia einfach ein. Dieser Fehler trat aber nur ab und an auf, eine Regelmässigkeit war nicht festzustellen.
Ebenfalls sehr ärgerlich sind Restarts. Das ist für viele, so auch für uns in den Tests, ein NoGo und Killer-Kriterium. Smartphones müssen zuverlässig funktionieren. Neustarts dürfen schlichtweg nicht passieren. Beim Lumia 950 kommt es doch recht häufig vor (es berichten zumindest viele User_innen davon), dass sich das Gerät beim Aufladen über Nacht (per mitgeliefertem Netzteil) neu bootet. Am nächsten Tag begrüsst einen die SIM PIN-Eingabe.
Alles in allem sind das keine kleinen Schnitzer, sondern grobe Fehler. Einen richtigen Alltagstest konnten wir teilweise nicht durchführen, da selbstverständliche Dinge, wie eben das Musikstreaming per Bluetooth, nicht funktionierten und auch nicht gefixt werden konnten (Routereinstellungen wurden überprüft, unterschiedliche Router genutzt).
Zudem wirkt das gesamte System an vielen Stellen unrund. Der Store lädt manchmal enorm lange, Updates pausieren und benötigen eine unüblich lange Zeit bei der Installation, Apps starten aus dem Taskmanager heraus unnatürlich langsam. Es gibt also eine recht lange Liste mit Unzulänglichkeiten, die hier offen und ehrlich dargestellt werden sollen.
Ganz klar: Hier handelt es sich um Softwarefehler, die durch Updates behoben werden können. Aber wer sich ein Gerät in dieser Preisregion kauft, will ein zuverlässiges Stück Technik haben, insbesondere dann, wenn man von einem alten Device, welches zuverlässig funktionierte, wechselt.
Derzeit ist das Lumia 950 aus Software-Gesichtspunkten schlichtweg nicht zu empfehlen. Es ist doch recht wahrscheinlich, dass man zumindest einen Fehler auch bei seinem Gerät erwischt. Ob man diese hinnimmt, das muss man für sich selber entscheiden. An dieser Stelle sei nur ausdrücklich darauf hingewiesen.
9. Fazit
Würde ich das Lumia 950 als 930 Nachfolger empfehlen? Das wollen ja viele User_innen wissen. Und leider muss ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen: Nein.
Das Lumia 950 ist auf gar keinen Fall ein schlechtes Gerät. Es leidet aber an zahlreichen Softwarefehlern und einem noch unausgereiften Betriebssystem, welches hoffentlich bald ein Update erfährt. Dazu ist es für ein hochpreisiges so genanntes Flaggschiff-Smartphone nicht hochwertig genug.
Soll nun abschliessend vom Lumia 950 abgeraten werden? Nein, das ginge doch etwas zu weit. Die Hardware ist ausgezeichnet. Die Software wird Microsoft durch Updates in den Griff bekommen und die Apps werden in der laufenden Zeit auch aktualisiert werden. Es lohnt sich aber – auch im Hinblick auf fallende Preis – noch zu warten und nicht direkt zum neuen Lumia zu greifen.
Die aufgetretenen Bugs werden von Microsoft hoffentlich zeitnah bearbeitet. Sobald es hier Neuigkeiten zu Updates gibt, halten wir euch selbstverständlich auf dem Laufenden.