Survival-Spiele sind ein beliebtes Genre. Crafting, Erkunden, Sichern, oft passiert da so einiges. In Winter Burrow geht es gemütlicher zu. Wir haben den Gamescom 2026 Geheimtipp, vom Indie-Publisher Noodle Cake vertrieben, vor dem Release am 12. November dieses Jahres ausprobiert.
Inhaltsverzeichnis
Worum geht es in Winter Burrow?
Die Story ist schnell erzählt, aber umso packender. Wir spielen eine namenlose Maus, mit den Eltern in die Stadt zog. Nach deren frühen Tod geht es nun wieder zurück in den Bau der Kindheit, um zu überwintern.
Doch dieser namensgebende Winterbau ist ziemlich verfallen, so dass wir zunächst erst alles wieder aufbauen müssen.
Dazu muss die kleine Maus den Wald erkunden, Ressourcen sammeln, Werkzeuge herstellen und sich warme Pullover stricken, um im kalten Winter zu überleben. Aber die Maus ist nicht ganz alleine, denn man trifft auch Einheimische. Natürlich lernt man neue Rezepte und Anleitungen, backt und kocht, um mehr aus den Nahrungsmitteln zu machen.
Im Überlebensspiel Winter Burrow kann man im eigenen Tempo spielen, den Charakter anpassen, den Bau dekorieren und einen Weg wählen, der zum eigenen Spielstil passt. Es geht darum, die Geschichte so zu erzählen, wie man möchte.
Testeindruck zu Winter Burrow für Nintendo Switch
Was zunächst auffällt, ist die hübsche Graphik. Der handgezeichnete Comic-Stil erinnert an Kinderbücher und auch die Geschichte ist herzig und anrührend gemacht.
Graphik und Sound
Neben der passenden Graphik, die auch auf der betagten Nintendo Switch 1 tadellos funktioniert, zeigt sich das Spiel vor allem durch schöne Effekte von seiner besten Seite. In Winter Burrow sind nicht nur die kleinen Fussspuren der kleinen Maus im Schnee zu sehen. Auch allerlei Insekten und andere Tiere, etwa die Mäusetante oder eine grosse Kröte, die Werkzeug für uns her stellt, sind toll und detailverliebt gestaltet. Selbst die Umgebung mit Sträuchern, Bäumen und Steinen sieht wie aus einem Guss aus und die Animationen sind passend und flüssig zu sehen.
Die Informationen zur Hauptfigur, der kleinen Maus, werden in handgezeichneten kleinen Fenstern eingeblendet und auch die vier Statusanzeigen für Lebenspunkte, Hunger, Wärme und Ausdauer sind ebenso hübsch gezeichnet wie die Nachrichten und Hinweis-Einblendungen.Der Tagesablauf, ebenfalls durch eine stimmige Uhr angezeigt, wirkt sich auch auf das Bild aus. Schatten und Lichtkegel, Nebel und Schneeflocken, Dämmerung und Morgengrauen zeigen ein recht abwechslungsreiches Spiel auf.
Ist der Maus sehr kalt, weil die Wärme-Leiste sich dem Ende neigt, werden Eiskristalle am Bildschirmrand eingeblendet. Je gefährlicher die Kälte wird, desto mehr friert das Fenster zu Winter Burrow zu.
Besonders indes ist auch die meistens ruhige und stimmige Musik, die eine gemütliche Winteratmosphäre verströmt. In Gefahrensituationen wird die Musik spannender, nie jedoch sehr dramatisch. Die Soundeffekte sind wahnsinnig niedlich und passend zu den Figuren gewählt. Kommt die Maus ausser Atem, schnauft sie und auch beim Holzhacken macht sie putzige Geräusche. Sprachausgabe gibt es indes keine, so dass man die Texte, auch in den kurzen Übergangssequenzen, die als Bildergeschichten erzählt werden, lesen muss.
Screenshots: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Dafür sind als Sprache für die Texte und Menüs in Winter Burrow neben Englisch auch Japanisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Koreanisch, Chinesisch sowie Französisch, Italienisch und Deutsch verfügbar.
Gameplay und Steuerung
Die Steuerung der Maus ist nicht anpassbar, aber schnell erlernt und intuitiv. Mit einem Tastendruck nach links auf dem Steuerkreuz wird die Aufgabenliste geöffnet. Mit dem Steuerkreuz nach rechts das Lager, wenn die Maus im Bau ist. In den Einstellungen lässt sich die Sprache der Texte wählen sowie seit dem letzten Update auch die Spinnen deaktivieren. Warum? Weil manche Menschen sich vor den achtbeinigen Tieren fürchten. Zudem kann die Lautstärke für das ganze Spiel, die Hintergrundgeräusche, Musik und Effekte einzeln gesteuert werden.
Ein Rucksack dient als Inventar und beginnt mit vier Slots, Aufgerufen wird er, wie das Menü, per Minus-Taste. In einem Gürtel mit Platz für fünf Gegenstände oder Werkzeuge wird mit den L- und R-Tasten umgeschaltet. Mit X wird das derzeit ausgewählte Werkzeug, etwa eine Axt, benutzt oder ein Nahrungsmittel gegessen. Auch Möbel werden nach der Herstellung über den Gürtel im Winter Burrow platziert, indem die X-Taste gedrückt wird.
Mit dem linken Analog-Stick wir die Maus bewegt und die B-Taste schaltet zwischen Gehen und Springen um. Die Taste A dient zum Interagieren und Aufnehmen von Gegenständen. Mehr ist es nicht.
Jeder Slot Lager und im Inventar kann bis zu 20 Gegenstände der gleichen Sorte aufnehmen, wobei das Inventar und der Gürtel stark begrenzt sind, die Lagertruhe riesig. Braucht man im Wald draussen Material, so muss man es mitnehmen. Nur im Haus werden Zutaten automatisch aus dem Lager entnommen zum Kochen oder Herstellen.
Video: Noodle Cake
So geht man in Winter Burrow im selbstgewählten Tempo durch die Wildnis des Waldes und sammelt, sucht und baut neue Möbel aus unterschiedlichen Materialien im Haus. Jedes Rezept für Essen oder Werkzeug, Möbel oder um Dinge im Mausbau zu reparieren, wird immer mit den nötigen Zutaten und der aktuellen Bevorratung angezeigt. Das Herstellen geht immer sofort nach dem Tastendruck von Statten und dauert nur wenige Sekunden. Möbel lassen sich drehen vor dem Platzieren auf einem Gitterraster, wozu die Y-Taste genutzt wird. Für weitreichende Ausflüge reicht nicht nur die wärmere Kleidung, sondern es sind auch im Wald verstreut wieder Feuerstellen zu finden, die als Aussenposten herhalten können.
So geht es gemütlich voran und nur selten muss man sich, etwa mit der Axt, eines angriffslustigen Insekts erwehren. Im ersten Bereich des Waldes leben ausser der Maus nur die Blattkäfer, die nur dann angreifen, wenn man sie zuerst verletzt hat. Uns sie sind nicht besonders stark. Tötet man einen Blattkäfer, erhält man jedoch deren Fleisch, dass die Maus roh verzehren oder auch kochen kann. Erst später begegnet man stärkeren Spinnen oder anderen, angriffslustigen Käfern, vor denen man fliehen oder die man besiegen muss. Verliert man übrigens zu viele Lebenspunkte, wird die Maus nur ohnmächtig.
Besonders praktisch ist, dass jede Aufgabe angeheftet werden kann – Verfolgen nennt sich das. Dann wird die Aufgabe links am Bildschirmrand unter der Hauptaufgabe aufgelistet und die notwendigen Zutaten darunter angezeigt, so dass man besser den Überblick behält, was noch notwendig ist und besorgt werden muss.
Preis und Fazit
Das Cozy-Survival-Spiel Winter Burrow von Pine Creek Games ist für die Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 für 19,50 Euro bzw. 19.50 SFr. sowie für Steam zu 19,99 Euro bzw. SFr. erhältlich. Bis zum 26. November gibt es jedoch auf beiden Plattformen noch 10 Prozent Rabatt auf das Spiel mit Altersfreigabe ab 6 Jahren nach USK bzw. 7 Jahre nach PEGI.
Insgesamt macht Winter Burrow enorm viel Spass. Mehr als sechs Stunden Spielzeit durch den zauberhaft gestalteten Winterwald lassen uns, gerade in der jetzt so dunklen Jahreszeit, das Herz warm werden. Nicht nur jüngere Gamer werden an Winter Burrow ihre Freude haben. Die tolle, stimmungsvolle Grafik, die man so nicht sehr häufig bei Videospielen antrifft, passende Musik und Sound und eine gute Story lassen das gemütliche Survival Game aus Dänemark mit guter Spielmechanik und viel Erkundungsmöglichkeiten wirklich zu einem Geheimtipp werden.
