Das kam jetzt doch überraschender als gedacht. Valve hat gleich drei neue Geräte vorgestellt und zwei davon laufen mit dem hauseigenem Betriebssystem SteamOS und damit mit Linux! Wir bekommen bereits im Frühjahr 2026 eine neue Steam Machine, einen neuen Steam Controller und ein VR-Headset mit dem Namen Steam Frame.
Inhaltsverzeichnis
Neuer Steam Controller und Steam Machine im Fokus – endlich Valve!
Es war nur eine Frage der Zeit bist Valve seine vor Jahren gescheiterten Steam Machines wiederbelebt. Jetzt wo Valves Steam Deck im Linux-Gaming einen erheblichen Schub erfahren hat, ist es nur logisch, nun auch stationären Hardware auf den Weg zu bringen. Die neue Steam Machine ist nämlich ein HTPC in Würfelform mit angepasster AMD CPU und GPU. Es handelt sich dabei um eine modifizierte AMD Zen 4 CPU mit 6 Kernen und 4.8 GHz Boost-Takt. Die maximale TDP liegt hier bei angenehmen 30 Watt. Bei der GPU hat Valve eine modifizierte RDNA3 mit 28 Recheneinheiten verbaut. Der Takt der Grafikkarte erreicht bis zu 2.45 GHz und rund 110 Watt. Die Leistung dürfte in etwa auf einem Mittelklasse-Gaming-Laptop liegen. 16 GB RAM und 8 GB VRAM halten wir an dieser Stelle aber für etwas wenig. Immerhin laufen beide dediziert voneinander. Schauen wir einmal, wie sich das dann in der Praxis schlagen wird.
Da es sich bei der neuen Steam Machine übrigens um einen waschechten Wohnzimmer-PC mit starkem Hang zum Konsolen-Modell handelt, kommen auch weitere Features typisch der Geräteklasse zum Einsatz. Das wären Gigabit Ethernet, integriertes Bluetooth, mehrere USB-Anschlüsse (1x USB-C, 4x USB-A) und sogar einen integrierten 2.4 GHz Empfänger für den neuen Steam Controller, damit dieser nahtlich verbunden werden kann. Für Gaming typisch kommt auch eine LED-Leiste zum Einsatz, die aber auch einen funktionellen Wert besitzen soll. Sie kann entwteder buntes Licht erzeugen oder Funktionen bieten, wie eine Fortschrittsanzeige für Downloads oder andere Systemrelevante Features optisch abbilden.
Für Monitore sind zwei unterschiedliche Display-Anschlüsse verbaut. Einmal HDMI 2.0 und einmal Displayport 1.4. Wer sich nun wundert, warum nur HDMI 2.0 zum Einsatz kommt, dem sei gesagt: Linux unterstützt kein HDMI 2.1. Das liegt aber daran, dass HDMI 2.1 kein offener Standard ist und dafür Lizenzgebühren bezahlt werden müssen. AMD hatte versucht sich mit dem HDMI-Forum auf die Entwicklung eines offenen Treiber zu einigen. Dieses Vorhaben schlug aber fehl. Wollt ihr mehr zu dem Thema HDMI und Linux erfahren, dann schaut doch einmal in diesen Artkel von Heise rein.
Um die Kundschaft nicht zu verwirren, kommen lediglich zwei Modelle zum Einsatz: einmal mit 512 GB internem SSD-Speicher und einmal mit satten 2 Terabyte. Zudem verbaut Valve noch einen “hochgeschwindigkeits” microSD-Steckplatz. Was immer das heisst. Es könnte sich um einen microSD-Express-Reader handeln.
Eine weitere Überraschung ist übrigens der neue Steam Controller! Dieser kommt mit magnetischen Hall-Effekt-Sticks und zwei integrierten Trackpads daher. Diese werden dazu genutzt, damit ihr beispielsweise Spiele mit Mauszeiger spielen könnt, wie Strategiespiele oder andere Games, die keine Controller-Unterstützung bieten. Hinten sind übrigens die vom Steam Deck (OLED) bekannten zusätzlichen vier Tasten integriert, die von euch programmiert werden können. Der neue Zubehör-“Puk” ist zudem die Ladestation und der Dongle gleichzeitig. Er fungiert als Empfänger und hat eine magnetische Funktion, wo ihr den Controller “draufclippen” könnt.
VR-Headset Steam Frame ebenfalls mit Arch Linux ausgestattet
Valve hat übrigens auch ein neues VR-Headset vorgestellt. Das Steam Frame setzt auf die mobile Snapdragon 8 Gen3 Plattform mit 16 GB Arbeitsspeicher und 256 GB internem Speicher. Zudem könnt ihr auch hier per microSD weiteren Speicher nachrüsten. Es wird aber auch eine Version mit satten 1 TB internem Speicher geben. Damit merkt ihr sicherlich schon: die neue VR-Brille funktioniert auch autark und das ist in der Linux-Welt ein kleiner Durchbruch. Denn während ARM-Systeme wie Smartphones noch sehr spärlich mit Linux ausgestattet werden können, so hat Valve sein hauseigenes, auf Arch Linux basierendes, SteamOS für den Snapdrago-Chip optimiert und auf die Brille geklatscht. Somit ist die neue Steam VR-Brille ein Linux-PC zum auf die Nase setzen und kann auch völlig unabhängig Spiele abspielen.
Im Steam Frame selbst kommen LCDs zum Einsatz mit einer Auflösung von 2160 × 2160 Pixel pro Auge. Die Bildwiederholrate liegt im Rahmen von 72 bis 120 Hertz. Experimentell können wohl auch 144 Hertz aktiviert werden. An dieser Stelle sind wir aber etwas enttäuscht und hätten uns lieber OLED-Displays gewünscht. Gerade PSVR2 hat hier die Messlatte mit seinen OLED-Displays in der Brille ziemlich hoch angesetzt. Aber eventuell sehen wir hier ja nach zwei bis drei Jahren ein neues Modell, ähnlich wie beim Steam Deck auch? Das warten wir dann aber noch entsprechend ab.
Natürlich spendiert Valve dem VR-Headset auch zwei entsprechende Controller, die für die Bewegungssteuerung verantwortlich sind und das generelle Bedienen von Spielen. Übrigens lässt sich auch hier der Steam Controller wieder nahtlos mit dem Headset verbinden. Da der Steam Frame autark arbeiten kann, könnt ihr so auf der Couch oder im Bett mit der Brille auf den Augen und dem Steam Controller in der Hand beispielsweise Hades 2 zocken. Das Spiel wurde zumindest im Promo-Video als Beispiel gezeigt.
Release aller neuen Geräte erst im Frühjar 2026 – Preise noch nicht bekannt
Wer jetzt den Steam Store belagern möchte, dem sei gesagt: Vorbestellen geht noch nicht, auch sind noch keine Preise bekannt. Lediglich die Listung auf die eigene Wunschliste ist möglich. Wann die Vorbestellungen losgehen, ist nach aktuellem Stand noch nicht bekannt.
Valve hat lediglich mitgeteilt, dass die Steam Machine, der Steam Controller und das neue Steam Frame erst im Frühjahr 2026 zum Verkauf stehen. Ein genaues Datum gibt es aber noch nicht.
Quelle: Valve