Der Putschversuch des türkischen Militärs um die Regierung zu entmachten, zeigte deutlich, dass gewöhnliche TV-Medien in der Berichterstattung mittlerweile enorme Defizite aufweisen. Auf Platz 1 und Platz 2 der ersten Anlaufstellen für Informationen aus dem Krisengebiet lagen Facebook und Twitter. Vor allem die BILD-Zeitung aus Deutschland beeindruckte auf Facebook mit enormen Reichweiten.
BILD-Zeitung mit Live-Stream auf Facebook weltweit auf Platz 2
Smartphones sind mittlerweile nicht nur die wichtigsten Werkzeuge von Journalisten geworden, auch die damit verbundenen Social Media Services sind für die Reichweite unabdingbar. Wie wichtig diese dann in einer schnellen Live-Berichterstattung für die Presse werden können, zeigte der Putschversuch des türkischen Militärs am letzten Wochenende, in denen TV-Medien nahezu komplett versagten. Die ARD und ZDF aus Deutschland zeigten jeweils die Wiederholung eines Krimis und ein Konzert während der Putsch im vollen Gange war. Selbst der von den öffentlich Rechtlichen unterstützte Politiksender Phönix hat per Twitter-Meldung ausgegeben, dass man erst ab 9 Uhr Morgens mit einem Bericht aufwarten werde. Auch Fernsehsender, wie der amerikanische Nachrichtendienst CNN fühlten sich zwischenzeitlich an wie “ausgediente Zeitungen” im Schriftformat.