Als der chinesische Hersteller Lenovo das schwächelnde Unternehmen Motorola von Google für 2.9 Milliarden US-Dollar aufgekauft hat, blieben zahlreiche Fragen offen. War Motorola am Ende? Wird Lenovo das Unternehmen vollständig integrieren und so dabei helfen, wieder an Kraft zu gewinnen? Oder lässt Lenovo Motorola sein Ding machen, wie es Google bereits getan hatte? Zumindest einige Fragen klärte Lenovo CEO Richard Yang nun auf.
Lenovo nutzt Motorolas Namen für eigene Zwecke
Richard Yang, CEO von Lenovo, hat sich den Fragen der Experten angenommen und in einem Interview über die Zukunft von Motorola unter der neuen Führung gesprochen. Demnach will Lenovo die Marke Motorola wieder auf die Beine helfen. "In den USA oder Westeuropa, wo Motorola stark ist, bauen wir die Marke aus", teilte Yang mit. Man wolle beim zukünftigen Vertrieb in den Ländern nicht auf den Marketing-Bonus verzichten, den man mit dem Namen Motorola erhalten kann.
Wie man die zukünftigen Geräte kennzeichnen wird, ist noch unklar. "Motorola by Lenovo" ist jedoch ein Schriftzug, der laut Yang durchaus Verwendung finden könnte. Dieser könnte in ferner Zukunft auf den neuen Geräten des Herstellers stehen. Denn wie Yang bekannt gab, wolle man sich auf weitere Marktsegmente konzentrieren. Bisher erreicht man mit dem Moto X ein Segment, welches Lenovo nicht ausreicht. In Zukunft möchte man "alle Preispunkte besetzen".
Endgültige Übernahme von Motorola steht noch aus
Bis die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen intensiviert werden kann, muss jedoch noch einiges geschehen. Die Milliarden-Übernahme muss erst von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Laut Yang könnten wir in etwa einem halben Jahr damit rechnen, dass Lenovo offiziell der neue Besitzer von Motorola ist. Dann wolle man nicht die eigene Marke mühevoll etablieren, sondern auf den Namen Motorola im Bereich der mobilen Geräte setzen.
Quelle: Wirtschaftswoche