VPN, also ein Virtuelles privates Netzwerk, ist wohl vielen aus dem beruflichen Umfeld oder dem Studium bekannt. Damit hat man die Möglichkeit, sich von jedem Ort der Welt über das Internet sicher und gesichert ins Netzwerk der Firma bzw. der Uni einzuklinken, um Dienste und Server zu nutzen, die nur dort verfügbar sind. Das ist oftmals nützlich und notwendig und nur dank VPN-Verbindung wirklich sicher realisierbar.
Wie das im Prinzip funktioniert, haben wir euch im Nachfolgenden illustriert.
Normalerweise verbindet ihr euch mehr oder minder direkt mit Server im Internet. Dies zeigt der schwarze Pfeil in der Abbildung. Bei VPN geht das anders vor sich: Euer Rechner, oder auch euer Smartphone oder Tablet, wählt eine VPN-Verbindung (gestrichelte orange Pfeile) und nutzt das Internet nur als Infrastruktur, durch die zunächst ein Tunnel gebaut wird. Ihr könnt über solche privaten, verschlüsselten Verbindungen in euer Büronetzwerk und von dort aus ins Internet, oder eben auch nicht. Das kann auch nützlich sein, um beispielsweise Amazon Prime Video oder Netflix-Streams zu schauen, die am Ort aufgrund regionaler Einschränkungen gar nicht oder noch nicht verfügbar sind.
Inhaltsverzeichnis
Sicherheit dank VPN
Der Einfachheit halber bleiben alle Zwischenstationen, Router und Internetanbieter (ISP) hier mal aussen vor.
Doch das genau ist der Knackpunkt. Diese Verbindungen zu den Rechnern weltweit könnten Abgehört werden! Auch, wenn sie verschlüsselt mittels SSL/TLS, also über HTTPS aufgebaut werden. Ja, das geht! Wenn die Verschlüsselung nicht mehr sicher genug ist, weil mittlerweile Schwachstellen aufgedeckt wurden, könnt ihr fast sicher sein, dass irgendwelche Tunichtgute auf der Welt schon längst diese Schwachstellen ausnutzen (so genannte Exploits programmiert haben) und so schon beim Aufbau der sicheren Verbindung dabei sind und mitlesen können. Wenn ihr euch beispielsweise im vermeintlichen Hotspot des örtlichen Kaffeehauses befindet, hat vielleicht gerade jemand mit krimineller Energie dessen WLAN-Signal gekapert und liest aus, was ihr so im Netz alles anstellt! Oder der Hotspot-Betreibende selbst ist nicht ganz koscher – wissen wir das immer so genau?
Und wenn ich alles mit HTTPS verschlüssle?
Doch auch abseits von unsicheren Verschlüsselungen zur Datenübertragung können ISP und andere Organisationen, die Zugriff auf die DNS-Server haben, euch problemlos überwachen. DNS steht für Domain Name System und ist verkürzt gesagt ein Verbund von Rechnern, die dafür zuständig sind, eure Anfragen an Server-Namen in IP-Adressen aufzulösen. Beispielsweise hört unser Server nicht wirklich auf den Namen PocketPC.ch, sondern auf die Nummernfolge 217.150.245.212. Alle Rechner, alle Geräte, alles im Internet hat so eine IP-Adresse genannte Nummer. Auch euer Laptop bekommt eine, wenn er mit dem Internet verbunden ist und auch euer Smartphone.
Damit ihr euch nicht diese merken müsst, sondern lesbare Namen für alles im Internet habt, gibt es DNS. Dieses System ist allerdings unverschlüsselt und ungeprüft! Wenn ihr also den DNS-Server eures Internetanbieters fragt, wer PocketPC.ch sei, kann dieser die richtige oder irgend eine andere IP-Zahlenfolge raus rücken. Und er kann, wird, auch protokollieren, was ihr so für Anfragen stellt. Damit entsteht, selbst wenn ihr ausschliesslich per HTTPS surft, ein lückenloses Bild euer Online-Aktivität! Ihr habt ja nichts zu verbergen – denkt ihr vielleicht. Aber wollt ihr euer Profil wirklich jedem beliebigen Konzern direkt in die Hand geben? Das Marketing-Potential ist schier unermesslich, das damit einher geht. Wer weiss, was genau ihr für Webseiten aufruft, kennt euch schon recht gut und kann euch sehr gut und gezielt mit Werbung zuballern.
Und was hilft da VPN?
Die VPN-Verbindung hilft nicht nur, auf Inhalte zuzugreifen, die nicht oder an eurem Einwahlort nicht öffentlich verfügbar sind. Sie verschlüsselt auch alle Anfragen, auch alle DNS-Anfragen. Was der ISP oder sonst jemand also nur noch sieht, ist die Anfrage zum VPN-Server. Alles, was hinter diesem Tunnel geschieht, ist nicht mehr auf euch zurückzuführen von aussen. Viele VPN-Anbieter auf dem Markt, beispielsweise bei VPNpro einsehbar, helfen euch so, die Spuren im Netz zu verringern. Denn weil viele verschiedene Personen die Server des VPN-Providers nutzen, sind die Nutzungsprofile plötzlich sehr verwischt. Für das Internet und die Webseiten-Betreibenden – noch viel wichtiger: die Werbetreibenden – sieht das ganze nach nur einem Rechner, dem mit der IP-Adresse des VPN-Servers bzw. dessen Zugangs, aus.
VPN auch auf dem Smartphone?
Aber ja, auch auf dem Smartphone gibt es zahlreiche VPN-Lösungen! Sowohl für Android wie für iOS sind hunderte Apps verfügbar. Finger weg jedoch von kostenlosen Diensten! Diese standen immer wieder im Verdacht, euch ganz gezielt auszuspionieren oder direkt mit Malware euer Smartphone zu verseuchen!
VPNpro bietet eine Übersicht der besten VPN-Provider für Windows, MacOS, Android und iOS, Kodi und Netflix usw. So könnt ihr sehen, welches VPN-Angebot am besten für euch passt. Auch kostenlose Lösungen werden hier vorgestellt.
Brauch ich eine VPN-App dafür?
Und es muss nicht immer eine extra VPN-App sein! Auch wenn viele VPN-Dienste euch eigene Apps anbieten, die ein einfaches und sorgenfreies Einrichten und Verbinden ermöglichen, haben Google Android und auch Apple iOS seit langem die Möglichkeit in ihre mobilen Betriebssysteme eingebaut, direkt VPN-Verbindungen einzurichten und zu nutzen. Auch unter Windows 10 mobile ist das problemlos möglich.
Das gilt es nicht zu verachten, denn jede App weniger macht das System ja auch schlanker und damit schneller.
Fazit
Mit VPN-Verbindungen auf dem Smartphone seid ihr ein Stückchen sicherer im Internet unterwegs. Ohne viel Aufwand und Kosten. Ein Blick auf verschiedene Angebote lohnt sich auf jeden Fall und so kann man auch getrost das kostenlose WLAN im Zug, Bus und Restaurant nutzen, ohne sich sorgen um seine Daten, Passwörter oder Privatsphäre machen zu müssen. Auch auf dem Smartphone, das wir ja immer mit uns tragen und mit dem wir immer mehr unseres digitalen Alltags, bis zum E-Banking, abwickeln, sollte davon nicht ausgenommen werden.
