Apple will die SIM-Karte killen und das weiss man nicht erst seit heute. Schon länger bastelt Apple mit einigen anderen Partnern an der Abschaffung der kleinen vertrauten Kärtchen, die wir immer wieder in unterschiedlichen Grössen in unsere Smartphones schieben. Das Projekt nennt sich eSIM und befindet sich in den USA und England bereits in Form des iPad Air 2 im Einsatz. Ein SIM-Karten-Slot fällt weg, macht also mehr Platz im System für andere Komponenten frei und man kann sich den Provider und Tarif direkt auf dem Gerät aussuchen. Nachteil: Es gibt keine SIM-Karte mehr, die man zwischen den Geräten austauschen kann.
Jan Geldmacher, seines Zeichens Chef des globalen Grosskundengeschäfts bei Vodafone, sieht eine Gefahr in der Embedded SIM Card: “Die Sim-Karte ist Kern unserer Beziehung zum Kunden. Darauf sind häufig extrem wichtige Informationen abgelegt. Also wollen wir an ihr festhalten”, so die Worte des Offiziellen von Vodafone. “Ich gehe nicht davon aus, dass wir dieses Konzept unterstützen werden.”
Die Telekom hingegen sieht den Fortschritt durch die eSIM von Apple ganz anders und äusserte sich bereits auf dem MWC 2015 in Barcelona zu der Aufgabe: “Ob bei Wearables oder Machine-to-Machine – eSIMs bieten gewaltige Chancen. Das alles geht aber nur, wenn wir als Branche gemeinsam an einer interoperablen Lösung arbeiten und nicht ein Wettlauf der Insellösungen entsteht. Wir brauchen einen offenen eSIM-Standard” sagt die Telekom im eigenen Konzernblog.
Auch die Einfachheit für die Kundschaft will man hier fördern. So bräuchte man nur in den Laden gehen und den Vertrag per Barcode ordern. Diesen scannt man dann mit seinem Smartphone ab und das Gerät wird mit allen nötigen Informationen ausgestattet, die es braucht. Auch könnte man dadurch deutlich mehr Endgeräte verwalten als bisher.
Gerade Wearables, welche im Umfeld autonom funktionieren, wie beispielsweise Samsungs Gear S oder die neue LG G Watch Urbane LTE könnten von dem zusätzlichen Platz im Gerät stark profitieren, beispielsweise für grössere Akkus, um die doch recht kurze Laufzeit der Smartwatches anzugehen.