Das Fraunhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit hat verschiedene Antivirus Tools und deren Funktionsweise genauer untersucht und kam damit zu dem Schluss, dass die meisten dieser Programme technisch gesehen machtlos sind. Das eigentliche Problem liegt aber nicht an den Tools selbst, sondern an den Sicherheitsrichtlinien von Android. Aufgrund des Sandbox Systems von Android sind die Rechte von Apps auf erweiterte Systemdaten zuzugreifen stark eingeschränkt. Da sich die Antiviren Software aber an die gegebenen Regeln hält, kann diese nicht mehr prüfen, als die Android Sandbox zulässt. Sobald also eine aggressive Maleware durch einen Trojaner Zugriff auf das System bekommen hat und durch eine Sicherheitslücke in Android erweiterte Systemrechte, oder gar vollen Root Zugriff erlangt, kann die Sicherheitssoftware nichts mehr ausrichten.
Die beste Antivirus Software ist der Nutzer selbst
Als Ausnahme bietet als einziger grosser Anbieter von Sicherheitssoftware Avast! eine Funktion, auf gerooteten Android Smartphones die erweiterten Rechte zu nutzen und eine Firewall tief ins System zu integrieren. Doch hier kann das Rooten selbst für unerfahrene Nutzerinnen und Nutzer schon ein potentielles Risiko darstellen.
Weiter empfiehlt Dr. Julian Schütte, einer der Autoren des Berichtes, dass man aktuell noch immer am sichersten fährt, wenn man App Marktplätze von Drittanbietern meidet und auf Raubkopien von Apps verzichtet. Auch wenn es keine Garantie für die Sauberkeit von Apps gibt, sei der Google Play Store noch immer die sicherste Anlaufstelle, um Infizierung des eigenen Smartphones durch Maleware zu vermeiden. Ausserdem solle man bei der Wahl eines neuen Gerätes auf die Update Politik der Hersteller achten, um sicher zu sein, so schnell wie möglich die neuesten Android Versionen und Sicherheitsupdates zu bekommen.
Quelle: Androidpit