Huawei kommt fürwahr aus den Negativschlagzeilen nicht mehr heraus. Chip spekuliert, dass die Konsequenzen, die aus dem US-Telekommunikationsnotstand erwachsen, weiter reichen, als bisher angenommen. Nachdem Google dem chinesischen Hersteller Huawei die Lizenz für Android entzogen hat und andere Firmen wohl folgen, soll nun auch die omnipräsente Messenger-App WhatsApp folgen.
Nachdem Donald Trump das Unternehmen Huawei und damit auch seine Marke Honor auf eine schwarze Liste gesetzt hat, benötigen alle Firmen in den USA oder mit wesentlichen US-Bezügen eine Sondergenehmigung, um mit dem Mobilfunktechnik- und Smartphonekonzern aus Shenzhen zusammenzuarbeiten. Darum spekulierten Ferdinand Vetterl und Wolgang Pauler bei Chip darüber, dass auch WhatsApp aus dem Facebook-Konzern bald von Huawei Abstand nehmen könnte.
Das scheint auf den Ersten Blick durchaus naheliegend. Beachten wir, dass selbst ARM sich von Huawei verabschieden soll, nur weil Teile der ARM-Technologie aus den USA stammen sollen. Obschon die Firma aus Grossbritannien stammt und mittlerweile japanisch ist, dann klingt das sehr danach. Da WhatsApp aus Kalifornien stammt und nunmehr ja als Facebook-Tochter unbestreitbar weiter amerikanisch ist, ist Mark Zuckerberg sehr wahrscheinlich auch vom Telekommunikationsnotstand, den Trump ausgerufen hat, auch unterworfen.
Damit dürfte Facebook ohne Ausnahmebewilligung nicht mehr mit Huawei handeln. Ebenso würde das auf Microsoft, die ja Skype seit Jahren besitzen, und viele andere Softwarefirmen und Dienstleistungsunternehmen zutreffen. Übrigens wäre auch der Messenger Signal unter den Sanktionen, wie schon gegen den Iran, da er ebenfalls im Silicon Valley residiert.
Huawei: Keine Vorinstallation für WhatsApp und Co.
Doch bedeutet dass, dass wir auf den Smartphones kein WhatsApp, Instagram oder Skype mehr bekommen? Wohl kaum. Eher können diese nicht mehr als sogenannte Bloatware auf neuen, zukünftigen Geräten aus dem Hause Huawei und Honor vorinstalliert sein. Wohlgemerkt neue Geräte, denn alle bisherig auf dem Markt befindlichen haben gültige Lizenzen mit Google und anderen Firmen, so dass sich daran wohl nichts mehr ändern dürfte.
Der Google Play Store-Zugang wird auch auf aktuellen Geräten weiter verfügbar sein, so dass die Apps wie gewohnt und gewünscht installiert werden könnten. Zukünftige Huawei-Geräte werden, wie wir es beispielsweise von Jolla Sailfish OS kennen, auch ohne Android-Lizenz vermutlich weiter mit Google Play Store und Play-Services, wenn auch inoffiziell, versorgt werden können. Alles halb so wild also? Warten wir es ab.
Quelle: Chip