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Gehöre zum Inventar
- 04.09.2011, 10:06
- #1
Das Thema kam beim IFA-Bericht auf: Wie wichtig ist es viele Entwickler zu haben? Wieso ist soviel Müll im Marketplace? Wieso wächst der WP7 Marketplace im Vergleich zur Verbreitung der Geräte relativ schnell? Wieviel Aufwand ist es eine App zu portieren?
Wie ich schon einmal an anderer Stelle erwähnt hatte und vielen auch aufgefallen ist, ist einfach ein sehr hoher Prozentsatz an Apps einfach "Müll", zumindest für einen selbst. Man muss einfach damit leben, dass man selbst zwar eine App die nur die Kombo-Kombinationen aus Motal Kombat anzeigt für komplett sinnfrei hält - für andere ist es jedoch genau das was sie suchen. Das früher in der Hinsicht alles besser war (vor den Marketplaces) liegt daran, dass man mangels Marketplace diese 99% die man nicht brauchen konnte einfach nie zu Gesicht bekam.
Der WP7 Marketplace wird hauptsächlich im Hinblick auf die Technik der Apps geprüft (wenngleich auch da immer wieder bestimmte Fehler durchrutschen) - bezüglich des Inhalts hält sich Microsoft da sehr stark heraus - sie hätten sonst auch recht bald einen Aufschrei der Devs bezüglich Zensur. Solange es also rechtlich halbwegs hinhaut mit einer bestimmten Software schreitet Microsoft nur wegen Bugs ein.
Warum sind viele Entwickler wichtig für das WP7-Ökosystem? Jeder bringt eigene Ideen mit - gute wie schlechte und je mehr Entwickler insgesamt, desto mehr Ideen hat man. Der Prozentsatz an guten vs. schlechten Entwicklern ist soweit bekannt relativ konstant. D.h. wenn ich 1000 Entwickler habe, die 10 gute Apps schreiben, dann habe ich bei 10000 Entwicklern 100 gute Apps.
Microsoft hat es geschafft sehr schnell recht viele Entwickler zu gewinnen - vor allem auch angesichts der noch geringen Verbreitung des Systems. Man muss jedoch beachten, dass da abseits von XBox-Live sehr wenige bekannte Entwickler ihre Anwendungen von anderen Platformen herübergeholt haben. Das Geheimnis dahinter ist einfach das Microsoft Developer Network (MSDN) und das Netzwerk an Microsoft Evangelisten, gepaart mit der Tatsache, dass die WP7-Entwicklung sich an die Webentwicklung mit Silverlight und die generelle .Net Entwicklung am Desktop anlehnt (gemeinsam mit den für beides verwendbaren exzellenten Entwicklertools). Kurz vor Release von WP7 war Microsoft im Rahmen der Nitty Gritty Roadshow z.B. in Österreich durch die Hauptstädte unterwegs und stellte den ganzen Weg von den Cloud-Services über Silverlight hin zur WP7-Entwicklung vor. Kurz nach Release wurden dann von den Academic Relations Leuten die technischen Universitäten abgeklappert und den Studenten die Entwicklung für WP7 näher gebracht.
Warum aber setzen viele der großen Entwickler noch nicht wirklich auf WP7? In einem kürzlichen Gespräch mit einer Firma die auf iOS, Android, Blackberry und WP7 verfügbar ist wurde mir die Frage nach: wie sieht es mit den verschiedenen Platformen aus so beantwortet, dass man fast nur auf iOS Umsätze macht. Android ist da sehr dürftig und WP7 (auch wegen der geringen Verbreitung) quasi inexistent - auch wenn man eine hohe Platzierung im Marketplace hat. Für WP7 wird hauptsächlich noch weiterentwickelt weil man darauf setzt, dass da mit Nokia noch mehr Bewegung rein kommt und man dann einer der ersten ist und unter WP7-Usern dementsprechend bekannt.
Auch die App dieser Firma ist jedoch auf den verschiedenen Platformen sehr unterschiedlich was die verfügbaren Funktionen betrifft. iOS > Android > WP7. Hintergrund ist einfach, dass da so ziemlich alles überall neu gemacht werden muss. Objective C auf iOS und Java auf Android sind sehr unterschiedlich. Java und C# von WP7 vom Konzept her sehr ähnlich aber die Bibliotheken und die APIs sind gänzlich anders (und gerade auf dem Smartphone wo recht wenig Programmlogik ist und recht viel GUI machen die sehr viel aus). Bei der Benutzeroberfläche sind Android und iOS noch "relativ" ähnlich wie was aussehen soll - für WP7 und Metro muss man recht viel umschmeißen. Bei Spielen sieht es zwischen iOS und Android recht gut aus, können doch beide mit C und OpenGL programmiert werden. Stolperstein für Android sind hier die großen Unterschiede in der Hardwareleistung die manchen Entwickler von einer Portierung abhalten. WP7 geht hier mit C# & XNA einen gänzlich eigenen Weg, d.h. Entwickler schreiben hier wohl den ganzen Code neu - nur Grafiken, Sounds und Leveldesign können übernommen werden (immerhin). Als Vorteil dieser Entscheidung könnte man jedoch sehen, dass einige Indy-Developer für die Xbox Live Arcade schon mit diesem Spieleframework arbeiten und diese es dann natürlich leichter haben ihre Spiele auch auf das Telefon zu bringen. Viele tun dies jedoch nicht weil das Gameplay der XBLA-Titel zu schnell oder komplex ist um es von einem Konsolen-Controller auf eine Touchscreen-Bedienung umzustellen.
Wir stellen also fest: viele der WP7-Devs kommen wohl noch aus Windows Mobile Zeiten, von der Web- oder Desktop-Entwicklung mit Microsoft-Tools oder haben Erfahrungen mit der Xbox gesammelt. Für iOS und Android-Devs gibt es eine eigene Website die helfen soll APIs dieser Systeme auf WP7 abzubilden (quasi ein Nachschlagewerk) - bisher ist aber zumindest meine Erfahrung, dass das noch nicht in großem Ausmaß Früchte trägt.
Ich hoffe der Post ist für euch interessant. Bin schon gespannt was an Kommentaren und Ergänzungen hierzu kommen wird.
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entwickelt Apps
- 05.09.2011, 10:24
- #2
Wie wichtig ist es viele Entwickler zu haben?
Ich denk das ist das A und O für viele und auch gute Apps.
Wieso ist soviel Müll im Marketplace?
Weil dieser "Müll" heruntergeladen wirdund das ist ja ein eindeutiges Signal Richtung Entwickler.
Wieso wächst der WP7 Marketplace im Vergleich zur Verbreitung der Geräte relativ schnell?
1. Da Microsoft ja nicht irgendwer ist. 2. Es sehr viele .Net Entwickler gibt. 3. Jahrelang auf so ein Gerät gewartet wurde.
4. Die Entwicklertools erste Sahne sind
Wieviel Aufwand ist es eine App zu portieren?
Kommt auf die App an. z.B. Meine App "Captain Movie" besteht aus der Wp7 App und einem Webservice im Hintergund.
Der Webservice hat mich 80% der Entwicklungsarbeit gekostet, könnte aber 1:1 von allen anderen Umgebungen genutzt werden.
Die UI muss man immer anpassen. Bei meinen "Tanken..." Apps wird es wesentlich aufwendiger. Hier ist die komplette Bussineslogik auf dem Phone und müsste übersetzt werden.
Aber wer will schon auf Android übersetzen? Ich hab mir den Markt beim Thema "Tanken" angesehen, wie schnell da kostenlose Apps verfügbar sind... Das ist für jeden Entwickler der ersthaft damit Geld verdienen will deprimierend. Diese kostenlosen Apps zerstören die Märkte dermaßen schnell... Von mir aus könnte Mircrosoft verbieten kostenlose Apps einzureichen. Jede App sollte mindestens einen Euro kosten.
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