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Gehöre zum Inventar
- 12.08.2011, 08:48
- #1
So, nach einigen Stunden Nutzung mal ein erstes Fazit - das ganze liest sich stellenweise vermutlich ziemlich negativ, wobei ich eines vorausschicken muss: Windows User werden die meisten der Probleme nicht haben.
Das Gerät selber - Hardware, Design etc.
Das Tab ist superleicht - das ist natürlich das Nr. 1 Verkaufsargument. Es liegt super in der Hand, ist gut balanciert und ist auch mit einer Hand haltbar. Die Gehäusetasten sind etwas billig, die SIM-Karte liess sich nur mit Hilfe einer Büroklammer einschieben (der Einrastpunkt liegt relativ tief). Ansonsten ist die Verarbeitung wertig - im Vergleich zum Transformer ist es bombenstabil gebaut. Gegenüber dem iPad fällt halt die Rückseite aus Plastik auf, wobei nichts nachgibt und ich das ganze als subjektiv angenehmer empfinde, als dauernd auf eine sterile Metalloberfläche zu greifen.
Die Stereo-Lautsprecher (hallo Apple, jemand zu Hause?) sind gut, der Sound ist satt und angenehm. Defintiv besser als beim Transformer, aber nicht ganz so gut wie beim Xoom. Dafür liegen bei letzterem die Lautsprecher nicht optimal, sodass man sie meistens mit der Hand verdeckt und vom guten Sound nicht viel hat.
Wie Apple will wohl auch Samsung gehörig am Zubehör verdienen. So hat das Tab lediglich einen einzigen, proprietären, Dock-Anschluss und liefert nur ein (sehr kurzes) Lade- und Synckabel mit. Für HDMI, den Anschluss von Fotoapparaten etc. wird es bald teure Adapter zu kaufen geben. Der HDMI-Adpater z.B. kostet 39$ und ist seit wenigen Tagen, bislang nur im US-Samsung Shop, zu haben. Bis die Adapter bei uns erhältlich sind, dürfte es noch dauern.
Noch ein Wort zum Speicher: ich berwerte den mal als "neutral", da es bald auch Versionen des Tabs mit mehr Speicher geben wird. Die 16gb bei meiner Version sind lächerlich wenig, zumal von Haus aus nur gut 13 davon überhaupt zur Verfügung stehen. Ein paar Musik-Files, ein paar Videos und schwupps ist alles randvoll. Mein Tipp: greift zur 32- oder 64gb Version, wenn Ihr vorhabt, das Gerät für den Mobilen Medienkonsum zu verwenden.
Mobilkommunikation
Das Pad hat von den dreien mir gut bekannten Android Tablets mit Abstand den besten WLAN-Empfang. Ich kann meinen Wohnzimmer-Accesspoint überall im Haus verwenden. Bei den anderen beiden Tabs ist schon an der Wohnzimmertür Schluss.
Auch der UMTS/GSM Empfang ist als sehr gut zu bewerten.
Hier gibt's nichts einzuwenden: 5 von 5 Punkten.
Software, UI und Speed
Das in der Schweiz verkaufte Tab 10.1 kommt ab Werk mit Touchwiz. Ich selber empfinde das als sehr angenehm. Die Oberfläche ist nicht so düster wie Stock-Android, die Menüs sind schön gestaltet, Die Taskleiste unten hat ein paar sehr nützliche Features, allerdings nervt sie ab und an, wenn man versehentlich drauftippt.
Der Speed des Gerätes ist wiedermal, wie bei allen von mir getesteten Android Tablets, eine zwiespältige Geschichte. Meistens läuft das Gerät rund. Nach dem Booten hängt es meistens für ca. 1-2 Minuten. Dann flutscht alles für eine Weile, bis es plötzlich anfängt zu laggen. Ein Blick auf den Task- und Memory-Manager zeigt schnell den Schuldigen: die rund 700 mb Arbeitsspeicher sind einfach nicht genug. Fast jedes Smartphone hat heute deutlich mehr. Das ist insbesondere erstaunlich, als dass die Smartphone-Versionen der verschiedenen Anwendungen in aller Regel deutlich kleiner und weniger speicherhungrig sind, als die Tablet-optimierten.
Wenigstens bietet das Tab im Gegensatz zum Xoom die Möglichkeit, über den Memory Manager schnell unnötige Speicherfresser loszuwerden.
Hier gibt's von mir 3 von 5 Punkten. Wobei ich betonen möchte, dass dieses Phänomen bei allen mir bekannten Android Tablets gleichermassen auftritt und nicht Galaxy Tab-spezifisch ist. Es ist also mit Sicherheit keine Wiederholung des Galaxy S Lag-Problems. Nach der Freigabe des Speichers flutscht alles wieder für ein paar Stunden.
Was auch Abhilfe schafft: mal ein sehr grosses Programm (z.B. ein Spiel) starten. Nach der Beendigung desselben läuft das System immer sehr schnell. Liegt wohl daran, dass bei speicherhungrigen Apps automatisch vom System der Speicher geleert werden muss, damit ausreichend zur Verfügung steht.
Die Probleme
1. Sleep of Death
Leider hat sich Samsung hier wieder einen unverzeihlichen geleistet: Wie ich schon in einem separaten Thread erwähnte, weist mein Tab das sogenannte "Sleep of Death" oder Todesschlaf Problem auf. Kurz gesagt wacht das Teil nicht mehr aus dem Schlafmodus auf. Beim Xoom habe ich sowas auch (genau einmal) erlebt, wobei man dort einfach einen Reset machen konnte. Beim Tab ist das anders - nichts scheint mehr zu reagieren. Erst nachdem ich die Einschalttaste um die 40 Sekunden rum gedrückt hielt, bootete das Gerät neu. Wenn man etwas googelt sieht man leider schnell, dass das Problem schon seit dem Marktstart in den USA besteht und Samsung wiedermal kein Update geliefert hat. Offenbar soll das Problem zumindest bei anderen Tablets mit 3.2 behoben sein - allerdings fehlt davon bei Samsung jede Spur, es wurde bisher noch nicht mal angekündigt.
Manche User haben übrigens weniger "Glück" als ich - bei einigen Tabs führt das System zu einem Totalhänger, ein Reboot ist nicht mehr möglich. Bei den meisten reicht es dann, darauf zu warten, bis der Akku komplett leer ist und sich das Gerät von selbst ausschaltet. Bei wenigen nützt nicht mehr das was - das Gerät ist kaputt.
Anyway - das ganze ist bei mir bisher einmal aufgetreten. Bleibt zu hoffen, dass es nicht nochmals passiert.
2. Mac-Kompatibilität, bzw. das Fehlen selbiger
Android Tablets verwenden für die Kommunikation mit dem Rechner bekanntlich das MTP Protokoll. Dieses wird von Mac OS (wohl aus konkurrenztechnischen Gründen) nicht unterstützt. Es gibt aber 3rd Party Tools, welche das Protokoll implementiert haben und somit zum Syncen verwendet werden können. Dazu gehören unter anderem das von Google offizielle angebotene Android File Transfer Tool, sowie z.B. iSyncr (synct zwischen iTunes und dem Tablet). Beide funktionieren mit dem Galaxy Tab nicht. Es wird spekuliert, dass Samsung eine nicht ganz koschere Version von MTP verwendet.
Grundsätzlich kann man Multimedia-Inhalte für das Tab mit der Kies Beta syncen, welche ich persönlich aber für unterirdisch schlecht halte und die mir gestern zig mal abgestürzt ist. Ebenfalls funktionieren tut Doubletwist AirSync, welches über WiFi sehr langsam synct - ist jetzt aber notgedrungen das Sync-Tool meiner Wahl. Beide haben aber den Nachteil, dass ausschliesslich Multimediadaten synchronisiert werden können. Da das File Transfer Tool mit dem Tab 10.1 nicht läuft, gibt es unter Mac OS aktuell keine Möglichkeit, normale Dateien (Office-Dokumente etc.) direkt auf das Tab zu kopieren, was absolut lausig ist. Ich muss nun den Umweg über mein Synology NAS und Dropbox nehmen - was langsam und extrem umständlich ist.
Unter Windows funkioniert allerdings alles wie gewohnt - einstöpseln und das Gerät erscheint im Explorer.
Fazit:
Trotz der teils massiven Probleme, die ich mit dem Teil habe, ist es meiner Meinung nach aktuell das beste Android Tablet. Sobald die Versionen mit mehr Speicher verfügbar werden, dürfte ich es aber wohl an meine Frau abtreten und mir eine grössere Version holen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Gerät bis zum Verkaufsstart in Europa (der ja jetzt um mindestens 5 Wochen verzögert wird) nicht schon obsolet ist. Inzwischen stehen ja schon Quad-Core Tabs vor der Tür, die wohl auch mehr Arbeitsspeicher haben werden. Ob mit nur 700mb Arbeitsspeicher jemals ein so flüssiges Arbeiten möglich sein wird, wie dies beim SGS 2 oder auch beim iPad 2 der Fall ist, wird sich wohl erst durch zukünftige Android Versionen zeigen, sofern diese von Samsung denn auch bereitgestellt werden.
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Bin neu hier
- 12.08.2011, 09:18
- #2
Danke für den Testbericht. Klingt wie ich es erwartet habe. Für meine Ansprüche sicherlich gerecht. Ich habe schon beim Galaxy S wenig Applikationen installiert ,daher denke ich ,dass die 700MB Ram nicht ein grosses Problem werden. Die nicht vorhandenen Ports stören mich nicht besonders...ausser dass ich am liebsten 1 normalen mikro USB port gehabt hätte.
Speicher ist kein Problem für mich, da ich primär über das NAS streamen werde und schon mein Galaxy S für mich "zuviel" Speicher hat
Aber....wie sieht es mit dem Display aus? Kann man es, wenn man sich Super AMOLED gewohnt ist, noch geniessen?
Arsaneus
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Gehöre zum Inventar
- 12.08.2011, 09:52
- #3
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