
Es ist durchaus angebracht, Kriege mit Buschfeuern zu vergleichen. Entzieht man ihnen die Basis, erlöschen sie beide. In diesem Sinne will ich kräftig einheizen, mit einem Artikel, den ich im Blog eines bekannten Programmierers gefunden habe. Er legt dar, warum er weiterhin für Windows Mobile programmiert und das iPhone als Zielobjekt seiner, oder wenigstens eines bestimmten seiner Programme, aufgegeben hat.
Es geht um ageye, von dem Tools wie G-Alarm, G-Watch, G-Profile und andere kommen. Gemäss dem Eintrag auf seinem Blog, wurde er animiert, G-Alarm fürs iPhone umzusetzen, da es keine dezente Alarmsoftware für jenes Gerät gäbe. Wie sich im Endeffekt herausstellt, kommt das nicht von ungefähr und der Grund, der ageye vom iPhone vertrieben hat, hat auch alle anderen Programmierer vertrieben.
Die Separierung von Applikations- und Betriebssystemebene, wie Apple dies im Betriebssystem des iPhones umsetzt, lässt es nicht zu, Applikationen im Hintergrund laufen zu lassen. Eine Möglichkeit, eine Applikation zu "schedulen", also als geplanten Task irgendwo abzulegen, scheint es auf der Plattform ebenfalls nicht zu geben. Das eine bedingt das andere, und wenn beides nicht geht, dann verunmöglicht das die Nutzung des iPhones als Wecker. Ausser natürlich, man ist bereit, den Wecker am Abend als Applikation zu starten, im Vordergrund zu behalten und dann das iPhone nicht mehr zu "nutzen" bis er klingelt. Denn will man rasch rasch etwas anderes machen und legt dazu den Wecker in den Hintergrund - oder eben nicht, da das ja nicht möglich ist - ist er beendet und mit dem Wecken ists vorbei.
Sinn und Unsinn dieses Beitrages ist nicht unbedingt der Plattformkrieg, wir wollen Frieden hier. Es geht eher darum, erneut die Vor- und Nachteile der Plattformen hervorzuheben. Ageye sagt klipp und klar, es ist "cool" (Zitat!) für das iPhone zu programmieren, besonders was den grafischen Teil anbelangt. Die Kontrollelemente des OS schauen bereits gut aus, man braucht sich also nicht um Skinengines und das Schaffen eigener "Controls" zu bemühen. Aber dem Anspruch nach z.B. einer Alarmsoftware kann nicht nachgekommen werden, es scheitert an der Multitasking-Umsetzung des Betriebssystems. Während ersteres ganz und gar nicht Windows Mobiles' Stärke ist, so ist es das Zweite wenigstens schon eher. So muss man sich also weiterhin entscheiden, welchen Anspruch man an sein Gerät hat und was man damit erreichen will. Das dynamischte, bestaussehndste und am ehesten mit den Patschen zu bedienende System ist und bleibt vorderhand das iPhone-OS, auch wenn die Konkurrenz am kommen ist. Das vorderhand etablierteste offene Betriebssystem ist nach wie vor Windows Mobile. Aber auch hier, die Konkurrenz schläft nicht. Sind wir gespannt, wie sich der Markt, dessen Zielpublikum wir wohl sind, in Zukunft entwickelt :cool:
Zum
ageye Blogeintrag (englisch)