Nach dem pandemiebedingten Spieleboom in den Jahren 2020 und 2021 wird die Videospielebranche erstmals einen Umsatzrückgang erleben. Es wird erwartet, dass Videospiele im Jahr 2022 einen Umsatz von 184.4 Milliarden US-Dollar erwirtschaften werden, das sind 4.3 Prozent weniger als im letzten Jahr, und der grösste Teil dieses Rückgangs wird auf das Segment der mobilen Spiele entfallen.
Nach aktuellen Prognosen wird erwartet, dass mobile Spiele in diesem Fiskaljahr 92.2 Milliarden US-Dollar an Einnahmen einbringen werden, das sind 6.4 Prozent weniger als 2021.
Umsatz mit mobilen Spielen sinkt um 6.3 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr
Obwohl die Videospielebranche die wirtschaftlichen Turbulenzen des Jahres 2022 besser überstanden hat als viele andere Branchen, werden die weltweiten Einnahmen aus Videospielen laut Newzoo bis zum Jahr 2022 voraussichtlich um 8.3 Milliarden Dollar sinken. Etwa 75 Prozent dieses Verlustes entfallen auf den Markt für mobile Spiele. Aber auch alle anderen Marktsegmente werden einen jährlichen Umsatzrückgang verzeichnen.
Laut der Prognose von Newzoo wird die Smartphone-Spiele-Branche im Jahr 2022 einen Umsatz von 92.2 Milliarden Dollar erzielen, gegenüber 98.5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Bei den Konsolenspielen, dem zweitgrössten Segment der Gaming-Industrie, ist ein Rückgang von 4.2 Prozent zu verzeichnen, wobei der Umsatz von 54.1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf 51.8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 sinken wird.
Die Statistiken zeigen, dass PC-Browserspiele mit 16.7 Prozent den grössten Umsatzrückgang zu verzeichnen haben. Andererseits verzeichneten PC-Spiele nur einen jährlichen Rückgang von 1.8 Prozent auf 38.2 Milliarden US-Dollar und damit den geringsten aller Marktsegmente.
Abgesehen davon, dass 75 Prozent des gesamten Umsatzrückgangs der Gaming-Branche in diesem Jahr auf Handyspiele entfielen, verzeichneten diese auch den ersten Nutzerrückgang überhaupt. Laut den Zahlen von Statista hat die Handyspiele-Branche in diesem Jahr fast 105 Millionen Gamer verloren und der grösste Teil dieses Rückgangs kam aus China.
Die chinesische Handyspiele-Industrie verlor im Jahr 2022 über 78 Millionen Spieler und Spielerinnen, aber der Negativtrend betraf auch alle anderen grossen Handyspielmärkte. Die US-Mobilspielbranche verzeichnete in diesem Jahr einen Rückgang von 5.7 Millionen User. Japan, die weltweit drittgrösste Branche für mobile Games, wird bis Ende 2022 voraussichtlich einen Rückgang von 1.8 Millionen Spieler und Spielerinnen verzeichnen.
Smartphone Spiele machen immer noch 50 Prozent des gesamten Gaming-Umsatzes
Mit Smartphone Games wird immer noch mehr Umsatz generiert, als Konsolenspiele, Download-Spiele und Browser-PC-Spiele zusammengenommen schaffen.
Trotz des enormen Umsatz- und Nutzerrückgangs haben Handyspiele immer noch den grössten Anteil an den weltweiten Spieleinnahmen. Die Daten zeigen, dass Handyspiele im Jahr 2022 über 50 Prozent des gesamten Spieleumsatzes generieren, mehr als Konsolenspiele, Download-PCs und Browser-PCs zusammen.
Konsolenspiele sind mit einem Umsatzanteil von 28 Prozent das zweitwichtigste Segment. Die Statistik zeigt, dass heruntergeladene PC-Spiele 21 Prozent des gesamten Spieleumsatzes in diesem Jahr ausmachten, während Browser-Games mit einem bescheidenen Anteil von 1 Prozent folgten.
Doch für das neuen Jahr 2023 wird eine Umkehr des Trends und ein Umsatzplus von 13 Prozent allein im Smarthone Gaming prognostiziert.
Da Smartphone-Spiele den Löwenanteil der Einnahmen der Games-Branche generieren, ist es absehbar, dass auch die Videospieleindustrie insgesamt somit wieder eine positive Entwicklung bevor steht. Nicht, dass es bislang Grund zur Klage geben würde.
Quellen: TechSpot (Englisch) fbs (Englisch), Statista (Englisch), Game World Observer (Englisch), Newzoo (Englisch)