[Konzept/Meinungsfindung] Paketbasierter Appvertrieb [Konzept/Meinungsfindung] Paketbasierter Appvertrieb
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  1. Hallo Leute,

    ich bin ja gerade dran, eine App für das kommende Windows 10 zu entwickeln (Details zu einem späteren Zeitpunkt). Für diese App habe ich ein eher spezielleres Konzept vor, wie ich sie gerne vertreiben möchte und wollte daher mal hier etwas um Rat bzw Meinungen fragen, damit ich sehe, ob es sich überhaupt lohnt.

    Wenn ich das Konzept mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich folgendes nehmen: Baukastenprinzip.
    Es geht also grundlegend darum, dass die App modular aufgebaut sein soll, was ihre Funktion angeht. Die App selbst soll kostenlos verfügbar sein, die Funktionen werden allerdings kostenpflichtig per In-App-Purchase angeboten. Dies bedeutet, dass die App ohne Kauf natürlich an sich nichts kann außer die grundlegende Funktion und man sich dann individuell Dinge dazukaufen kann. Zu diesem Zweck wird es verschiedene Pakete zu günstigen Preisen geben (denke mal 99 Cent pro Paket) und ebenso eine Art All-In-One-Paket, welches alle Pakete enthält und dabei günstiger ist als der EInzelkauf.
    Damit es dann ohne Risiko für den Benutzer ablaufen kann, wird es ebenso ein Trialpaket geben, welches bspw. 7 Tage lang alle Funktionen freischaltet, so dass man testen kann

    Hintergrund dieser Entscheidung bzw. dieser Gedanken ist einfach folgender: Biete ich die App mit allen ihren Funktionen für, sagen wir mal 1,49€ an, so stehe ich grundsätzlich vor dem Problem, dass ich die App entweder für ihren Umfang zu günstig anbiete oder, wenn ich einen höheren Preis wähle, dann Nutzer verliere, denn wie wir ja wissen, wollen leider nicht immer alle zahlen, also kann man auch nicht zu teuer werden. Biete ich die App kostenlos an, müsste ich ggf. Werbung einblenden, wo ich selbst dann wieder dagegen bin, da Werbung auch gleich noch haufenweise Rechte benötigt (ich möchte nur die Rechte anfordern, die ich auch in der App benötige).
    Die Strategie des Festpreises hat zudem noch einen Haken: Angenommen, ich entwickle für die App dann ein tolles Feature, habe womöglich noch 3rd Party Software eingekauft, um es zu realisieren oder in anderer Form Aufwand gehabt, den ich über die App etwas kompensieren möchte. Bei einer Festpreisapp geht dies nur, wenn ich den Preis beim Update dann hochsetze. Dies führt aber wieder zu Problemen:
    1. Existierende Benutzer bekommen das Update gratis, was noch nicht einmal so schlimm ist, so hat man als Early Adopter den Vorteil, einerseits günstiger die App zu bekommen und dann eben alle Features zu bekommen
    2. Neuer Benutzer müssen mehr bezahlen, finanzieren quasi die existierenden Nutzer noch damit quer und zudem rutscht der Preis dann womöglich wieder in die "Kauf ich nicht, da zu teuer"-Region. Führt einfach wieder dazu, dass mir Nutzer verloren gehen könnten. Außerdem besteht das Problem, dass neue Nutzer bei der App dann an sich alle Funktionen bezahlen, auch wenn sie das neue Feature vielleicht gar nicht verwenden
    Über die paketbasierte Strategie wäre es mir allerdings möglich, die neuen Funktionen eben als zusätzliches Paket hinzuzufügen und allen Leuten anzubieten. Wer das Feature benötigt, kann es sich dann kaufen, alle anderen zahlen nicht für ungenutzte Funktionen drauf, jeder kann somit selbst entscheiden, was er für die App bezahlen möchte.

    Ich möchte dazu noch sagen, dass es mir nicht unbedingt nur ums Geld geht. Klar, diese Struktur ist aus wirtschaftlicher Sicht an sich ideal, um so seine Verkäufe zu maximieren, da man die Preisschwelle eines jeden Nutzers ansprechen kann, aber ich möchte natürlich auch, dass die Leute die App verwenden können, ich aber bei der weiteren Entwicklung ebenso flexibel sein kann, was eine eventuelle Vergütung für den Aufwand angeht (einige Leute, darunter zähle ich mich selbst, zahlen ja gerne für den Aufwand eines Entwicklers, wenn es sich auch wirklich lohnt), ohne eben alles neue gleich jedem Benutzer aufdrücken zu müssen.
    Was Idee an sich angeht, nehme ich gleich etwas vorneweg: Da es, aufgrund der Beschränkungen der WinRT, wohl so sein wird, dass ich alle Funktionen sowieso programmieren muss und sie daher in der App vorhanden, aber gesperrt sind, kann man das Ganze auch als DLC bezeichnen, der schon auf der (Game)Disk vorhanden ist. Ich bin mir diesem Problem bewusst, dennoch möchte ich eventuell das Risiko eingehen und es erproben, daher ja auch die Frage an euch hier in diesem Thread.

    Ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich meine und wie es gedacht ist. Würdet ihr, wenn eine App ein solches Konzept anbietet, diese auch verwenden oder lehnt ihr diese Taktik von vornerein ab? Sich wäre, wenn ich so ein Konzept einführe, dann werde ich es einerseits preislich fair gestalten und außerdem setze ich dann auf Single-Buy, d.h einmal kaufen und dann auf jedem Windows 10 Gerät verwenden, welches von der App unterstützt wird (gegenwärtig wird dies wohl nur Desktop/Tablet und Phone sein, aber eine Expandierung auf die XBO kann ja durchaus folgen)

    Ich freue mich auf eure Antworten und sorry für den etwas längeren Beitrag,
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  2. 09.07.2015, 23:08
    #2
    Als Programmierer und User finde ich dieses Konzept gut.
    Es ist fair (zahlen, was man verwendet) und flexibel.
    Wichtig finde ich bei sowas immer, dass von vorne herein klar sein muss was bekomme ich wofür. Nicht dass es deinen Usern so geht, wie mit heute. Ich wollte einen Alarm stellen und bin darauf hingewiesen worden, dass mein Test (davon gab es nix zu lesen und keimen Hinweis) abgelaufen ist, ich müsse erst zahlen, dann kann ich weitere Alarme stellen.
    Sowas hat einen faden Beigeschmack.

    Verrate uns doch, worauf wir uns freuen dürfen, und nimm mich gerne in die Liste der Beta Tester auf. Du weißt, Programmierer finden die tollsten Sachen in fremden Bibliotheken/Programmen...
    Mit der kostenlosen PocketPC.ch App von meinem Nokia Lumia 930 aus geschrieben.
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  3. Danke für dein Feedback. Ich bin auch kein Freund von Abzocke, für mich muss alles klar und transparent ablaufen. Ggf. kennst du ja meine App PhotoKeeper, dort ist in der App eine Seite enthalten, die alle von der App verwendeten Berechtigungen auflistet und auch beschreibt, wozu diese genutzt werden.
    Ebenso wird, wenn ich dieses Konzept umsetze, auch aufgelistet, was jedes einzelne Paket tut, man kauft also weder die Katze im Sack noch wird man einfach davon überrascht, dass es etwas zu kaufen gibt. Ich denke wohl, ich werde bei der ersten Einrichtung der App darauf hinweisen, dass es Pakete gibt, damit der Nutzer es sieht und sich nicht wundert, wieso die App nichts tut.

    Bzgl. Infos zu der App möchte ich mich fürs erste noch etwas bedeckt halten. Ich habe die Entwicklung erst vor kurzem aufgenommen und es gibt noch nicht viel Info, die ich teilen könnte, außer dem allgemeinen Sinn der App. Ich merke dich aber gerne mal für den Betatest vor, ich überlege da auch ein gutes Konzept, wie ich es gestalten möchte. Sobald es mehr Informationen gibt, komme ich per PN auf dich zurück und sage dir, wie es weitergeht bzw mache es dann allgemein öffentlich hier auf PPC
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  4. Also dieses Konzept hört sich meiner Meinung gut und sehr fair an.

    Ich vertrete ja nur die User sicht.
    Ich hab mir schon öfters apps geholt die kurzzeitig Kostenlos angeboten wurden, einfach weil ich die Funktion interessant fand.
    Gekauft hätte ich diese aber erst wenn ich die Funktion auch wirklich brauchen würde.

    Von daher finde ich dein angedachter Ansatz top. Ich kann mal in die Grundfunktionen hereinschauen und bei bedarf erweitern.

    Mit der kostenlosen PocketPC.ch App von meinem Nokia Lumia 930 aus geschrieben.
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  5. Ich finde den Ansatz gut.
    Generell, bin ich jemand, der gerne bereit ist, Geld für Apps auszugeben. Fast alle Apps, die ich bisher gekauft habe, habe ich getestet und anschließend zum Festpreis gekauft.
    Wenn du deine App nun kostenlos anbietest, und man sich einzelne Pakete/Funktionen per IAP kaufen kann, dann ist das genauso in Ordnung.
    Wobei es dann eine Art "IAP Total" geben sollte, dass man zukünftige Updates immer kostenlos erhält.
    Dann hätte der User keinen Nachteil zum Fixkauf.

    Beispielspeise hat deine App 3 Funktionspakete:
    - Basisapp: kostenlos
    - Paket 1, 2, oder 3 einzeln buchbar zu je 0,99 €
    - "Total-Paket" für alle Pakete + zukünftige Updates: 2,49 €

    So hast du und die User was davon. Der User kann wählen, wieviel er bezahlen will, und du hast u.U. schneller einen Käufer, weil er für 99Cent einen Funktionsumfang haben kann, der ihm ausreicht, wofür er nicht den vollen Fixpreis von 2,49 bezahlt hätte.
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  6. @lordmaxey
    Genau so wird bzw soll es später ablaufen. Es gibt die einzelnen Pakete zu kaufen und dazu dann ein Kombipaket, welches preislich günstiger als der Einzelkauf ist. Unklar ist, ob ich das dann für alle Pakete übernehme oder pro Rubrik, für die es Pakete gibt, da ich mir noch nicht genau Gedanken darüber gemacht habe, was ich anbieten werde, bin ja immerhin noch recht am Anfang.

    Jedenfalls allgemein gut zu wissen, dass das Konzept nicht von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist, hatte da anfangs zuerst meine Bedenken, ob es nicht eher als Abzocke eingestuft werden könnte aufgrund der Tatsache, dass es kostenlos verfügbar ist, man aber dann zahlen soll. Ich nehme gerne noch weitere Meinungen an, auch Verbesserungen an dem Konzept sind gern gesehen.
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  7. Um den Eindruck der "Abzocke" von vorne herein auszuschließen, kann man ja auch in der Storebeschreibung einen Hinweis einfügen ala "Grundmodul gratis - weitere Funktionen per IAP" etc.
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  8. Trotz der Warnung gibt es dann sicherlich noch genügend Leute, die das nicht lesen würden oder trotzdem meckern. Aber erst einmal abwarten, wie sich alles entwickeln wird, ich muss mir mal Gedanken machen, wie ich das dann alles auch realisieren möchte.
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  9. Das ist mMn das beste BezahlKonzept für (neue) funktionsreiche Apps, welches man wählen kann. Ich selbst arbeite seit Dezember an einer App die eben dieses BezahlKonzept beinhalten wird. Aber ebenso lange tüftle ich an den "Paketen"; ist nicht ganz einfach, da der Mindestpreis für IAP ja bei 0,99 liegt.

    Da ich meine App aus Zeitgründen wohl in ein paar Stages veröffentlichen muss, habe ich mir noch überlegt die EarlyAdaptor zu belohnen.
    So wird das Gesamtpaket anfangs ein Schnäppchen und mit der Zeit immer teurer, bis dann alle Funktionen drin sind.

    Wenn du ein nicht ganz billigen 3rd Party Service anbieten möchtest kannst du noch zusätzlich ein AboModell einbauen. Wenn du das vernünftig kommunizierst bzw. von vorneherein andeutest sollten auch Käufer des PremiumPakets nicht negativ darauf reagieren wenn es später hinzukommt.

    Einer der Vorteile die ich sehe ist auch gleichzeitig ein Nachteil. Denn dadurch, dass die App als "kostenlos" erscheint hat man von Grund auf einige Downloads mehr als bei einer BezahlApp (selbst mit Trial). Allerdings "fängt" man sich dadurch auch ein paar Geiz-Ist-Geil User ein die sehr schnell schlechte Bewertungen raushauen wenn von Ihnen plötzlich Geld verlangt wird und des weiteren hat man in der "Top Kostenlos" Liste einiges an Konkurrenz.


    Naja... also ich finds gut
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  10. Bezahlapps + Abo finde ich persönlich too much. Ich weiß es gibt genug PC Software wo es so läuft (MMORPG's z.b.), aber dies hat bei Apps in meinen Augen nichts verloren. Wobei ich auch sagen muss, wenn es wirklich alles so modular aufgebaut ist, kommt es evtl auf die Funktion drauf an.
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  11. 13.07.2015, 17:16
    #11
    Wenn keinerlei Grundfunktionalität gegeben ist, würde ich auch vom Einstellen als kostenloses Programm absehen.
    Dann eher direkt für Betrag x anbieten und dafür kann sich der Interessent das erste Modul kostenfrei auswählen.
    Das hat den Vorteil, dass nicht gleich alle Betrug wittern, weil es ja als "kostenlos" im Store steht.
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  12. Erst einmal nochmals danke für all die Meinungen, die helfen definitiv gut weiter. Ich würde euch ja gerne mehr verraten zur App, damit man das Konzept auch besser einordnen kann, aber zum derzeitigen Zeitpunkt möchte ich das noch nicht.
    Auf jeden Fall wird klar und deutlich beschrieben und kommuniziert, dass die App aufrüstbar ist und daher kostenfrei. Es wird auch nicht direkt ohne Funktion bleiben, aber der Hauptteil der Funktion wird erst über die Pakete kommen, man kann aber all jene Dinge nutzen, die unabhängig von den Paketen laufen können. Ich kann schon so viel sagen, dass die Pakete mitunter eher einen Unterschied machen werden, was die App verarbeiten kann und ich denke, darauf aufbauend werde ich auch ein paar Sonderpakete bauen, die quasi die Basispakete benötigen, um zu funktionieren (man kann sie auch ohne Basispaket kaufen, aber eben nicht nutzen).
    Ich muss mir noch mehr Gedanken machen, was ich anbiete, aber Potential wäre da, hier was ordentliches rauszuholen. Dank der Anzeige der IAP im Windows Store kann auch jeder direkt einsehen, was man kaufen kann, sollte also den Betrugsgedanken auch abmildern
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  13. Zitat Zitat von Entrail Beitrag anzeigen
    Bezahlapps + Abo finde ich persönlich too much. Ich weiß es gibt genug PC Software wo es so läuft (MMORPG's z.b.), aber dies hat bei Apps in meinen Augen nichts verloren. Wobei ich auch sagen muss, wenn es wirklich alles so modular aufgebaut ist, kommt es evtl auf die Funktion drauf an.
    Es gibt schon Fälle, wo das Sinn macht. Möchte der Entwickler z.B. einen Push-Dienst für seine App anbieten, muss er einen Server betreiben, der die Nachrichten rausschickt. Und der verursacht nunmal laufende Kosten. Das ist für einen Einmalpreis nicht zu machen, sonst kommt man irgendwann zwangsläufig in die Verlustzone. Das geht dann gar nicht anders als über eine Abogebühr.
    3rd-Party-Clients für Twitter wie Tweetium haben ja z.B. genau mit diesem Problem zu kämpfen. Da die natürlich keinen Push über die offiziellen Server laufen lassen können, muss der App-Anbieter selbst die Serverinfrastruktur stellen.
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