Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Hallo!
Ist vielleicht schon zu spät für "x_imma_x" mit seinem Colaschaden, aber trotzdem ein paar Tipps, die mir und auch ein paar meiner Kunden schon ein Handys "gerettet" haben - zu mindestens noch für ein paar Monate: mein SE T650i geht heute noch!
Angefangen hat es mit einer Dame, die Hustensaft über's Gerät geschüttet bekommen hat (die lieben Kleinen machen's möglich). Seitdem empfehle ich jedem Kunden folgende Vorgehensweise und es funktioniert, wenn auch nicht immer.
Haftung übernehme ich natürlich keine, obwohl: Feuchtigkeitsschaden = Totalschaden = es is eigentlich egal, was ma dann mit dem Ding macht :-D
"Rettungsplan":
1. erstmal auseinandernehmen - und zwar schnell: Akkudeckel runter, Akku raus, SIM raus, Speicherkarte raus
2. wenn's viel Flüssigkeit ist: abschütteln (aber aufpassen, dass das Handy ned durch die Gegend fliegt)
3. "Rein in die Socke": steckt das Ding in ein oder besser zwei dicke Socken, ja: Socken, Knoten rein und dann
a) wenn es mit was klebrigem (Cola, Hustensaft, Bier.... usw.) übergossen wurde, dann kommt das Socken-Handy mit der nächsten Ladung Kleidung in die Waschmaschine! Max 30 Grad, besser Kaltwäsche, und nur gaaaaanz wenig Flüssigwaschmittel. Schleudergang am Ende. Und noch am gleichen Tag, wenn's geht...
b) wenn es "nur" wassernass wurde bzw. nach dem Waschen/Schleudern ab in den Trockner und dann richtig durchtrocknen (bei mir heißt des "Schranktrocken plus" :-) )
4. Dann raus aus den Socken, eine halbe Stunde ruhen lassen und wieder zusammenbauen. Die anderen Teile kann man ohne großen Stress ja abwaschen bzw. den Akku gut feucht sauberwischen.
5. Ans Ladegerät, Akku wieder aufladen und hoffen, dass es funktioniert hat :-)
Warum so:
Grundsätzlich ist es ja so, dass alles elektronische Feuchtigkeit hasst - klar. Selbst wenn das Handy nach dem Wasser noch funktioniert, rosten die Metallteile und die mehrschichtigen Platinen quellen auf.
Dadurch dass das Handy im Trockner landet ist es zumindest 100% trocken dannach - was die Geschwindigkeit der schleichenden Schäden mindert oder aufhält (siehe mein SE T650i).
Die Waschmaschine soll ja nur sein, wenn es klebrige Flüssigkeiten waren, die so nicht rausgehen bzw. Rückstände hinterlassen, die wiederum am Ableben des Gerätes weiterarbeiten. Die Waschmaschine löst durch das Waschmittel das Zeug und spült es beim Klarspülen dann raus, das Schleudern hilft als ersten Schritt, die größte Menge Wasser wieder aus den Gehäuse zu bekommen.
Die Socken haben logischerweiser nur den Grund, das Gerät gegen Schläge an die Trommeln zu schützen. Deshalb auch immer mir normaler Wäsche waschen/trocknen. Zu viele Socken sind schlecht für die Reinigung/Trocknung. Zwei dickere Baumwollsocken tun ihren Dienst meiner Erfahrung nach sehr gut.
Das größte Restrisiko besteht bei den ganzen für das Display: je nachdem, wie dicht der Rahmen ist, kommt Wasser zwischen die Glasplatten oder nicht... in ersterem Fall ednlichd er Exodus - aber Totalschaden war's davor ja auch schon :-)
Nun ja, dann wünsche ich allen "Handy-Bademeistern" mal viel Glück und Erfolg beim Handy-Rettungs-Waschen!!
Viele Grüße
Carassius
AW: Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Ich sehe dein Ratschlag mehr als Fahrlässig an. Auseinanderbauen und lieber in nem Isopropanolbad (In jeder Apotheke) legen. Der Alkohol verdrängt das Wasser und verfliegt später Rückstandsfrei. Spätschäden sind damit eher ausgeschlossen.
AW: Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Der erste Tip ist wohl eher was für Handys mit der Spezifikation "Military Use" ;-)
AW: Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Also bei der ersten Methode möchte ich nicht die Erfolgschancen sehen. Die Geräte landen alle im Schrott, da dabei auf jeden Fall das Mic das Zeitliche segnet. Der zweite Vorschlag ist wesentlich Vernünftiger. Hier bei ist zu beachten, das es auch nur die Platinen betrifft. Display, Mic, Lautsprecher, etc, sollte man so nicht behandeln. Hier nur die Kontakte reinigen.
AW: Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Finde die erste Methode auch äußerst radikal. Gerade bei Touchscreen Geräten sicherlich nicht die beste Entscheidung.
AW: Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Bist du Wahnsinnig? Ich denke nach der Waschmaschienenaktion musst du extrem Glück haben wenn es dann noch funktioniert. Ich würde das meinem und keinem anderen Gerät jemals antun außer ich will es vernichten!
Ich habe jedoch schon 2 Handys mit fbergers Methode retten können. In jedem Fall empfiehlt sich sehr schnelles Handeln. Je schneller desto größer die Wahrscheinlichkeit dass ihr es rettet:
- Akku Raus
- Alle losen Teile entfernen (Sim/Speicherkarte/Deckel/etc)
- Wer kann baut das Display aus
- Isopropanol besorgen (bekommt man fast in jeder Apotheke, NICHTS ANDERES: Ich hab schon von leuten gehört die Aceton genommen haben -> das vernichtet euer Handy definitiv. Alternativ geht auch reiner Ethanol aus der Apotheke)
- min. 24h in Isopropanol liegen lassen, dieser soll in jede Ritze dringen.
- danach (wer hat im Trockenschank) bei 40 Grad trocknen. Mindestens 48h! Länger ist besser.
Nicht direkt einer Hitzequelle aussetzen, also nicht direkt auf die Heitzung und auf volle Pulle
keine Mikrowelle!
- Sicher sein dass der Isoprop komplett verdunsten konnte und alles wieder zusammenbauen.
Keine Gewähr, dass es funktioniert. Hat jedoch 2 Mal von 2 Mal super geklappt, ohne dass Schäden/Fehlfunktionen erkennbar sind.
AW: Erfahrungsbericht: Notrettung bei Flüssigkeitsschaden
Mal noch zwei Anmerkungen. Das Iso sollte mint. 96% haben. Wer hat, das mit Ultraschall Gerät(Iso Bad) machen. Ist noch etwas effektiver.