Review: shoefresh mini Schuherfrischer im Test

Wer Sport macht, kennt das Problem bestimmt: Über kurz oder lang fangen die Sportschuhe an, ziemlich übel zu riechen. Das liegt wohl vor allem an den Bakterien, die sich auf den Schweiss stürzen und diesen, unter anderem in stinkende Buttersäure umwandelnd, abbauen. Um dem entgegenzuwirken, sollten wir unsere Treter immer möglichst bald möglichst trockenlegen. Doch das ewige Stopfen mit Zeitungspapier oder die Schuhe unter die Heizung stellen ist auch nicht die Lösung. Gerade bei Sportarten auf Kunstrasen, Hockey etwa, sind die Schuhe einfach jedes mal triefend nass, so dass das oft auch gar nichts mehr bringt. Das niederländische Unternehmen Schoebrand hat hier mit dem shoefresh, in unserem Test der shoefresh mini, Abhilfe mittels Wärme und Ozon versprochen. Wir haben uns das Gadget mal genauer angesehen.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des shoefresh mini Schuherfrischers
Der shoefresh mini, der im Gegensatz zum grossen shoefresh nicht als stationäres Gerät sondern zum Mitnehmen konzipiert ist, kommt entsprechend auch mit einem kleinen Stoffbeutel zum Transport. Hinzu kommen drei kurze Anleitungs-Faltblätter in mehreren Sprachen: Niederländisch und Englisch, Italienisch und Polnisch sowie Deutsch und Französisch. Mehr ist im Karton nicht enthalten.
Hardware und Eigenschaften
Der shoefresh mini besteht im Kern aus zwei kleinen, keilförmigen Schuheinlagen, die jeweils etwa 120 Gramm wiegen und 163 x 63 x 32 mm gross sind. Diese sind hauptsächlich aus weissem Kunststoff gestaltet, mit eine, türkisblauen Streifen als Akzent, und weisen auf der Ober- und der Unterseite dreistrahlige Öffnungen auf. Die beiden Schuheinsätze des shoefresh mini sind per Kabel miteinander verbunden, wobei an der Verbindung die Steuerungseinheit zu finden ist.
Die Steuerung ist simpel gestaltet und besteht aus einer roten LED, die anzeigt, dass das Gerät eingesteckt ist, einem Schalter zum Ein- und Ausschalten der Schuherfrischungsfunktion und einer grünen LED, die anzeigt, dass die Schuherfrischung gerade im Gange ist. An der Steuerungseinheit ist ein handelsüblicher, zweipoliger Eurostecker Typ C (CEE 7/16) zu finden. Somit ist der shoefresh auch in der Schweiz einzusetzen.
Der shoefresh mini wiegt, alles zusammen 360 Gramm. Da es zwingend auf 220 V Wechselstrom angewiesen ist, kann das Gerät jedoch nicht ohne Weiteres weltweit benutzt werden.

Testeindruck und Funktionsweise
Den shoefresh mini Reise-Schuherfrischer benutzt man denkbar einfach. Die Einlagen-Teile des Geräts werden in die Schuhe geschoben, das Gerät eingesteckt und eingeschaltet. Als kleinste geeignete Schuhgrösse hat sich hier etwa 27/28 in der Praxis erwiesen. Der Hersteller macht keine Angaben dazu.
Sodann erzeugt der shoefresh im Inneren aus der Raumluft Ozon, O3, und Wärme. Die Wärme trocknet die Schuhe und die als “aktiver Sauerstoff” bezeichnete Ozonbegasung tötet Bakterien ab, die für die Geruchsbildung verantwortlich sind.
Ozon?!
Doch halt! Ozon? Erinnern wir uns vage an den Chemieunterricht, ist dies ein starkes und giftiges Oxidationsmittel. Das wollen wir nicht unbedingt in unserer Wohnung freisetzen! Hier kann man jedoch wiederum beruhigen, denn der shoefresh mini mit gerade mal 10 Watt Leistungsaufnahme macht nur 10 Minuten lang Ozon, dann wieder 110 Minuten lang Pause und nach acht Stunden, also vier Durchgängen, schaltet sich das Gerät sowieso wieder ab. Es muss dann zunächst wieder eingeschaltet werden.
Zudem ist die Erzeugung von O3 durch die Ionisierung von in der Raumluft enthaltenem Sauerstoff (O2), enorm ineffizient. Selbst im Labor können Ozongeneratoren wohl für 1 kg Ozon aus gekühltem, hochreinen Sauerstoff 7 bis 14 kWh Strom und 1.8 m3/h Kühlwasser gebraucht, einer Ausbeute von 4:9. Da hier nicht gekühlt sondern im Gegenteil noch geheizt wird, ist die Ausbeute verschwindend Gering. Und Ozon zerfällt unter normalen Bedingungen innert weniger Tage wieder zu Sauerstoff.
Bilder: PockePC.ch / Jeanrenaud
Der shoefresh mini erzeugt also vermutlich sehr, sehr wenig O3, auch wenn der Hersteller gar keine Angaben zur Effizienz seines Ionisationsprozesses namens Active Oxygen™ Technologie, nennt. Man sollte aber wohl nicht die Nase in den Schuh halten, während der shoefresh mini gerade grün leuchtet, um Atemwegsreizungen zu vermeiden. Der Hersteller rät aber nicht explizit davon ab. Ausprobiert habe ich das indes aber auch nicht, doch selbst der charakteristische Ozongeruch, den man etwa nach einem Gewitter kennt, ist nie zu bemerken gewesen. Auch nicht in kleinen, unbelüfteten Räumen.
Einsatzbereich und Schuharten
Der shorefrsh mini ist gebaut für den Einsatz in feuchten Umgebungen, sollte aber nicht unter Wasser gesetzt werden. Da die Schuhe von Innen nach Aussen getrocknet werden, wird die Oberfläche weniger strapaziert. Die Wärmeentwicklung ist zudem auch auf knapp 40 Grad beschränkt, so dass alle Arten von Schuhen und alle Materialien mit dem shoefresh bedacht werden können – ob Nylon, Leder, Baumwolle oder Leinen bis zu Gummi und vieles mehr. Klar sind Sportschuhe wohl prädestiniert für die Schuherfrischung, doch auch die guten Anzugschuhe und selbst high heels sind nicht vor Schuhgeruch gefeilt und mit dem shoefresh mini einfach zu behandeln.
Eindruck aus dem Einsatz
Soweit, so einfach. Aber: Das Ganze kappt auch tadellos und erstaunlich effizient. Selbst schon wirklich erheblich stinkende Schuhe, bei denen nichts mehr half, werden wieder geruchsneutral! Die eingangs erwähnten, ständig nassen Hockeyschuhe, bei denen Waschen, Fönen, Trocknen auf der Heizung, selbst Backpulver und alle möglichen Schuhsprays schon versagten hatten, sind nun wieder zu gebrauchen. Dafür waren zwar zwei Durchläufe zu acht Stunden nötig, aber nun sind riechen sie nicht mehr. Darauf kam es ja an.
Preis und Fazit
Der shoefresh mini ist direkt beim Hersteller für 65,- Euro bzw. SFr. zu haben und damit auch das günstigste Modell. Wer mehr Komfort möchte, bekommt für 129.- SFr. bzw. Euro den shoefresh opod als stationäres Gerät mit Temperatur- und Laufzeitanzeige und der Möglichkeit, die Temperatur auf 40 Grad zu begrenzen für hochwertige Lederschuhe. Zudem kann die Laufzeit auf 30 Minuten für Sneaker und Lederschuhe mittels einfacher Programmauswahl auf dem Touch-LED-Display eingestellt werden. Für 169,- Euro bzw. SFr. gibt es den multi-fresher von shoefresh, der gleich zwei Paar Schuhe gleichzeitig erfrischen kann. Alle drei Gerätegrössen gibt es in der Limited Edition jeweils auch in Schwarz.
Alles in allem ist der shoefresh mini ein erstaunlich simples, aber effektives Produkt. Die Benutzung ist einfach und meine Sportschuhe sind endlich frei von diesem üblen Gestank. Aber auch andere Schuhe, Sneaker etwa oder die Winterstiefel, kommen nun, meist nach längerem Tragen, einfach über Nacht in den Genuss einer shoefresh Schuherfrischung.
Zum Glück habe ich beim letzten Urlaub in Groningen das Produkt im Sportgeschäft gesehen. Ich persönlich möchte das Gerät aus den Niederlanden nicht mehr missen und kann nur dazu raten, auf Amazon etwa auf den Black Friday Sale zu warten, und noch ein paar Prozente Rabatt rauszuschlagen.
mini, opod oder multi-fresher?
Mir reicht das Modell mini absolut aus um alle Schuhe der Familie zu erfrischen und das bisschen Komfort, dass ein Display und die Station mit sich bringen, waren mir persönlich den Aufpreis nicht wert.
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