So. 23. Juli 2017 um 13:58

Review: ScanMarker Air Bluetooth Scanner im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Auch mit der Handykamera lassen sich Texte digitalisieren, das stimmt, doch oftmals dauert das eine Weile, braucht zwingend eine Cloudanbindung oder ist sehr abhängig vom Umgebungslicht. Dezidierte Scann-Geräte sind da eine Alternative.

Scanner-Stifte gib es schon eine Weile am Markt, doch heute möchten wir euch mit dem ScanMarker Air ein Produkt testen, das dezidiert für die Verwendung mit dem Smartphone oder Tablet konzipiert ist. Wir hatten mit dem IrisPen Air 7 bereits vor einer Weile ein sehr ähnliches Produkt im Test.

 

Der ScanMarker Air wird geliefert mit einem Bluetooth-4.0-USB-Dongle für den PC und Mac, einem microUSB-Kabel, einer Kurzanleitung sowie einem Mini-Bildwörterbuch in mehreren Sprachen aus dem Jourist-Verlag, der die ScanMarker-Stifte vertreibt.

Der schwarze Kunststoffstift selbst erinnert entfernt an einen Textmarker, daher wohl auch die Bezeichnung ScanMarker, ist 3.5 x 14 x 2.5 cm klein und wiegt 28 Gramm. Unter der abnehmbaren Kappe, die leider nicht am Stift verstaut werden kann sondern lose herumliegt, findet sich ein kleines, transparentes Kunsttoffenster, unter dem eine helle, weisse LED sowie die Scanner-Optik untergebracht sind. Die Oberseite beherbergt zwei LED-Anzeigen: Eine für die Bluetooth-Verbindung, die andere für den Akku- bzw. Ladestand. Hinten ist eine microUSB-Buchse zum Laden des Akkus und zur Verbindung per entsprechendem Kabel zu finden. Der 200 mAh Lithium-Ionen-Akku soll für fünf Stunden Scannarbeit und so für typischerweise sieben Tage ausreichen.


‎Scanmarker Air
Preis: Kostenlos

Die Apps sind für iOS und Android identisch und sehr intuitiv aufgebaut. Nach dem ersten Einrichten wird ein kurzes Tutorial gestartet, dass die Benutzung des ScanMarker Air einüben lässt. Diese ist nicht weiter kompliziert: Das Aufdrücken der transparenten Spitze löst einen Tastendruck aus, was das Gadget einschaltet bzw. den Scanvorgang startet. Nun wird der einzulesende Text Zeile für Zeile überstrichen, so wie man ihn mit einem Textmarker anmalen würde. Fertig. Die App erkennt das Bild unter dem Scan-Stift und den darin enthaltenen Text automatisch. Dazu sollte die korrekte Sprache eingestellt sein, die aus beinahe 50 ausgewählt werden kann. Schon ist der eingescannte Text in der App zu sehen, kann gespeichert, kopiert oder direkt geteilt werden. Auch vorlesen kann die App den Text.

Der Scanvorgang dauert pro Zeile kaum eine Sekunde, es werden laut Hersteller bis zu 3000 Zeichen pro Minute erkannt. Schriftgrössen von 6 bis 24 Punkten sind dabei möglich, so dass auch mal das Kleingedruckte lesbar oder gar hörbar gemacht werden kann.

 

Auch für Windows und MacOS X ist die Software für den ScanMarker Air verfügbar. Hier kann das Gerät auch direkt per mitgeliefertem mircoUSB-Kabel angeschlossen und genutzt werden, wenn man auf die Bluetooth-Verbindung verzichten möchte. Sie funktioniert nahezu identisch zu den Apps, ermöglicht zudem aber auch das Scannen von Text direkt in andere Programme, so das z. B. IBAN der andere Inhalte direkt in die dafür vorgesehenen Felder eingefügt werden können, ohne sie mühsam und fehleranfällig eintippen zu müssen. Die Desktop-Software kann übrigens auch Barcodes einscannen.

 

Alle Apps und auch die Programme auf dem Rechner erfordern eine Aktivierung der Lizenz mittels des auf der Kurzanleitung mitgelieferten Codes nach spätestens 30 Tagen. Auch ist eine dauernde Internetverbindung hilfreich, da so die Texterkennung per Cloud services deutlich beschleunigt und auch die Übersetzungsfunktion ermöglicht wird. Dabei werden keine Daten über den eingescannten Text gespeichert, so der Hersteller, sondern nur zwecks Diensterbringung übertragen.

 

Das Ganze funktioniert überraschend gut. Egal welche Schriftart und -grösse, die meisten Textbeispiele werden auf Anhieb und präzise beim Scannen erkannt. Auch Umlaute, wie beim IrisPen Air 7 noch, stellen keine Probleme dar. Sonderzeichen wie © oder ¼ jedoch ab und zu schon, aber das scheint verschmerzbar zu sein für die meisten Texttypen.

Einzig helle Schrift auf dunklem Hintergrund sowie sehr starke Schräglagen bei kursiven Schrifttypen machen der OCR von ScanMarker Air regelmässig etwas Probleme.

Das Übersetzen des Texts per Cloudfunktion in der App klappt auch erstaunlich gut, allerdings sind hier natürlich keine professionellen Übersetzungen zu erwarten. Was etwas ärgerlich ist die Tatsache, dass diese Funktion nur innerhalb der App verfügbar ist und dass der Text danach nicht mehr in der Originalsprache vorhanden ist, sondern nur noch übersetzt gespeichert werden kann.

Preis

Für 99,95 Euro bei Amazon bzw. 99.00 US-Dollar beim Hersteller gibt es den ScanMarker Air zu kaufen.

Keine Produkte gefunden.

Fazit

Der ScanMarker Air ist ein sehr interessantes Produkt. Sei es, um die IBAN von Überweisungsträgern fürs E-Banking schnell und zuverlässig einzuscannen oder fürs Studium in der Uni-Bibliohek. Das leichte Gerät lässt sich dank der Bluetooth 4.0-Verbindung zum Smartphone fast immer und überall benutzen. Die Zuverlässigkeit der Texterkennung machen den ScanMarker zu einem sehr verlässlichen Begleiter zur Arbeit mit dem gedruckten Wort.

Wer allerdings auf gute Umgebungsbeleuchtung setzen kann, ist vielleicht auch mit handelsüblichen OCR-Apps für iOS oder Android kostengünstiger bedient und kann komfortabler ganze Seiten auf einen Streich digitalisieren. Doch für exzessives Exzerpieren beispielsweise ist der ScanMarker Air ein wirklich tolles Produkt.

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