Review: Reolink Argus PT IP-Kamera mit Solarpanel im Test

Es gibt viele Gründe und Orte für eine netzwerkfähige Überwachungskamera. Manchmal ist es gewünscht, dass eine IP-Kamera an einem Ort angebracht wird, der nur schlecht mit Strom- oder Netzwerkkabel erreicht werden kann. Der Hersteller Reolink bringt mit der Argus PT eine neue, bewegliche Kamera im optionalen Solarbetrieb für den Aussenbereich.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der Reolink Argus PT mit Solarpanel
Die Reolink Argus PT kommt mit relativ viel Zubehör daher. Neben CE-Deklaration und Garantiebestimmungen ist auch eine Kurzanleitung, eine abnehmbare WLAN-Antenne, ein microUSB-Ladekabel, eine justierbare Wandhalterung sowie eine passende Bohrschablone und Überwachungskamera-Sticker in mehreren Sprachen enthalten.
Das Reolink Solarpanel wiederum bringt einen weiteren Hinweis-Sticker mit, zwei Kurzanleitungen und die CE-Informationen sowie die Bohrschablone zum passenden Ständer.

Eigenschaften der Reolink Argus PT und des Reolink Solarpanels
Die Kamera selbst ist als klassischer Dom mit drehbarem Aufbau gestaltet. Mit einem Durchmesser von 98 mm und einer Höhe von 112 mm ist sie vergleichsweise klein. Sie wiegt 470 Gramm und ist vorwiegend aus weissem Kunststoff gestaltet. In der Mitte des runden, um 355 Grad drehbaren Turms ist ein schwarzer Teil eingelassen, der die Kameraoptik sowie Mikrofon, Lautsprecher, PIR-Sensor und SD-Slot beherbergt. Sie ist um 140 Grad vertikal schwenkbar. Die Linse des CMOS Sensors liefert 1080p bei 15 Bildern pro Sekunde in H.264 und bietet durch sein festes Objektiv ein Sichtfeld mit 105 Grad diagonal. Zudem sind hier sechs Infrarot-LED verbaut, die eine Nachtsicht bis zu 10 Meter erlauben sowie eine Status-LED und der Tageslichtsensor.
Auf der Rückseite des49 mm hohen Sockels findet sich die abnehmbare WLAN-Antenne für den Betrieb im 2.4 GHz-Frequenzbereich sowie den microSD-Anschluss zum Aufladen des verbauten 6500 mAh starken Akkus. Der Ladeanschluss ist unter einer Gummikappe geschützt. Am Turm ist, ebenfalls gummigeschützt, ein Ein-/Aus-Schalter.
Die Unterseite des Sockels birgt Produktinformationen und einen QR-Code zur einfachen Installation per App und ein herkömmliches Stativgewinde zur Befestigung. Daran kann die mitgelieferte Halterung festgeschraubt werden und so die Argus PT kopfüber montiert werden.
Die App, welche für Android und iOS kostenlos verfügbar ist, kommuniziert bei der ersten Einrichtung per Audiosignal mit der Kamera oder kann mittels QR-Code, welcher sich auf der Rückseite des Akkus aufgeklebt befindet, konfiguriert werden. Hierbei kann nun die Netzwerkkamera entweder als eigener WLAN-Access Point nur dann Bilder zu einer App senden, wenn sich entsprechend Geräte zu ihr verbinden, oder aber die Reolink Argus PT wird in einem bestehenden WLAN-Netzwerk eingebucht. Dabei unterstützt das Gerät WLAN 802.11b/g/n im 2.4 GHz-Frequenzband, leider nicht im 5 GHz-Band, und konfiguriert sich dort nach der Einrichtung automatisch, so dass keine Portweiterleitungen oder ähnliches vorgenommen werden müssen. Aber auch neuere WLAN-Standards werden leider nicht unterstützt.
In der App lassen sich allerlei Einstellungen vornehmen, die Bewegungserkennung konfigurieren und entsprechende Reaktionen darauf (Aufnahme starten und deren Dauer, akustischer Alarm, E-Mail und/oder Push-Benachrichtigungen versenden etc.) sowie lokale, sprich auf der microSD und In-App-Aufnahmen machen und verwalten. Dabei werden Videos als MP4 mit H.264 codecs mit 33 kbit/s und Fotos als JPEG mit 1080p gespeichert. Auch für Windows 10 und MacOS X ist auch ein Reolink Client erschienen.
Das Ganze funktioniert sehr intuitiv und ist im Handumdrehen eingerichtet und problemlos zu bedienen. Die Bilder sind ordentlich scharf und gut ausgeleuchtet, die Linse hat jedoch eine leichte Fischaugen-Optik, so dass an den Rändern alles leicht konvex verzerrt wird, was aber in den meisten Fällen kaum stören wird. Die Tonübertragung ist nur Mono und nicht gerade auf höchstem Niveau, aber sie reicht aus, um zu hören, was vor Ort vor sich geht bzw. um entsprechend sich aus der Ferne verständlich zu machen.
Allerdings haben sowohl Bild als auch Ton eine Latenz zwischen von wenigen Sekunden zu verzeichnen. Richtig live ist leider anders, aber das lässt ich verkraften. Der Hersteller Reolink gibt als Betriebstemperaturspanne -10° bis +55° Celsius an, was vor allem auf den PIR-Sensor zutrifft. Bei sehr kalten Temperaturen versagt die temperaturgestützte Bewegungserkennung.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Das zusätzlich erhältliche Reolink Solar Panel ist extra für den unabhängigen Einsatz der Reolink Argus PT konzipiert. Es besteht aus einem robust verbautem Solarpanel im dezenten, schwarzen Kunststoffrahmen, dass bis zu 480 mA bei bis zu 6 V liefert und mit einer Kurzanleitung, einer schwarzen Wandhalterung aus Metall, passenden Schrauben und Dübeln, einer Bohrschablone sowie einem Videoüberwachungshinweis-Sticker geliefert wird.
Das Solarpanel ist 13 x 20 x 1.2 cm gross und lässt sich an mitgelieferten Halterung per Stativschraubverschluss frei um 360 Grad drehen und 180 Grad neigen. Am 4 Meter langen microUSB-Kabel ist eine grosse Silikongummi-Litze, die zusätzlich den Anschluss wetterfest macht.
Die Stromversorgung über die Solarzellen funktioniert einwandfrei und selbst wenige Stunden Tageslicht reichen aus, um den Akku wieder mit Strom zu versorgen, so dass wirklich eine konstante, kabellose Videoüberwachung möglich ist.
Preis und Fazit zur Reolink Argus PT
Die Reolink Argus PT wetterfeste IP-Kamera gibt es beim Hersteller für 159.95 Euro bzw. SFr. Das Reolink Solar Panel kostet 31.99 Euro bzw. SFr. Auch bei Amazon gibt es die Überwachungskamera im Sortiment.
Fazit
Die Reolink PT ist eine gute HD-Netzwerkkamera für den Innen- und Ausseneinsatz im unauffälligen, relativ kleinen Design mit solidem Zubehör. Sie macht passable Bilder, wenngleich auch etwas verzögert, und lässt sich überall, dank Solarpanel auch ohne Stromleitung, problemlos anbringen und betreiben. Schade, dass kein 5 GHz-WLAN und kein Ethernet unterstützt wird. Auch lassen fehlende Smart Home-Einbindungen die App von Reolink etwas veraltet erscheinen und dass die Kameras nicht direkt im eigenen WLAN per Browser etwa abrufbar sind, ist schade.
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