Review: oraimo HyperGaN USB-C 120W 4 Port-Netzteil im Test

Unsere Geräte brauchen Strom. Zunehmend mehr und vermehrt via USB-C Power Delivery (PD). Da sind leistungsstarke Ladegeräte hilfreich. Wir haben darum das oriamo HyperGaN 120W genauer angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des oriamo HyperGaN 120W
Das USB-Steckernetzteil kommt mit einer mehrsprachigen Anleitung sowie einem Garantiekärtchen. Mehr ist nicht dabei. Wer passende USB-C-Kabel benötigt, muss diese also separat kaufen. Die Anleitung ist neben Englisch auch auf Französisch und Deutsch bedruckt.
Hardware und Eigenschaften
Das oriamo HyperGaN 120W ist 74 x 74 x 31 mm gross und wiegt knapp 310 Gramm. Dies ist dank Galliumnitrid möglich, das eine besonders kompakte, energieeffiziente Netzteilbauweise erlaubt. Das anthrazitgraue Kunststoffgehäuse ist links und rechts fein geriffelt und mit dem Herstellernamen oriamo links, sowie rechts mit der Leistungsangabe 120W beschriftet. Auf der Rückseite, wo der zweipolige Eurostecker (Typ C) für den Wechselstrom zu finden ist, sind ebenfalls die Konformitäts-Symbole sowie die Leistungsdaten der vier einzelnen Anschlüsse der Vorderseite aufgedruckt. Allerdings sind diese sehr klein und Schwarz auf Anthrazit sehr schwierig zu lesen.
Oben und unten ist nichts weiter zu sehen, ausser dass die Unterseite den dunklen, silbern glänzenden Kunststoff der Vorderseite fortsetzt.

In der Front des oraimo HyperGaN 120W USB-C Netzteils sind vier USB-Anschlüsse zu finden: Drei USB-Typ-C und ein USB-A-Anschluss. Diese haben allesamt schwarze Isolatoren und sind mit OUT1 bis OUT4 von oben nach unten beschriftet. Dies kann man recht gut lesen, da Schwarz auf den silbernen Untergrund genügend Kontrast bietet. Darüber ist eine kleine, kreisförmige grüne Stauts-LED untergebracht.
Ausgangsleistung
Die ganze Ausgangsleistung wird, entsprechende USB-C-zu-C Kabel vorausgesetzt, wie bei USB-C PD notwendig, abhängig vom Bedarf der angeschlossenen Geräte automatisch ausgehandelt. So können stromhungrige Laptops ebenso geladen werden wie kleine Gadgets oder Spielkonsolen mit Strom versorgt werden.
Werden alle vier Anschlüsse gleichzeitig verwendet, können die beiden oberen USB-C-Ports, die mit OUT1 und OUT2 beschriftet sind, 30 W bzw. 65 W maximale Ausgangsleistung erreichen, während der USB-Typ-C-Anschluss OUT3 und der USB-A-Port OUT4 zusammen auf 20 Watt kommen. Das Maximum liegt hier also bei 115 Watt, wenn alle Anschlüsse genutzt werden.
Benutzt man hingegen nur die drei USB-C-Anschlüsse, also OUT1 bis OUT3 können diese auf ganze 120 Watt kommen. Hierbei ist entweder OUT1 oder OUT2 auf 60 W, während die anderen beiden USB-C-Ports bis zu 30 W liefern. Oder die beiden oberen USB-C-Anschlüsse liefern 45 Watt und der dritte 30 Watt.
In Verbindung mit dem USB-A-Port bringt dieser immer maximal 30 W, während die USB-C-Anschlüsse OUT1 und OUT2 30 W oder 60 W aufbieten können. Nutzt man hingegen den obersten USB-C OUT1 und den dritten USB-C OUT3 zusammen mit dem USB-A-Port, so sind 90 Watt für den obersten OUT1, sowie 20 W maximal für den dritten USB-C-Port und den USB-A-Port zusammen verfügbar.
Auch mit zwei Anschlüssen kommen wir auf 120 Watt, weil dabei einer der beiden USB-C-Anschlüsse auf 90 Watt eingestellt wird und der zweite Anschluss, auch der USB-A-Port, dann nochmals bis zu 30 Watt liefern kann. Nur wenn der dritte USB-C-Anschluss zusammen mit dem USB-A-Anschluss genutzt wird, sind beide wieder auf 20 W gedeckelt.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Alleine genutzt kann der USB-A-Anschluss mit Quallcomms QuickCharge 3.0 bis zu 30 W ausgeben, während die beiden oberen USB-C-Ports jeweils bis zu 100 W liefern. Der dritte USB-C-Anschluss indes kann einzeln angeschlossen maximal 30 W aufbieten.
Spannung und Stromstärke der USB-Anschlüsse
Die beiden oberen USB-C-Anschlüsse können 5 V, 9 V, 12 V und 15 V mit bis zu 3 A, 20 V V mit bis zu 5 A und mittels PPS variablen Strom von 3.3 V bis 20.0 V und maximal 5 A ausgeben.
Der dritte USB-Typ-C-Ausgang, OUT3, liefert 5 V und 9 V mit bis zu 3 A, 12 V mit 2.5 A und 15 V mit bis zu 1.5 A. Er ist also nicht nur der schwächste der drei USB-C-Anschlüsse, sondern auch weniger vielseitig da er kein PPS unterstützt.
An der USB-A-Buchse bekommen wir 4.5 V oder 5 V mit bis zu 5 A, 5 V mit 4 A, 9 V mit 3 A, 12 V mit 2.5 A und 20 V mit 1.5 A Stromstärke geliefert.
Das oraimo 120 W AniFast Netzteil ist somit kompatibel zu den Ladestandards USB PD 3.0, USB PPS, QuickCharge 3.0 und Apple2.4.
Stromverbrauch
Das USB-Ladegerät oraimo HyperGaN 120W USB-C AniFast kann mit 100 V bis 240 V Wechselstrom weltweit eingesetzt werden und ist mit Netzfrequenzen von 50 Hz und 60 Hz zufrieden. Es zieht dabei maximal 1.5 A Stromstärke und ist im Leerlauf nahezu bei null. Es liegt kein messbarer Verbrauch an, wenn das Netzteil eingesteckt ist, ohne dass ein Gerät angeschlossen ist, das Strom zieht.
Testeindruck
Das oraimo HyperGaN 120W USB-C Netzteil ist sauber verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Die Oberflächen des Kunststoffs zerkratzen nicht besonders schnell und nichts wackelt oder knarzt. Das Design ist insgesamt unaufgeregt und nicht weiter ungewöhnlich. Hervorzuheben wäre noch, dass die LED über den Ladeanschlüssen nicht sehr hell ist. Das kann auch ein Vorteil sein.
Nicht ganz leicht
Durch seine Grösse und das Gewicht ist es allerdings nicht immer ganz einfach, das Ladegerät an de Strom anzuschliessen. An Mehrfachsteckdosen etwa oder den alten, nicht mehr im Handel erhältlichen flachen Schweizer Steckdosen neigt es sich doch bedenklich weit nach unten, so dass man fürchtet, es fällt gleich heraus.
Steckt man das HyperGaN-Gerät von oraimo jedoch senkrecht ein, gibt es keine Probleme. Die beiden oberen USB-C-Anschlüsse liefern die versprochene Leistung problemlos und können so auf beeindruckende Weise und können nahezu alles, was per USB-PD oder herkömmlichen USB-Protokollen mit Strom versorgt werden kann, bedienen. Selbst die Nintendo Switch, bekanntlich etwas heikel ist, was die Stromversorgung an geht, macht beim oraimo HyperGaN 120W keine Probleme.
Zudem ist bei dem Ladegerät die GaN-Technologie anscheinend endlich so weit optimiert, dass nicht nur die Leistung sondern auch die Wärmeentwicklung gut ist. Das Gerät wird nur mässig warm und ist kaum über Zimmertemperatur, selbst unter Vollast. Das ist selten der Fall bei solch starken USB-Ladegeräten.
Erkennung und Aushandlung des Ladestroms
Alle angeschlossenen Geräte haben keine Schwierigkeiten, vom oraimo AniFast 120 W Ladegerät erkannt und mit der bestmöglichen Leistung versorgt zu werden. Die richtigen Kabel vorausgesetzt kommt kaum mal ein Smartphone in die Verlegenheit, sich über langsames Aufladen zu beschweren. Und wenn, hilft ein kurzes Ein-und-Ausstecken und die Spannung und Stromstärke werden neu verhandelt. Meist zum Besseren.
Dass der dritte USB-C-Ausgang schwächer ist als die anderen beiden liegt vermutlich daran, dass er zusammen mit dem USB-A-Anschluss auf dem gleichen Schaltkreis liegt. Da müssen Kompromisse gemacht werden. Das lässt sich jedoch meist verkraften. Selten hat man im Alltag den Bedarf, gleich vier Geräte an dem Netzteil einzustecken. Gerade als Reiseadapter ist der oraimo 120 W AniFast Charger indes super praktisch und lädt problemlos die Akkus des Handys und des Laptops gleichzeitig und superschnell wieder auf. Da braucht man oft nicht noch ein drittes und viertes Gerät einzustecken.
Preis und Fazit
Das oraimo HyperGaN 120W USB-C AniFast Ladegerät gibt es beim Hersteller für 66,95 Euro bzw. SFr. zu kaufen. Auf Amazon kostet das praktische Gerät für stromhungrige Gadgets und Laptops gerade nur 44,99 Euro bzw. SFr. inkl. Versand und gratis Retoure statt des Listenpreises von 59.99 SFr. bzw. Euro. Zudem gibt es aktuell 10 Prozent Rabatt mit einem Coupon direkt zum Anklicken im Onlineshop und zudem nochmals 5 Prozent mit dem Code 2C24CXW5. Garantie gibt es indes lediglich über 18 Monate.
Wer noch mehr sparen will, bekommt das 120 W USB-C Ladegerät mit dem Code pocketOraimo für gerade mal noch 38,24 Euro bzw. SFr. bei Amazon.
Alles in Allem ist das oraimo HyperGaN 120W USB-C ein gutes, potentes Ladegerät mit tollen Leistungsmerkmalen. Zwei USB-C-Anschlüsse, die beide bis zu 100 Watt ausliefern und auch zusammen auf stolze 120 Watt kommen, machen das Gerät heutzutage zu einem echten Must-Have. Der dritte USB-C-Anschluss ist hingegen etwas schwachbrüstig im Vergleich, kann aber dennoch gute Dienste leisten, etwa um das Smartphone gleichzeitig aufzuladen. Den USB-A-Anschluss indes hätte man sich fast sparen können. Er kann nichts, was die anderen Anschlüsse nicht auch liefern und bremst meist nur den dritten USB-C-Port noch zusätzlich aus der ja sowieso schon schwächer ist.
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