Sa. 16. Juli 2022 um 8:08

Review: MAONO HD300 USB-C-XLR dynamisches Mikrofon im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Für viele Audioaufnahmen braucht man ein gutes Mikrofon. Da ist ein dynamisches Mic nicht die schlechteste Wahl. Wir haben uns das MAONO HD300T angeschaut, dass neben USB-Typ-C auch einen XLR-Anschluss für das analoge Audiosignal bietet und einen Monitorausgang in Form eines 3.5-mm-Kopfhöreranschlusses.

Lieferumfang

Mit dem MAONO HD300T XLR-USB-Mikrofon kommt ein Mikrofonständer aus Metall, ein Pop-Filter und eine Schock-Halterung. Zudem ist ein 200 cm langes USB-C-Kabel sowie ein 250 cm langes XLR-Kabel dabei und eine Bedienungsanleitung. Mit dem HD300S kommt übrigens ein Scherenarm statt des Desktop-Ständers.

Hardware und Eigenschaften

Das Mikrofon im klassischen Stab-Format ist in eine Metallröhre gefasst und wiegt knapp 319 Gramm. Auf der Vorderseite befindet sich unter dem Firmenlogo ein Ein-Aus-Schiebeschalter mit einer LED, sowie eine weisse Plus- und eine Minus-Taste für die Lautstärkeregelung. Auf der Unterseite sind alle Anschlüsse zu finden: Ein handelsüblicher XLR-Ausgang mit analogem Audiosignal, ebenso wie ein latenzfreier 3.5-mm-Klinkenanschluss für den Kopfhörer sowie ein USB-C-Anschluss. Die Lautstärke des Kopfhörer-Monitors sowie die Systemlautstärke des via USB angeschlossenen Rechners kann über die eingebauten Tasten geregelt werden.

 

Hinzu kommt ein Ständer, der sich von 7 cm bis knapp 30 cm ausfahren lässt und 441 Gramm wiegt. Er verfügt über einen 297 Gramm schweren Metallfuss, so dass das Mikrofon nicht so leicht umkippt. Der Ständer nimmt die Stossdämpferhalterung mit acht Gummibändern auf, die darin um knapp 100 Grad geneigt und um 360 Grad gedreht werden kann. An dieser Halterung wird eine kurze S-förmige Stange eingeschraubt, an deren Spitze der Pop-Filter befestigt wird.

 

 

Das MAONO Mikrofon im Inneren ist im Frequenzbereich von 40 Hz bis 17 kHz empfindlich und löst digital mit 16 bit und einer Sampling-Rate von 44.1 kHz bzw 48 kHz auf. Der Stereoklinken-Ausschluss liefert 30 mW und weist eine Impedanz von 32 Ohm auf.

 

Wichtig bei einem Mikrofon ist die Richtcharakteristik. Beim MAONO HD300T dynamisches XLR-USB-C-Mikrofon ist die Polardiagramform eine Niere (Cardioid). Das heisst, an den Seiten und nach Hinten ist es deutlich weniger empfindlich. Man sollte also immer direkt in das Mikrofon sprechen und zwar von vorne.


MAONO HD300T dynamisches XLR USB Mikrofon
MAONO HD300T. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Testeindruck

Die Verarbeitung des MAONO HD300T ist gut, ebenso wie die der mitgelieferten Kabel und des Ständers. Die Anschlüsse passen gut und sitzen satt. Der XLR-Stecker rastet gut ein. Der USB-C-Stecker indes steht etwas ungewohnt um vielleicht 4 mm hervor, fällt aber nicht heraus. Einzig der Ein-Aus-Schieber wackelt etwas, was durchaus auch stören kann.

 

Das MAONO HD300T dynamisches XLR-USB Mikrofon lässt sich problemlos anschliessen und einrichten. Am Verstärker mittels XLR-Kabel funktioniert zwar weder die Lautstärkeregelung noch der Monitor, doch das Mikrofon verrichtet seinen Dienst gut. Klare Klänge, gerade in den Mitten, wobei man das MAONO natürlich nicht mit einem SHURE Studiomikrofon vergleichen kann.

 

Via USB-C angeschlossen macht das Mikrofon eine gute Figur. Es wird sofort von allen gängigen Betriebssystemen als USB-Soundkarte erkannt. Dabei muss man jedoch darauf achten, dass man das Audio-Wiedergabegerät richtig einstellt. Windows 10 und 11 etwa wählen automatisch das neu angeschlossene MAONO HD300T-Gerät aus, so dass man Ton nur noch über den Kopfhöreranschluss hören würde, wenn er denn per Mikrofon ein geht. Ein richtiger Audio-Augang ist nicht verbaut. Auch unter Linux (z. B. Debian 11 oder Ubuntu 22) sowie unter MacOS X wird das Gerät Plug-n-Play direkt erkannt und kann benutzt werden. Das MAONO HD300T nutzt USB 2.0.

 

Was sehr gut funktioniert ist hingegen die Monitor-Funktion über den 3.5-mm-Stereoklinken-Kopfhöreranschluss. Dieser ist wirklich ohne merkliche Verzögerung und bringt genau das wieder, was das Mikrofon aufnimmt.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Der Klang ist sowohl analog als auch digital gut. Die 16 mm Membran reproduziert klar hörbar und natürlich die Stimme. Ein Hintergrundrauschen ist kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Für Aufnahmen von Musikinstrumenten ist das MAONO HD300T nicht geeignet, da es, wie alle dynamischen Mikrofone, einen recht kurzen Abstand braucht. Das bedeutet auch, dass es für Let’s-Play oder die Videokonferenz wohl eher weniger geeignet ist, da es dann schon störend im Bild sichtbar aufgestellt sein muss. Für Podcasts oder Nachvertonungen ist das HD300T Mikrofon jedoch sehr gut.

 

Der Pop-Filter dämpft technisch bedingt natürlich den Klang nochmals etwas, so dass man näher oder lauter ins Mic sprechen muss, doch dafür sind keine Klick- oder Plop-Geräusche mehr durch den Luftstrom zu hören. Der Schock-Absorber durch die Gummizugaufhängung verrichtet seinen Dienst ebenfalls ganz gut. Das Mikrofon wackelt kaum in der Halterung. Indes ist diese so eng bemessen, dass der Schalter und die Lauter-Leiser-Tasten nicht ganz so leicht zu erreichen sind. Das ist schade.

Preis und Fazit

Das MAONO HD300T USB-C- und XLR-Mikrofon mit Ständer und Pop-Filter ist für gerade mal 69,99 Euro bzw. SFr., wobei bis zum 15. Juli 2022 ein 5,- Euro Rabattgutschein direkt auf der Produktseite verfügbar ist. Es ist zudem auch eine Version mit Boom Arm verfügbar unter dem Namen MAONO HD300S, die nochmals 10 Euro bzw. SFr. mehr kostet, aber derzeit ausverkauft scheint.

 

 

Alles in Allem ist das MAONO HD300T dynamische XLR-USB-Mikrofon ein gutes Gerät für Gesang und Sprache, dass mit vielseitigen Anschlussmöglichkeiten und passenden Kabeln aufwarten kann. Im Gegensatz zu Kondensatormikrofonen wie dem FIFINE T669 Studiomic ist bei diesem dynamischen Mikro von MAONO die Umgebungsgeräuschkulisse deutlich reduzierter. Nur was direkt vor dem Kopf des Mikros ist, wird wirklich aufgenommen. Als Studiomikrofon für Podcast und für den Anfang der Gesangskarriere ist das MAONO HD300T absolut sein Geld wert und zu empfehlen. Schade ist nur, dass die Lautstärketasten sich auf die Wiedergabe beziehen und nicht die Aufnahme. Das irritiert etwas zu beginn. Dass sie nur im USB-Modus funktionieren ist indes zu verkraften für den Preis.

Video: MAONO

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