So. 21. März 2021 um 8:18

Review: Keyfender wasserdichte Schlüsselbox im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 5 Minuten

Es wird wieder wärmer draussen. Doch, versprochen! Auch wenn es gerade mancherorts doch wieder winterlich schneit: Der Sommer kommt auch dieses Jahr bestimmt. Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie allen Wassersportbegeisterten unter euch keinen Strich durch die Rechnung macht! Wir haben uns die Keyfender Schlüsselbox dafür angeschaut.

 

Keyfender verspricht, es zu ermöglichen, den (elektronischen) Autoschlüssel geschützt und sicher beim Wassersport oder anderen Aktivitäten mitführen zu können.

Lieferumfang der Keyfender Autoschlüsselbox

Der Keyfender kommt zusammen mit einer viersprachigen (darunter auch Deutsch und Französisch) Kurzanleitung, einem ca. 34 cm langen Neopren-Band, einem Arm-Gurt und drei Schaumstoffeinleger. Zudem ist ein Sticker mit dem Logo der Schlüsselbox sowie eine Visitenkarte mit Support-Informationen enthalten.


Keyfender wasserdichte Schlüsselbox für Autoschlüssel
Alles dabei: Keyfender wasserdichte Schlüsselbox für Autoschlüssel. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Eigenschaften und Aufbau der Keyfender Schlüsselbox

Der Keyfender selbst ist ein stabiles, rotes Kunststoffgehäuse, das etwa an eine Baywatch-Rettungsboje erinnert. Das Gehäuse besteht aus zwei Hälften, die sehr stabil zusammenhalten und am oberen Bügel mit vergleichsweise viel Kraft ausseinandergedrückt werden müssen, um es zu öffnen. Unterhalb des Bügels findet sich eine Öse, an der man den Neopren-Gurt befestigen kann. Alternativ, oder auch zusätzlich, kann auf der Rückseite unter der eingeprägten Wortmarke KEYFENDER der Armgurt durchgeschlauft werden. So bieten sich mehrere sichere Möglichkeiten zum Transport der Schlüsselbox. Um den Hals, am Arm oder Bein, am Gürtel oder am Rucksack. Wo immer es für euch passt.

 

Die Schlüsselbox selbst ist 50 x 115 x 31mm gross und wiegt in ungefülltem Zustand 46 Gramm. Sie hat auf der Oberseite ein Gummi-Sichtfenster, durch das die Tasten des Autoschlüssels gedrückt werden können.

 

Im Inneren des Keyfender finden sich beim Auspacke ndrei unterschiedlich dicke Schaumstoffpolster so dass der Autoschlüssel gut sitzt. Dabei sucht man die passende Einlage für den eigenen Schlüssel aus oder kombiniert sie gegebenenfalls. Auf der Rückseite sind diese jeweils mit Kleber beschichtet, so dass sie einfach im Keyfender befestigt werden können. Mit einer kleinen Öse kann er zusätzlich im Inneren der Schlüsselbox festgebunden werden.

 

Die Autoschlüssel, die im Keyfender aufbewahrt werden können, dürfen maximal 95 x 39 x 21 mm messen. Ob mit Bart oder ganz Keyless ist dabei unerheblich. Laut Hersteller passen 95 Prozent aller Autoschlüssel in die Boje. An der Seite der Verpackung ist darum auch ein Schema aufgedruckt, um die Grösse des Autoschlüssel vor Ort im Geschäft damit vergleichen zu können. Klug!

 

Die Schlüsselbox ist nach Schutzklasse IP68 wasserdicht bis zu 10 m Tiefe, sowie gegen UV-Einstrahlung Salzwasser und Öl resistent. Keyfender ist für den Temperaturbereich von -10 °C  bis 45 °C ausgelegt. Dank des geringen Eigengewichts schwimmt der Schlüsseltresor auch mit eingelegtem Autoschlüssel und kann durch die grelle, rote Farbe auch leicht wieder gefunden werden, wenn er doch mal abhanden kommen sollte.

 

 

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Testeindruck

Der Keyfender macht einen sehr robusten und tadellos verarbeiteten Eindruck. Keine Grate oder Spalte, alles sitzt. Auch wasserdicht ist er problemlos, wobei wir nicht nur der Prüfbescheinigung durch die DEKRA vertrauten, sondern den Keyfender mit Papier befüllt an der langen Leine mit einem Stein beschwert im nächstgelegenen See versenkten. Zwar fehlte die Geduld für eine ganze Stunde, aber die Tiefe des Gewässers ist mit knapp 12 Metern durchaus ausreichend, um das Ergebnis zu bestätigen. Wasser dringt keines ein.

 

Robust ist der Keyfender auch. Aus knapp zwei Meter Höhe auf Asphaltbelag fallen lassen macht dem Gehäuse kaum was aus. Nur winzige Kratzer sind zu sehen danach und je nach dem, wie die Box aufkommt, springt sie vielleicht auf. Kaputt ist sie jedoch nicht. Probehalber haben wir den Keyfender (ohne Autoschlüssel) auch mal aus dem ersten Stock aufs Trottoir geworfen. Die Teile mussten dank befestigtem Neoprenband zwar nicht suchen, aber die Absplitterungen waren deutlicher. Dennoch schloss der Keyfender weiterhin zuverlässig und war auch noch wasserdicht. Chapeau! 

 

Gefertigt wird der Keyfender übrigens aus neuem Kunststoffmaterial und nicht aus recycelten Kunststoffen, wie der Hersteller fast schon entschuldigend angibt. Das läge an der Fertigungstechnik – vermutlich ein Spritzgussverfahren. Dafür ist die Verpackung vollkommen Plastikfrei und zudem wird der Keyfender in Norddeutschland produziert, was kurze Wege und niedrige CO2-Bilanzen bedeutet. Sozial verantwortlicher ist der Keyfender zudem, da als Fertigungs- und Versandpartner die Elbe-Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Hamburg zum Zuge kommen.

 

Der Schlüsseltresor ist kompatibel zu den Autoschlüsseln von fast allen Herstellern. Über zwanzig Namen hat Keyfender auf ihrer Webseite aufgelistet. Wir haben einige ohne Probleme ausprobieren können. Klar, denn alles, was in die Schlüsselbox rein passt, geht und das Sichtfenster ist gross genug, um die Bedienung auch in der geschlossenen Box für die meisten Schlüsselmodelle zu erlauben. Das Drücken der Tasten klappt auch ganz gut.

Preis und Fazit

Die wasserdichte Keyfender Schlüsselbox gibt es direkt beim Hersteller für 29,90 Euro bzw. SFr. zu kaufen. Auch Amazon ruft derzeit diesen Preis ab.

 

 

Mit dem Keyfender bekommt man eine auffallende, robuste und nahezu universelle wasserdichte Autoschlüsselbox für alle möglichen Sportarten und Outdoor-Aktivitäten.

 

Die vielseitigen Befestigungsmöglichkeiten, das Zubehör und die Verarbeitung machen die Schlüsselbox zu einem guten Begleiter. Im Gegensatz zu den umständlichen Zylindern, die es seit gut 40 Jahren im Wassersportbereich gibt, muss der Keyfender nicht geöffnet werden, um den Schlüssel zu benutzen.

 

 

Egal ob beim Stand-up-Paddling, Kite- oder Wind-Surfen, beim ganz traditionellen Schwimmen, Wandern oder im Laufsport: Überall, wo der Autoschlüssel mitgenommen werden soll (oder aus versichtungstechnischen Gründen gar mitgenommen werden muss) und den Elementen ausgesetzt wird, macht der Keyfender eine gute Figur und schützt den wichtigen Schüssel vor Verlust und Schaden.

Video: Keyfender

 

Anmerkungen: Wozu Keyfender überhaupt?

Viele Sportlerinnen und Sportler möchten vielleicht nicht noch mehr Dinge mit sich herumschleppen. Gerade nicht die doch etwas klobige, rote Schlüsselbox und deponieren ihren Autoschlüssel lieber. Im Spind der Surfschule oder versteckt am Auto oder so. Doch ist das Klug?

 

Der Hersteller gibt an, dass Keyfender aus schlechten Erfahrungen mit Versicherungen heraus entwickelt wurde. Diese kann nämlich unter Umständen einen zurückgelassenen Schlüssel im Falle eines Falles als grobe Fahrlässigkeit werten, weswegen bei Fahrzeugdiebstahl auch regelmässig alle Autoschlüssel einkassiert werden. Ist das echt ein Problem?

 

Wir haben dazu bei einigen zufällig ausgewählten Versicherungen die Bedingungen durchgelesen und es finden sich oft Formulierungen wie “…Sie ermöglichen die Entwendung des Fahrzeugs oder seiner mitversicherten Teile durch unzureichende Sichterung. In diesen Fällen der grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls sind wir berechtigt, unsere Leistung in einem der Schwere Ihres Verschuldens entsprechenden Verhältnis zu kürzen.”

 

Ich bin zwar nicht versicherungsjuristisch geschult, aber ich verstehe das so: Wenn die Versicherung meint, nachweisen zu können, dass man grob fahrlässig zuglassen hat, dass den PW oder dessen Inhalt entwendet wird, wird es unter Umständen unschön und die Versicherung zahlt vielleicht nicht den ganzen Schaden oder sogar gar nicht. Das kann das geöffnete Seitenfenster sein oder eben der nicht an der Person geführte Autoschlüssel. Je nach dem. Und es ist wohl wirklich besser, den Schlüssel mitzunehmen und die 30 Franken für den Keyfender lohnen sich dann allemal.

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