Review: Extover Feuerlöschgranulat im Test

Lithium-Akkus können bei Überspannung, Kurzschluss oder gar nur einer Perforation abbrennen. Das ist besonders gefährlich, weil schwierig zu löschen. Wir haben uns darum das Extover Feuerlöschgranulat angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des Extover Feuerlöschgranulats
Im Lieferumfang ist nichts weiter enthalten, als das Feuerlöschgranulat von Extover selbst. Dies kommt in Plastikbeuteln, Dosen, Kanistern oder Eimern unterschiedlichster Grösse. In unserem Test haben wir einen 10 Liter fassenden Kanister aus Kunststoff vor uns.
Eigenschaften
Dieses Löschgranulat ist explizit dafür konzipiert, um Lithium-Polymer-Akkus sowohl sicher zu lagern als auch im Falle eines Feuers effektiv zu löschen. Die kleinen, weissen Kügelchen unterschiedlicher Grösse sind enorm leicht und bestehen aus sogenanntem Blähglas, auch bekannt als Schaumglas. Dieser Werkstoff, der für viele unterschiedliche Einsatzzwecke benutzt wird, besteht im Prinzip aus aufgeschäumtem Glas mit kleinen, gasgefüllten Poren und kann in Körnungen von 0,.04 bis 16 mm produziert werden.
Das Feuerlöschgranulat ist damit sehr leicht und trotzdem druckfest sowie nicht brennbar. Zudem ist es wärmedämmend und alkalibeständig.
Sollte ein Akku einmal in Brand geraten, verspricht das Granulat ein rasches, sauberes und vor allem sicheres Löschen. Dabei wird es leicht über das Feuer geschüttet. Das expandierte Glasgranulat legt sich schützend um die Flammen und unterbindet so die Sauerstoffzufuhr. Bei extremer Hitze beginnt das Blähglas zu schmelzen, wobei es sich über das brennende Metall ausbreitet. Die entstehende Schmelzschicht wirkt luftundurchlässig und erkaltet anschliessend zu einer Kruste aus Glas, die dafür sorgt, dass das Feuer vollständig erlischt. Ein erneutes Entzünden wird auf diese Weise wirkungsvoll unterbunden. Gerade das ist wichtig bei Akkubränden.

Das Extover Granulat zum Feuerlöschen ist speziell auf die Bekämpfung von Brandherden der Klasse D sowie auf Lithium-Ionen-Brände ausgelegt. Schwierige Brandquellen wie Metall- oder Batteriebrände, Feuer mit Lithiumbestandteilen oder auch entzündliche Flüssigkeiten lassen sich damit effektiv und ohne zusätzliche Löschmittelschäden eindämmen und beseitigen.
Die Wirksamkeit bei Metallbränden wurde durch die MPA Dresden anhand von Versuchen mit Natrium- und Magnesiumbränden bestätigt.
Zudem ist Extover Feuerlöschgranulat lagerungsstabil und einfach in der Handhabung und kann nicht nass werden oder klumpen.
Testeindruck und Anwendung
Extover wird direkt auf das Feuer geschüttet, wobei die Brandstelle vollständig bedeckt werden soll. Der Hersteller empfehlen eine Schicht von 10 bis 30 cm Höhe über dem brennenden Objekt.
Da ein Abbrennen von Lithium-Akkus nicht ungefährlich ist und unsere technischen Möglichkeiten der Dokumentation begrenzt sind, haben wir an dieser Stelle ein Video von Voltmaster eingebunden, das die Funktionsweise und Wirksamkeit des Extover Feuerlöschgranulats zeigt. Das Video, das wir anfertigten im Testversuch ist leider qualitativ nicht gut genug gelungen. Von einem erneuten Akkubrand-Löschversuch wollten wir aber absehen.
Dennoch lässt sich festhalten, dass das Extover Feuerlöschgranulat die Brandquelle ähnlich wie Sand erstickt, aber natürlich um einiges leichter ist. Der 10 Liter Kanister wiegt knapp 2.7 kg, während 10 L Sand gut mal auf über 3 kg kommen. Das mag nach nicht viel Unterschied erscheinen, doch auch die anderen Eigenschaften machen das Feuerlöschgranulat interessanter als einfachen Sand.
Video: Voltmaster.de
Preis und Fazit
Extover Feuerlöschgranulat gibt es im 10 Liter Eimer bzw. Kanister für 29,99 Euro bzw. SFr. oder im 2 L Beutel für 7,57 Euro bzw. SFr. zu kaufen.
Insgesamt ist das Feuerlöschgranulat von Extover vor allem etwas, was mich beruhigter schlafen lässt. Kommt es doch einmal zum Akkubrand, bin ich damit deutlich zuversichtlicher, diesen schnell und sicher löschen zu können, als mit dem herkömmlichen Schaumfeuerlöscher.
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