Review: EPOMAKER Shadow-X mechanische Tastatur im Test

Mechanische Tastaturen sind weiterhin sehr beliebt. Nachdem wir die RT100 Retro-Tastatur von Epomaker bereits testeten, ist heute die EPOMAKER Shadow-X auf dem Prüfstand. Der grosse Vorteil an mechanischen Keyboards ist für viele Menschen etwa, dass sich meistens die Switches austauschen lassen, so dass man die Lautstärke und den Hubweg beim Tippen nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen anpassen kann. So auch bei der Shadow-X. Darüber hinaus kommt sie mit einem um 30 Prozent reduzierten Layout daher intuitiver Farbgebung der Tasten, eingebautem Akku und drei Verbindungs-Optionen sowie LED-Beleuchtung, Drehregler und Info-Display.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der EPOMAKER Shadow-X
Die Tastatur kommt mit einer mehrsprachigen Kurzanleitung, vier Ersatz-Switches und Werkzeug zum zerstörungsfreien Abnehmen der Tastenkappen und der Schalter aus den Buchten. Zudem ist ein 220 cm langes USB-C-Kabel mit Textilmantel dabei, mit dem nicht nur der interne Akku des Keyboards aufgeladen, sondern auch die Tastatur ganz klassisch kabelgebunden mit dem Rechner verbunden werden kann. Ein 2.4-GHz USB-Dongle ist in der Tastatur rückseitig verstaut. Die Farbvariante Black-Silver kommt mit acht alternativen Keycaps in Gelb daher.
Hardware und Eigenschaften
Die Schadow-X von EPOMAKER ist mit 70 Tasten und einem Drehknauf ausgestattet und kommt derzeit nur im US-amerkianschen 70-prozentigen ANSI-Layout daher. Die Tastatur ist somit nur 370.4 x 129.8 x 47.8 mm gross und wiegt knapp 800 Gramm. Im Inneren sitzt ein 3000 mAh starker Akku, der über den USB-Anschluss mittig auf der Rückseite geladen wird. Selbiger USB-C-Port dient auch zum Verbinden per Kabel. Daneben ist auch die Verbindung per Bluetooth 5.0 mit bis zu drei Geräten gleichermassen sowie mit dem mitgelieferten USB-Dongle im 2.5-GHz-Frequenzbereich. Natürlich hat auch die Shadow-X Tastatur von EPOMAKER eine RGB-Beleuchtung, wobei die LED nach Süden ausgerichtet sind.
Auf der Unterseite sind sechs Gummifüsse angebracht sowie an den beiden ausklappbaren, zweistufigen Füsschen nochmals vier Füsschen, die für einen sicheren Halt auf dem Schreibtisch sorgen.

Layout
Neben dem nicht vorhandenen Ziffernblock fehlen auch dezidierte Funktionstasten und einige mehr, die wir von normalen Layouts kennen. Das sind zwar ein paar mehr als beim gerade für Gamer sehr beliebten 60er Design, aber dennoch müssen viele Tastenfunktionen über Kombinationen getätigt werden. Dafür sind die Pfeiltasten vorhanden, was für viele Menschen durchaus wichtig ist.
Der Drehknauf sitzt an der Stelle, an der normalerweise Die Taste für Bild-Auf liegt. Mit ihm wird die Tastatur ausgeschaltet, sollte man sie nicht im Standby behalten wollen, oder eine der drei Bluetooth-Pairing-Geräte ausgewählt.
Rechts neben den Pfeiltasten ist das 1.06 Zoll kleine LCD in Farbe angebracht. Darüber können Systeminformationen, Akkulaufzeit, Caps Lock-Status, OS-Setting, Datum und Uhrzeit sowie den Verbindungsmodus, oder wahlweise auch GIF-Animationen angezeigt werden. Zwischen den Zifferntasten und dem Positionsblock rechts sind drei LED verbaut: Feststelltaste, Fn-Lock und kabellose Verbindung.
Aufbau und Design
Das Keyboard selbst kommt in diversen Farbvarianten daher, wobei allen gemeinsam ist, dass die äusseren Funktionstasten farblich hervorgehoben werden.
Darüber hinaus verfügt die Shadow-X über eine Poron-Platin-Schaumschicht und ein Silikonpad darunter, um ein weiches und reibungsloses Tipperlebnis zu bieten. Vorgeschmierte Stabilisatoren und Schalter sollen die Leistung verbessern. Mit dem Design der Dichtungsstruktur will EPOMAKER nicht nur das Tippgefühl verbessert, sondern auch das Tippgeräusch maximal reduzieren und die Stabilität erhöhen.
Die Tasten sind aus doppeltem PBT Material, was für die Langlebigkeit sprechen soll und alle Switches sind austauschbar gegen handelsübliche Switches mit drei Pins oder mit 5 Pins. Damit sind auch Cherry MX Switches kompatibel.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Testeindruck
Auch wenn die EPOMAKER Shadow-X komplett aus Kunststoff besteht, macht sie einen hochwertigen und nicht billigen Eindruck, wie es manchmal bei Plastik-Keyboards der Fall sein kann. Die Verarbeitung ist sehr gut, nichts wackelt und der Plastik knarzt oder verbiegt sich auch nicht.
EPOMAKER hat einen FRL-Formfaktor (Function Row Less) in einen TKL-Körper verpackt, mit dicken oberen und unteren Rahmen, die auf den ersten Blick etwas seltsam aussehen. Dennoch vermag die Shadow-X zu gefallen.
Was jedoch wirklich sehr gewöhnungsbedürftig bleibt, ist der Drehknauf. Aus irgendeinem Grund ersetzt er die Page Up-Taste. Man kann diesen Knopf nur für die Auswahl des Verbindungsmodus benutzen und nicht für die Lautstärke. So kommt es im Testbetrieb doch ab und zu vor, dass man aus Gewohnheit zum Jogdial greift, um die Lautstärke zu regeln, wie man es von anderen Keyboard her kennt. Beim EPOMAKER Shaodw-X jedoch trennt man damit dann versehentlich die Verbindung. Für Gamer wohl eher ein absolutes No-Go.
Auch seltsam mutet die Entscheidung an, die mehrfache Tastenbelegung nicht aufzudrucken. Nicht einmal in Klein. So sieht man nur im Handbuch, wo beispielsweise die Medientasten oder die Drucken-Taste mittels Fn-Tastenkobination zu erreichen sind. Mehr als gewöhnungsbedürftig.
Der Shadow-X kommt auch mit einem LC-Bildschirm, der in der Nähe der Pfeiltasten platziert ist. Es kann verwendet werden, um grundlegende Informationen wie Akkulaufzeit, Caps Lock-Status, Windows- oder Mac-Belegung, Datum und Uhrzeit sowie den Verbindungsmodus anzuzeigen. Wer da nicht möchte, kann mit der Treiber-Software für Windows und MacOS X auch einfach ein Standbild oder eine GIF-Animation auf die Tastatur hochladen. Ausschalten indes kann man das Display nicht vollständig. Wirklich nützlich ist das nicht.
Was indes zu gefallen mag, ist die Abtastrate von 1000 Hz im kabelgebundenen und im proprietären 2.4-GHz-Modus. Diese führt zu nahezu keiner Latenz oder Verzögerung bei der Eingabe und bietet ein schnelles, nahtloses Tippgefühl. Dazu tragen auch die Switches bei. Neben den Gateron Pro Yellow Schaltern, gibt es auch Flamingo (linear), Bluebird (linear) und Budgerigar (Tactile) Switches ohne Preisänderung im Sortiment von EPOMAKER. Auch gut ist die Akkulaufzeit von etwa 10 Stunden. Das ist nicht die längste Laufzeit, aber in der Preisklasse durchaus passabel.
Übrigens kam die Test-Tastatur von EPOMAKER mit nem einem üblen Typo daher: Die Menü-Taste unten rechts zwischen Fn und Ctrl war mit “Meun” bezeichnet. Eine kurze Nachfrage beim Support genügte jedoch und zwei Wochen später brachte Fedex gleich drei neue Keycaps. Aber seltsam bleibt es.
Die Keycaps sind im Standard-OEM-Profil und Grösse. Das vermag ebenfalls zu gefallen. Die durchschnittliche Wandstärke der Keycaps beträgt etwa 1.35 mm. Das sind nicht die dicksten Tastendeckel, aber dennoch recht robust und sorgen für ein angenehmes Klangprofil erzeugen. Die Tasten sind auch alle undurchsichtig, so dass sie nicht durchscheinen und somit die LED auf der Tastatur nur für Akzentbeleuchtung sind. Natürlich kann die RGB-Beleuchtung mittels Treibersoftware individuell konfiguriert werden, So ist es auch möglich, sie ganz zu deaktivieren – Halleluja!
Die Software ermöglicht es zudem, die Tastenbelegung anzupassen, die Hintergrund- und Schlafeinstellungen zu ändern, Makros zuzuweisen und mehr. Die Software ist robust genug, um gut funktionieren, und obwohl sie nicht die schnellste ist, ist sie zumindest stabil und erledigt die Arbeit.
Preis und Fazit
Die mechanische Gaming-Tastatur EPOMAKER Shadow-X gibt es für 77,39 US-Dollar bzw. 85,99 Euro oder SFr. zu kaufen. Auf Amazon ist derzeit noch 10 Euro Rabatt verfügbar, so hier dass 77,39 Euro bzw. SFr. anfallen und sie somit günstiger als beim Hersteller selbst zu bekommen ist. Neben Schwarz-Silber sind auch die Farbvarianten Weiss-Blau, Weiss-Grün sowie, wie hier im Test, Weiss-Lila verfügbar. Alle Varianten gibt es mit vier verschiedenen Switches vorinstalliert zur Auswahl, wobei natürlich auch handelsübliche andere eingebaut werden können.
Das ungewöhnliche Design und gewöhnungsbedürftige Layout aussen vor ist die EPOMAKER Shadow-X mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis eine tolle Tastatur zum Zocken. Für unter 80 Franken bekommt man eine gute Tastatur-Platine, eine PC-Platte, Poron-Schaum und ein IXPE-Schalter, butterweiche Stabilisatoren, vielfältige Switch-Optionen, einen LCD-Bildschirm, ein gutes Keycap-Set und eine robuste Verarbeitungsqualität. Wenn man nach einem Budget-Keyboard sucht, dass mit einem reduzierten Layout für den Gaming-Schreibtisch daher kommt, ist die Shadow-X eine ausgezeichnete Wahl, mit einigen Funktionen, die bei anderen Herstellern deutlich mehr kosten würden.
Video: EPOMAKER
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