Sa. 30. September 2023 um 7:03

Review: Epomaker RT100 mechanische Retro-Tastatur mit Jog-Dial und Add-On OLED-Display im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 7 Minuten

Mechanische Tastaturen haben unterdessen viele positive Eigenschaften. Zum Beispiel lassen sich oft die Switches austauschen, so dass man die Lautstärke und den Hubweg beim Tippen nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen anpassen kann. Retro-Designs sind bei Keyboards auch seit langem im Trend, doch der hierzulande eher unbekannte koreanische Hersteller Epomaker hat mit der RT100 Tastatur den Vogel abgeschossen. Die Tastatur ist nicht nur 95 Prozent so gross wie herkömmliche Keyboards trotz ANSI-Standard-Layout, sondern bringt auch die klassischen Grau-, Rot- und Brauntöne mit, mit denen viele von uns noch aufgewachsen sind. Dennoch verzichtet die mechanische Tastatur Epomaker RT100 nicht auf aktuelle Technik, wie Kailh Switches, Bluetooth 5.0, 2.4 GHz-Dongle, USB-C und ein Jog-Dial zur Mediensteuerung sowie ein optionales, anpassbares Add-On Display.

Lieferumfang der Epomaker RT100 mechanischen Tastatur

Im Paket mit der Epomaker RT100 ist ein Werkzeug zum zerstörungsfreien Abnehmen der Tastenkappen und der Schalter aus den Buchten. Weiter sind hier ein 220 cm langes USB-C-Kabel im Industrial-Space-Design. Die Stecker kommen mit silbernen Plastikummantelungen, orangenen Isolatoren im inneren und das gummierte Kabel hat eine Kunstlederschleife zur Aufbewahrung.

 

Weiter ist im Karton ein Sticker des Herstellers enthalten sowie eine Kuranleitung für die Tastatur in sechs Sprachen, darunter auch Englisch, Französisch und Deutsch. Zudem gibt es ein kleines Blatt mit einer englischen Kurzanleitung für den Minibildschirm. Zudem ist, oh Nostalgia, auch eine Abdeckhaube dabei, um die Tastatur vor Staub zu schützen.

Hardware und Eigenschaften

Die Epomaker RT100 Tastatur ist 39 x 14.7 x 2.7 cm gross und wiegt XY Gramm. Auf der Unterseite sind sechs Gummifüsse angebracht sowie an den beiden ausklappbaren, zweistufigen Füsschen nochmals vier. An der Oberseite ist 75 mm vom Rand entfernt ein USB-C-Anschluss, mit dem der interne Akku unbekannter Grösse aufgeladen oder die Tastatur kabelgebunden verwendet werden kann. Auf der linken Oberseite ist unter einer Kunststoffklappe ein weiterer USB-Anschluss für den optionalen 1.33 Zoll Mini-TV sowie der Aufbewahrungsort für den USB-Empfänger.

Tasten und Bluetooth

Das mechanische Keyboard hat über dem Nummernblock zwei Schiebeschalter. Der linke Schalter dient zum Ein- und Ausschalten der kabellosen Tastatur, während der rechte Schalter zwischen der Tastenbelegung für Mac und Windows wechseln lässt. Das Epomaker RT100 Keyboard hat 97 Tasten plus eine Taste im Medien-Drehrädchen. Damit sind alle zwölf Funktionstasten sowie der Nummernblock sowie das herkömmliche ANSI- bzw. ISO-Tastenlayout daher. Die Pfeiltasten sind leicht nach Süden versetzt zwischen CTRL und der Null-Taste des Nummernblocks, die bei der RT100 dieselbe Grösse wie die anderen Nummern- und Buchstabentasten. Was fehlt sind die Tasten Home und End sowie Insert und Del, für die über dem Nummernblock kein Platz mehr ist.


Epomaker RT100 mechanische Tastatur
98 mechanische Tasten und ein Drehrad. Das Epomaker RT100 Keyboard. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

LED und RGB-Beleuchtung

Zwischen Nummernblock und Haupttastaturbereich sind vier LED untergebracht. Drei Tasten für Num Lock, Caps Lock und Scroll Lock sowie eine für die Batterieanzeige. Alle tasten sind RGB-beleuchtet, die nach Süden ausgerichtet sind. Für die Bluetooth-Verbindung ist eine LED zwischen den Tasten R und F versteckt, aber nicht angeschrieben. Alternativ zu Bluetooth ist auch die Verbindung direkt per USB mittels USB-C-Kabel möglich. Dann lädt die Tastatur nicht nur auf, sondern wird auch wie eine herkömmliche Tastatur angesprochen.

 

Im ANSI- sowie im ISO-Layout ist zwischen der rechten Alt-Taste und der Ctrl-Taste eine FN-Taste untergebracht, mit der zusätzliche Funktionen benutzt werden können. Mittels Pfeiltasten kann die Geschwindigkeit der RGB-Regenbogenbeleuchtung sowie deren Helligkeit gesteuert werden. Dafür stehen drei Geschwindigkeiten und drei Helligkeitsstufen zur Verfügung. Zudem kann die Beleuchtung aus ausgeschaltet werden.

Jog-Dial

Über dem Nummernblock ist ein schwarzer Multimedia-Drehknauf verbaut. Drehen regelt die Lautstärke hoch und runter während ein Druck auf die Taste, die mit einem Play-Symbol illustriert ist, die Wiedergabe pausiert oder startet. Die Tastenbelegung kann auch mittels Software umprogrammiert werden.

Tasten und Farbvarianten

Die Tasten sind, je nach Variante des RT100 Keyboards von Epomaker unterschiedlich gefärbt. Neben der Farbvariante White hier im Test gibt es die Tastatur auch in Deep Gray mit dunklem Rahmen und dunklen Tasten, die dunkelrot bedruckt sind. Zudem sind die Varianten Green, Purple und Pink ebenfalls erhältlich. Bislang ist nur die White genannte Beige/Graue Variante mit ISO-Layout verfügbar. Für die anderen vier Farben gibt es nur die ANSI-Belegung. So oder so sind die Leertaste, die Escape-Taste sowie die Enter-Taste des Nummernblocks immer farblich hervorgehoben, meist noch dunkler, als die Tasten um die Ziffern und Buchstaben herum sowie die F-Tasten F1 bis F4 und F9 bis F12. Die normalen Tasten sind 18 x 18 mm gross.

In der Standardausführung kommt das Epomaker RT100 mit Sea Salt Silent genannten Switches, die einen vergleichsweise kurzen Hubweg von wenigen Millimetern sowie kaum wahrnehmbare Tippgeräusche bieten.

Mini OLED

Das Hot-Plug-fähige Display mit OLED-Technologie kommt mit einem USB-C-Stecker und kann jederzeit ein- und ausgesteckt werden. Es zeigt standardmässig die Uhrzeit, das Datum, den Akkuladestand, den Verbindungsmodus, Lautstärke, die lokale Temperatur mittels Internet-Wetterdaten sowie CPU-Last an. Mit der kostenlos verfügbaren EPOMAKER Software kann zudem ein Hintergrundbild für die kleine Anzeige im GIF-Format gewählt werden. Die App ist sowohl für Windows als auch für MacOS verfügbar.

Testeindruck

Die Verarbeitung der Tastatur macht einen hochwertigen und robusten Eindruck. Alle Tasten sind solide und langlebig konzipiert, ebenso die Switches und die Mulden, in denen sie sitzen. Nichts knarzt oder wackelt, ausser dem USB-Dongle in seiner Aufbewahrungsmulde. Steckt man jedoch das OLED-Display auf, muss dieses sowieso weichen.

 

Einzig das Drehrad macht einen weniger hochwertigen Eindruck und der USB-C–Stecker des Displays ist dermassen improvisiert befestigt, dass man aufpassen muss beim Einstecken, damit er nicht abbricht.

Bedienung

Die Tasten Fn und PgUp erlauben, die Regenbogen-Farben der Hintergrundbeleuchtung auch einfarbig zu stelle. Hierbei wechselt die Beleuchtung zu Rot, Gelb, Hellgrün, Grün, Blau, Lila, Weiss und zurück zur RGB. FN und PgDn schaltet den Energiesparmodus ein, bei dem die Beleuchtung ausgeschaltet wird.

 

Mit den Tasten Q, W und E in Verbindung mit der Funktionstaste kann zwischen insgesamt drei Bluetooth-Geräten gewechselt werden, so das die Epomaker RT100 mit mehreren Rechnern oder auch Smartphones und Tablets via Bluetooth benutzt werden kann. Zum Pairing wird die jeweilige Taste zusammen mit Fn lang gedrückt. Fn und R wechselt zum proprietären 2.4 GHz-Modus, bei dem mit dem mitgelieferten Dongle eine Verbindung aufgebaut wird.

 

Wenn man Fn und die Backspace-Taste gleichzeitig gedrückt hält, wird die Akkukapazität mittels grüner LED unter den Ziffertasten über den Buchstaben in zehn Prozent-Schritten angezeigt.

Weiter können mittels Fn-Taste und den Tasten F1 bis F9 weitere Funktionen, wie die Helligkeit, Mail, Startmenü und voriges Lied, nächstes Lied genutzt werden.

 

Das klappt alles tadellos und ist die ganze Zeit problemlos und ohne Verzögerung, egal ob via Bluetooth oder mittels 2.4-GHz-Dongle. Auch ohne Treiberinstallation werden die Tasten und Sondertasten-Funktionen einwandfrei erkannt und umgesetzt.

Software

Die Software namens EPOMAKER Driver erlaubt nicht nur die Konfiguration des 1.33 Zoll OLED, sondern auch Firmware-Upgrades, allerdings nur mittels USB-Kabel. Sie ist sowohl für MacOS als auch für Windows verfügbar.

Weiter kann die Tastenempfindlichkeit, die Beleuchtungsmodi, die Zeit bis zum Stromsparen sowie Makros konfiguriert werden.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Preis und Fazit

Die Epomaker RT100 mechanische, kabellose Retro-Tastatur gibt es beim Hersteller ab 104.95 Euro bzw. SFr. zu kaufen. Je nach Tasten-Switches wird es etwas teurer, doch maximal 114.95 SFr. bzw. Euro. Dazu stehen fünf verschiedene Switches namens Epomaker Sea Salt Silent Switch, Epomaker Wisteria Switch, Gateron Pro Yellow, Epomaker Flamingo Switch und Epomaker Budgerigar Switch und die erwähnten fünf Farbvarianten White, Deep Grey, Green, Purple sowie Pink zur Wahl. Bei Amazon sind die Tastaturen alle etwas teurer, dafür gibt es derzeit einen 10 Euro Rabatt-Coupon durch einfaches Anklicken im Shop.

 

 

Insgesamt ist die Epomaker RT100 eine interessante Tastatur mit schmalem Layout und gut durchdachten Funktionen. Das optionale OLED ist zwar mehr Gimmick als nützlich, kann aber für die eine oder andere Anwendung durchaus sinnvoll sein. Zudem macht es auch einen etwas empfindlichen Eindruck, gerade was den USB-C-Stecker angeht. Praktisch sind die drei Profile für Bluetooth 5.0 Verbindungen sowie das zusätzliche wireless Dongle, so dass bis zu vier Geräte kabellos mit dem Keyboard verbunden und mittels Tastendruck gewechselt werden können. Zudem ist die Verbindung per USB-C ebenfalls möglich. Schade ist indes, dass nur ANSI- und ISO-Tastenlayouts für die beige Farbvariante verfügbar sind und kein QWERTZ geschweige denn ein CH-QWERTZ-Layout. Da die Tastenkappen aber problemlos abgenommen werden können, ist es jedoch einfach, diese auch nach Belieben umzusetzen.

Video: Epomaker

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