Review: Crucial P5 Plus NVMe M.2 SSD im Test

Speicherplatz ist immer nötig. Sei es in der Spielkonsole oder dem Laptop und auch der Desktop PC oder Mac können mehr Platz gut gebrauchen. In vielen Geräten verbaut man heutzutage Solid State Drives, kurz SSD, die direkt am PCI Express-Bus (PCIe) hängen und seit 2011 dank Non-Volatile Memory express (NVMe) ohne herstellerspezifische Treiber auskommen.
Wir haben uns die Crucial P5 Plus SSD auf den Prüfstand geholt, die mit Micron Advanced 3D NAND und PCIe 4.0 Datenraten beim sequenziellem Lesen von bis zu 6600 MB/s liefern soll.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang der Curcial P5 Plus NVMe SSD
Der Speicherriegel kommt in einer schützenden Kunstoffpackung im inneren der Schachtel, zusammen mit einer passenden Schraube und einem Faltblatt, dass auf die URL der Anleitungen und Dokumente crucial.com/support/ssd hinweist. Zudem bekommt man darüber auch die Software Crucial® Storage Executive für MacOS X und eine eigene Acronis® True Image für Crucial, die aber nur für Windows verfügbar ist. Damit lassen sich auf einfache und zuverlässige Weise die Daten von einem bestehenden Speichermedium auf die neue SSD übertragen, ohne das Betriebssystem komplett neu aufsetzen zu müssen. Das ist nützlich etwa, wenn man die Kapazität erhöhen will oder sonst ein Upgade vor nimmt.

Hardware und Eigenschaften der P5 Plus NVMe PCIe 4.0 SSD von Crucial
Die SSD selbst kommt im Format nach der M.2 Spezifikation 2280 mit 80 mm Länge und ist als M-Key Erweiterungskarte in der Lage, bis zu vier PCI-Express-Lanes zu verwenden. Dies nennt man dann NVM Express oder kurz NVMe.
M.2 2280 bedeutet, wie bestimmt schon hinlänglich bekannt, dass die Karte 22 mm breit und 80 mm lang ist.
Der Speicherriegel ist nur oben mit Bauteilen bestückt, wobei diese unter einem Aufkleber versteckt sind. Die Unterseite ist auch beklebt, aber ohne grössere SMD-Bauteile. Diese kann man jedoch auch leicht entfernen, etwa wenn man die SSD nochmals dezidiert kühlen möchte. Crucial warnt jedoch vor Garantieverlust.
Am Ende der SSD ist die halbrunde Bohrung für die Schraube mit sechs Lötpunkten versehen, die so den Speicher erden können.
Als Speicher kommt ein TLC-Speicher mit 176 Layer von Microns, der B47R 176L TLC zum Einsatz.
Crucial stellt die P5 Plus SSD mit den Kapazitäten 500 GB, 1 TB und 2 TB her. Für alle drei Varianten gibt der Hersteller eine Datenrate beim sequentiellen Lesen von bis zu 6600 MB/s an, während für das sequentiellen Schreiben für die kleinste Version “nur” 4000 MB/s anstehen. Die beiden Terabyte-Speicher jedoch kommen auf 5000 MB/s beim Schreiben.
Zudem bietet die Crucial P5 Plus NVMe PCIe 4.0 SSD eine Hardware-Verschlüsselung nach AES-256 und 5 Jahre Garantie.
Die Stromaufnahme liegt bei 3.3 V und 2.5 A. Die SSD kommt mit einer TBW-Wertung von 600 Terabytes, daher. was bedeutet, dass sie für eine Datenübertragung von 600 TB ausgelegt ist. Wenn man somit während der Garantiezeit jeden Tag um die 330 GiB Daten auf die SSD schreibt, kann man die Terrabytes Written (TBW)-Einstufung vor Ablauf der Garantie überschreiten. Das klingt soweit in Ordnung.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Testeindruck
Die NVMe-SSD ist tadellos verarbeitet und lässt nichts zu Wünschen übrig. Das Einbauen erfolgt wie gewohnt ohne Probleme und jegliche halbwegs aktuellen Betriebssysteme erkennen den Speicher problemlos. Natürlich ist, wie immer bei Datenspeichern, die Kapazität von 1 TB bei unserem Testmodell, besser gesagt 1000 GB, mit Potenzen von Zehn und nicht von Zwei angegeben. Die 1-Terabyte-Variante hat somit formatiert auf etwa 931 GiB zum Speichern von Daten übrig. Auch das ist soweit erwartbar und nichts Besonderes.
Die NVMe-Treiber für Windows, die bei Crucial zum Download stehen, sind in erster Linie zur Fehlerbehebung bei der Leistung von SSDs oder für bestimmte Storage-Executive-Funktionen nützlich und daher optional. Über diese können etwa Firmware-Upgrades direkt auf Verfügbarkeit überprüft und gegebenenfalls installiert werden. Zudem kann hier das Verschlüsselungkennwort zurückgesetzt und die der Momentum-Cache Funktion aktiviert werden.
Momentum Cache
Momentum Cache ist eine von Crucial entwickelte Technologie, die es ermöglicht, einen Teil des Arbeitsspeichers für die Beschleunigung der SSD zu nutzen. Damit ersetzt schnelle DRAM-Cache den geräteeigenen Zwischenspeicher. Dies reduziert die E/A-Latenz und verbessert die Leistung der SSD. Der Momentum Cache kann bis zu einem Viertel des verfügbaren Systemspeichers nutzen, bis zu einem Maximum von 4 GB.
Wir testen die Karte ohne Momentum Cache, um nur die Crucial SSD zu bewerten.
Benchmark
Im CrystalDiskMark 8.0.4 x64 zeigt sich die SSD sehr solide und nahe an den Werten des Herstellers selbst. Die Karte ist erstaunlich gleichmütig gegenüber zufälligen Speicherzugriffen und mit fast der Hälfte, also um die 3000 MB/s noch gut schnell.
Screenshot: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Die Temperaturentwicklung indes ist bei der Crucial P5 Plus nicht ausser Acht zu lassen. Die SSD wird gut knapp 70 °C unter Vollast abstrahlen, wie S.M.A.R.T. gemessen. Da lohnt sich eine aktive oder passive Kühlung je nach dem schon.
Der Stromverbrauch indes ist vom Hersteller nicht spezifiziert. Es zeigt sich jedoch, dass die SSD auch im Leerlauf noch gut 1.3 mW verbraucht, was nicht gerade wenig ist im Vergleich.
Spannend ist, wie Crucial die Daten speichert, denn so schützt die SSD vor Datenverlust bei plötzlichem Stromausfall. Dazu wird der SLC Cache von gut 100 GiB mit dem letzten Rest an Strom noch benutzt, um in den 3D-NAND Flash zu schreiben. Wir haben das versucht zu simulieren, indem wir die Stromversorgung trotz schlechtem Gewissen mitten im Schreibprozess gekappt haben. Dabei gab es gemischte Ergebnisse. Grosse Filmdateien oder Datenträger-Images hatten durchaus Probleme nach dem Neustart, was ihre Konsistenz an geht. Wenn wir jedoch 70 GiB bis 100 GiB gemischtes Material von knapp 60 Dateien geschrieben haben, war nach dem Stromverlust kaum ein Problem zu verzeichnen. Von vier Durchläufen waren nur bei einem zwei Dateien beschädigt. Nett.
Preis und Fazit
Die Crucial P5 Plus NVMe PCIe 4.0 SSD gibt es wie gesagt in drei Kapazitäten von 500 GB, 1000 GB und 1500 GB. Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen hier bei 109,99 Euro, 189,90 Euro und 373,99 Euro bzw. SFr., wobei diese seit der Markteinführung im August 2021 auch deutlich nachgelassen haben im Online-Handel.
Insgesamt ist die P5 Plus SSD von Crucial eine gute, schnelle SSD mit PCIe 4.0 im Mittelfeld des Marktes. Es gibt schnellere SSD, die den aktuellen PCIe-Standard unterstützen, aber für den Preis liefert die Crucial P5 Plus ein solides Ergebnis.
Sie ist nicht die Beste der Besten SSD, aber für den richtigen Preis hat sie allen viel zu bieten, die eine PCIe Gen4 M.2 NVMe SSD kaufen möchten, ohne viel Geld auszugeben.
Video: Crucial
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.