Fr. 13. Dezember 2019 um 15:16

Logitech G604 im Test: Unaufgeregte Gaming Maus im High-End-Bereich

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Es ist tatsächlich lange her, dass ich mich selbst für eine Logitech Gaming Maus begeistern konnte. Ich denke da an meine Profispieler-Zeit zurück, wo mich die legendären Logitech Serien MX300 und MX500 eine lange Zeit begleitet haben. Das ist allerdings nun viele Jahre her und auf dem Markt für Gaming Mäuse hat sich einiges getan. Nun habe ich die Logitech G604 Gaming Maus vom Hersteller zum Ausprobieren erhalten und fühle mich in vielen Belangen an meine alten Nager zurückerinnert und das in positiver Hinsicht.

Logitech G604 im Test: Das Leichtgewicht der Kabellosen, leider nur für Rechtshänder

Eigentlich kann man die Logitech G604 als aufpolierten Nachfolger der bereits länger erhältlichen G602 verstehen. Beide Mäuse unterscheiden sich technisch stark und das fängt schon beim Gewicht an. Während die G602 noch auf über 150 Gramm kam, steckte man die Logitech G604 deutlich ab auf 135 Gramm (mit Batterie). Das mag erst einmal nicht viel erscheinen. Ambitionierte Gamer merken das aber sehr schnell, vor allem in Hinblick auf die Gleitfähigkeit und das Handling.

 

Die Gesamtgrösse kommt auf recht ordentliche 80 x 45 x 130 mm, was die Maus damit etwas in den überdurchschnittlichen Bereich hebt. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Hände etwas grösser ausfallen. Ich selbst habe zwar keine “massigen Greifer”, aber lange und schlanke Finger. Für mich ist das auf Rechtshänder ausgelegte Design der Logitech G604 mehr als nur perfekt. Meine Hand passt sehr gut auf den Nager und hat auch nach längerer Zeit keine Ermüdungserscheinungen.

 

Allerdings muss ich an dieser Stelle (auch wenn es für mich perfekt erscheint) einen Kritikpunkt ansetzen. Die Maus ist nur für Rechtshänder geeignet, zumal die sechs Daumentasten auf der linken Seite angebracht sind. Eine Version für Linkshänder gibt es nicht. Computermäuse, die auf eine universelle Bauform für beide Handtypen ausgelegt sind, sind Bauart bedingt aber auch nicht sehr angenehm zu handhaben. Zumindest selten über längere Zeiträume. Wie schon erwähnt stört mich die Auslegung für Rechtshänder nicht. Bin ja selber einer.


Logitech G604 im Test: Hero16K-Sensor für hohe und präzise Abtastraten

Logitech verbaut in seiner neuen G604 übrigens den neuen Hero16K-Sensor, der Abtastraten von bis zu 16’000 DPI ermöglicht. Wer möchte, kann diese per zweier Tasten vor den eigentlichen Maus-Buttons noch manuell in Viererschritten anpassen und deutlich herunterregeln. Unterstützt wird die Maus übrigens von einem eigenen kleinen Co-Prozessor im Gehäuse. Der auf 32-Bit ausgelegte Corde-M0 mit 72 MHz sorgt dafür, dass die 40G Beschleunigung und die 400 IPS an Geschwindigkeit auch ordentlich verarbeitet werden können.

 

Da die Maus komplett kabellos agiert, wird eine AA-Batterie benötigt, um diese anzutreiben. So lässt sich der hintere Teil der Maus entfernen und dort die Batterie einschieben. Dort befindet sich auch der Wireless-USB-Adapter, der bei Bedarf einfach herausgezogen und in den PC gesteckt wird. Ist dieser im Einsatz funkt die Maus im 2.4 GHz Band und soll eine absolut Latenz-freie Performance liefern. Nutzt man die Maus ohne Adapter, kommt ganz normal Bluetooth zum Einsatz.

 

Zudem lässt sich das Mausrad nach belieben in zwei unterschiedlichen Scroll-Arten einstellen. Wer ein freilaufendes Mausrad ohne Raster möchte, kann dieses per Knopfdruck an der Logitech G604 vornehmen. Aber auch ein gut abgestimmtes Raster ist möglich. Ich persönlich bin im Office-Betrieb eher der “freilaufende” Typ, während ich beim Gaming das Raster dringend benötige. Passt also sehr gut.

Darunter befindet sich der Hero16K Sensor mit einer sehr hohen 16’000 DPI. (Bild: PocketPC / Laser)

Logitech G604 im Test: Tolle Performance beim Spielen und Office

Die oben genannten Eigenschaften, wie das gut ausgearbeitete Design (für Rechtshänder halt…) und der von Logitech entwickelte Hero16K-Laser-Sensor, führen zu einer starken Gesamtperformance der G604 Gaming Maus. Erst einmal müssen wir hier die hohen Gleiteigenschaften hervorheben. Auch ohne grossen Aufwand meistert die Logitech G604 überschwängliche und deutliche Ausreisser in der Handbewegung. Der Zeiger versprengt nicht und die Gleiteigenschaften sind hervorragend.

 

Ausprobiert habe ich die Maus in Destiny 2, Guild Wars 2, Warcraft 3 und Starcraft 2. Auch im Wettbewerb gegen andere Spieler. Dank der manuell verstellbaren DPI lässt sich die Logitech G604 in jeder Situation schnell anpassen. Wer diverse Feineinstellungen vornehmen möchte und auch den Zugriff auf Profile braucht, kann dieses über die Logitech Hub Software regeln. Hier werden noch mehr Einstellungen geboten. Wer den USB-Empfänger nutzt kann zudem latenzfrei spielen.

 

Bei der Bildbearbeitung im Office-Betrieb konnte ich die DPI wieder herunterschrauben und dennoch sehr präzise zu Werke gehen. Die gute Ergonomie liess meine Hand auch nach Stunden nicht einschlafen! Es ist lange her, dass ich mit einer Maus derart Spass beim Arbeiten hatte.

Logitech G604 im Test: Monster-Akkulaufzeit ohne USB-Empfänger

Eine der grössten stärken ist die sehr hohe Akkulaufzeit, die wir allerdings in zwei Segmente unterteilen müssen. Denn es gibt einmal eine hohe Leistung der Maus mit USB-Empfänger, denn hier wird die Empfangsleistung drastisch für latenzfreies Zocken erhöht. Und auf der anderen Seite kann man die G604 im normalen Bluetooth-Betrieb ohne den kleinen Dongel nutzen. Dann steigt die Laufleistung extrem an, da weniger Energie benötigt wird.

 

Wer also als Gamer auf eine sehr niedrige Latenz setzen will nutzt den USB-Empfänger und damit auch die Funkleistung im 2.4 GHz Band. Hier gibt Logitech eine Laufleistung von 250 Stunden an! Das funktioniert tadellos. Ich habe die Maus schon nun gut einen Monat bei mir Zuhause im Test und hab die Batterie noch immer nicht ausgetauscht! Das ist bemerkenswert und ist genau die Art von kabellose Freiheit, die ich mir vorstelle.

 

Für Leute mit Hang zu extremen Laufzeiten gibt es zudem noch die Möglichkeit den Empfänger weg zu lassen und rein auf Bluetooth zu setzen. Dann sind Laufzeiten von 5-6 Monaten drin! Je nach Nutzung versteht sich, aber die kleine AA-Batterie hält so also unheimlich lange durch. Da ich die Maus leider nicht so lange in meinem Besitz habe, kann ich hierzu noch keine Ansage machen, aber es scheint zumindest durchaus realistisch.

Die Klappe hinten wird magnetisch gehalten. Dort befindet sich auch der USB-Empfänger. (Bild: PocketPC / Laser)

Logitech G604 Fazit: Mein Gaming Maus Highlight für 2019!

Wow, Logitech! Ich bin begeistert von der neuen Logitech G604 im Test und fühle mich tatsächlich an meine alten MX300 und MX500 Zeiten zurückerinnert. Vor allem das tolle Handling der Maus in Kombination mit den gut erreichbaren Makrotasten, ein sehr gut zu bedienendes Mausrad und die hohe Performance machen hier den Unterschied. Die Logitech G604 ist hier ein überragender Computer-Nager mit vielfältigen und durchdachten Fähigkeiten.

 

Kritik würde ich aber dennoch gerne los werden, denn Perfektion zu erreichen ist dann schon wieder ein anderes Thema. Denn das Einlegen von AA-Batterien empfinde ich persönlich als störend. Auch wenn ich das nur wenige Male im Jahr machen muss. Ein Kabel zum Aufladen der Maus mit einem Akku hätte mir eher zugesagt. Zumal man dadurch vielleicht auch das Gewicht noch einmal hätte reduzieren können. Zudem ist mir die hauseigene Logitech-Software, die sehr überfordernd wirken kann, nicht ganz geheuer.

Sonst muss ich allerdings sagen, dass ich für mich persönlich die derzeit beste kabellose Gaming Maus hier vor mir liegen habe. Das Gesamtpaket ist überragend sowohl in Leistung, Akkulaufzeit und Verarbeitung. Hier kann man die Kritik an der Batterie nahezu vernachlässigen.

 

Die Logitech G604 wird vom Hersteller mit einer UVP von 99 Euro bzw. 119 Schweizer Franken angegeben. Unter anderem ist die Gaming Maus auch auf Amazon erhältlich und dort – je nach Aktion – auch manchmal günstiger zu haben.

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