Als starker Pollenallergiker ist die Qualität der Luft die ich einatme durchaus ein Kriterium für mein Wohlbefinden. Ein Problem, dass der Smartmi Humidifier 3 der Unternehmensgruppe von Xiaomi durchaus lösen kann. Der smarte Luftbefeuchter von Xiaomi wurde entwickelt, um nicht nur die Luftfeuchtigkeit in unseren Räumen zu optimieren, sondern auch einen eleganten und intelligenten Ansatz zur Verbesserung des Raumklimas zu bieten. Hält er was er verspricht? Wir haben ihn in einigen Tagen ausprobieren können.

Design ändert sich zum Vorgänger nur geringfügig – Grösserer Würfel!

Das Design des Xiaomi Humidifier 3 ist genau wie bei seinen Vorgängern eher sehr schlicht und zweckmässig gehalten. Allerdings nicht unattraktiv, denn das stehende Rechteck macht schon ein wenig was her. Mit seinen Abmessungen von etwa 26 x 26 x 40.5 cm ist er etwas grösser als seine Vorgänger. Ein LED-Display an der Oberseite ist funktional und präsent in der vorderen Front integriert. Hier könnt ihr nicht nur die aktuelle Luftfeuchtigkeit ablesen, sondern auch die Wassertemperatur, den Betriebsstatus und den Timer einstellen. Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität – wie von Xiaomi gewohnt – hervorragend und das Gerät fühlt sich robust an. Ohne eingefülltes Wasser ist das Gewicht mit knapp über fünf Kilogramm in Ordnung, aber kein Leichtgewicht.

Der kleine Pummel-Würfel steht übrigens auf vier gummierten runden Füsschen, die durchaus sehr rutschfest sind und einen sehr sicheren Stand ermöglichen. Da der Humidifier 3 selbst ohne Wasser im Tank gar nicht all zu leicht ist, tut man sich den Fuss beim Anlaufen ordentlich weh. Das ist jetzt definitiv kein Kritikpunkt, auch wenn es im Test (unabsichtlich!) weh getan hat. Er kippt einfach nicht um und mit Wasser sogar noch deutlich schwieriger ist. Schliesslich will niemand den Inhalt aus Versehen im Raum verteilen. Definitiv ein Pluspunkt!

Bilder: PocketPC.ch / Laser / Smartmi

Technik des Xiaomi Smartmi Humidifier 3

Im Inneren findet ihr einen 5 Liter messenden Wassertank vor, der schon einmal ein wenig grösser ausgestaltet ist, als im Vorgänger. Wahrscheinlich auch ein Grund für die leicht erhöhten Dimensionen. Zudem kann die Hardware 350 ml Wasser in rund einer Stunde an die Luft abgeben. Ein Dauerbetrieb ist so circa für 14 Stunden ausgelegt, allerdings letzteres eher mit einer ruhiger eingestellten Laufleistung. Praktisch: Ist der Tank leer, schaltet sich der Humidifier 3 von alleine ab, sollte aber auch erwartet werden. Nehmt ihr die obere Abdeckung ab, geschieht dieses ebenfalls, vor allem aus Sicherheitsgründen. Zudem verdunstet der Smartmi evaporative Humidifier 3 etwaiges Restwasser, wenn es nicht mehr zum Raumluftbefeuchten ausreicht. So kann das auch nicht übel riechen. Ein Novum in der Geräteklasse.

Natürlich steckt auch im Xiaomi Smartmi Humidifier 3 ein integrierter Feuchtigkeitssensor. Dieser misst die Luftfeuchtigkeit in Echtzeit in der Umgebungsluft und passt die Betriebsgeschwindigkeit des Verneblers entsprechend an, um dann laut Hersteller ein optimales Raumklima zu gewährleisten. Übrigens lässt sich das Wasser sehr leicht über die obere Öffnung nachfüllen. Einfach reinkippen! Als Anzeige dient am unteren rechten Bereich ein kleines durchsichtiges Fenster, dass den Füllstand preisgibt. Ihr könnt euch auch über die LED-Anzeige informieren, aber dann nur in drei Stunden: Voll, halbleer, so gut wie leer, was natürlich weniger aussagekräftig ist.

Um die Umgebungsluft nicht weiter zu belasten und gerade empfindliche Menschen noch besser vor Partikel in der Luft zu schützen, wird übrigens kein Nebel produziert, sondern die Feuchtigkeit deutlich gemässigter an die Luft abgegeben. Viele Zerstäuber und Nebler blasen eine feine Wolke, ähnlich eines natürlichen Herbstnebels in die Luft, der zwar schnell optisch verschwindet, aber weitaus grössere Wasserpartikel in der Luft zurücklässt. Das passiert beim Smartmi Humidifier 3 nicht.

Xiaomi Home: Humidifier 3 im Test mit der Smarthome-App steuern

Der Xiaomi Smartmi Humidifier 3 zudem einige intelligente Funktionen, die ihr über die hauseigene Xiaomi Home-App steuern könnt. Die App-Steuerung ermöglicht es euch, den Luftbefeuchter direkt vom Smartphone aus zu bedienen. So lassen sich Timer einstellen, den Betriebsmodus ändern und auch den Wasserstand im Tank zu überprüfen, ohne dass ihr in der Nähe vom Gerät seid. Dies erhöht den Komfort natürlich erheblich. Übrigens lassen sich auch weitere Daten wie die aktuelle Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur auslesen. Zudem stellt ihr hier die Verbindung des Modelle mit dem WLAN her.

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Ist der Humidifier 3 erst einmal im Netz, könnt ihr Firmware-Updates aufspielen und die besagten Features nutzen. Darunter auch eine Integration in das eigene Smarthome-Gefüge, um hier weitere Automationen zu steuern. So ist es möglich den Luftbefeuchter in Routinen einzubinden oder sogar per Sprache zu steuern. Letzteres unterstützt Hey Google, Amazon Alexa und Yandex Alice. Einmal eingebunden ist ein Bedienen per Sprache möglich.

Das alles funktioniert erwartungsgemäss auch recht gut. Verbindungsabbrüche sind während des Test des Smartmi Humidifier 3 nicht zu beklagen gewesen und er liess sich während der gesamten Testphase ordentlich per App bedienen. Das Gerät stand dabei in der Ecke im Raum und man konnte die Steuerung komplett auf die App verlagert. Stichwort “Cloud-Komfort” eben. Dafür geht es aber auch nicht ohne Konto in der App.

Kann der Xiaomi Smartmi Humidifier 3 auch als Luftreiniger arbeiten?

Ja und nein, aber in erster Linie mehr ja als nein. Das klingt jetzt kompliziert, ist es aber in der Praxis nicht. Durch das Wasserbad, was die eingesaugte Luft unweigerlich im Luftbefeuchter nimmt, filtert der Humidifier 3 schon einiges aus der Luft heraus. Vor allem Staubpartikel im Raum, Pollen oder ähnlich “grosse” Fussel bleiben im Wasser und damit im Tank hängen. Sie werden auch nicht mehr an die Luft abgegeben, da die Walzen sich immer wieder neu abwaschen.

Jetzt kommen wir aber noch zu dem “nein” beim Luftreinigungssystem: So gut wie ein normaler Luftfilter ist der Humidifier 3 aber dann auch nicht. Ein echter Luftfilter, wie beispielsweise ein Philips 800er Serie mit integriertem HEPA-Aktivkohle-Filter kann sogar grössere Viruspartikel aus der Luft ziehen. Dieser reinigt daher mehr als 99 Prozent der Viren-, Allergene- und weitere Schadstoffe aus der Luft. Das schaffen einfache Wasserfilter nicht. Dennoch hat der Humidifier 3 eine kleine zusätzlich reinigende Funktion, da sich ein beträchtlicher Teil des Staubs im Wassertank sammelt.

Fazit: Nicht auf HEPA-Luftfilter-Niveau, aber toller Luftbefeuchter

Insgesamt ist nun die dritte Version des Smartmi Humidifier von Xiaomi eine sehr Runde Sache. Er fügt der Luft nicht nur eine sehr angenehme Frische hinzu, befeuchtet diese damit sanft und lässt sich auch noch bequem individuell steuern. Mit seiner Funktion reinigt er sogar die Luft von mehr oder weniger groben Allergenen oder eben auch Staub. Natürlich nicht im Umfang eines reinen Luftreinigers und so wird der Humidifier 3 auch gar nicht beworben, dennoch holt er ein wenig aus der Umgebungsluft heraus, was wir an dieser Stelle als kleinen Bonus mitnehmen.

Vom Design her ist er zwar grösser im Vergleich zum Humidifier 2 geworden, aber er fasst mit 5 Litern nun auch mehr Wasser und hält somit auch länger durch. Auch die Leistung ist gestiegen und so lassen sich auch grössere Räume mit ihm angehen. Die intelligente Smarthome Einbindung ist ebenfalls gut gelöst. Der Account-Zwang ist allerdings nicht so toll und nehmen wir Zähneknirschend in Kauf.

Der Smartmi Evaporative Humidifier 3 soll in Europa noch diesen September zu einem Preis von 169.- US-Dollar, umgerechnet 150.- SFr. bzw. 157,- Euro direkt über den Shop des Herstellers erhältlich sein.

Alles in Allem ist der Humidifier 3 von Smartmi ein gutes und hochwertiges Produkt geworden, das seine Aufgabe zuverlässiger und besser erfüllt, als das Vorgängermodell. Solltet ihr auf der Suche nach einem Luftbefeuchter, vor allem für grössere Räume bis zu 50 m² ohne Nebel sein, können wir dieses Modell von Xiaomi bzw. Smartmi absolut empfehlen. Zumindest wenn ihr den Account-Zwang der App verschmerzen könnt oder das Gerät nicht im Smart Home benutzen möchtet. Dass es dort nur mit Account geht, ist etwas ärgerlich.