Sa. 26. November 2022 um 7:04

Turtle Beach Recon Cloud im Test: Controller mit Fokus auf Game-Streaming

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 4 Minuten

Mittlerweile sind Smartphones zum Zocker-Gerät Nummer eins geworden. Da können gute Controller durchaus zum Spielspass für High-End-Games wie Diablo Immortal oder Genshin Impact beitragen und wir haben ja auch schon einige in der Vergangenheit ausprobiert. Nun hat Turtle Beach mit dem Recon Cloud ein spezielles Modell vorgestellt, das durchaus einige Einsatzmöglichkeiten bietet.

Fühlt sich an wie ein Pro-Controller! Mit Einschränkungen

Die Verarbeitung des Recon Cloud ist richtig stark. Natürlich ist hier viel Kunststoff im Einsatz, doch die Zusammenlegung ist wirklich hochwertig. Es knarzt kaum etwas, lediglich ein wenig an den Nähten der Griffe scheint bei bestimmten Bewegungen ein Geräusch zu entstehen, aber ehrlich gesagt verschwindet dies auch sehr schnell bei der Benutzung wieder. Billig fühlt sich das keinesfalls an!

 

Bisherige Smartphone Controller im Test

Das Button-Layout ist wie von einem Xbox-Controller gewohnt, was aber auch kein Wunder ist, schliesslich handelt es sich beim Turtle Beach Recon Cloud um ein Lizenzprodukt mit Xbox-Stempel. So haben wir alle bekannten Tasten auf dem Gamepad verbaut, inklusive zweier Makro-Trigger in den beiden Griffen auf der Unterseite und natürlich Buttons für das Durchschalten unterschiedlicher Modi. Insgesamt sieht der Controller ziemlich “überladen” aus, vor allem weil es mittig unzählige unterschiedliche Knöpfe gibt. Lest euch an dieser Stelle entsprechend sorgfältig ein. Einige davon erklären wir noch im Testbericht.

 

Für all diese Funktionen fühlt sich der Controller aber auch recht leicht an. Der Grip an den Seiten kühlt übrigens zusätzlich und auch ein Vibrationsmotor ist verbaut. Insgesamt kommt das Gamepad ohne Smartphone-Halterung auf knapp über 300 Gramm. Das ist jetzt kein Fliegengewicht, aber besonders schwer auch nicht. Zudem liegt er wirklich gut in der Hand und die Tasten sind recht gut erreichbar. All zu gross dürfen eure Hände aber nicht werden, dann könnte es zu Schwierigkeiten beim Übergriff vom Analogstick zu den Fire-Buttons kommen. Insgesamt wirkt der Recon Cloud aber nicht so gedrungen wie beispielsweise der Razer Kishi V2 oder andere Controller dieser Art.


Bilder: PocketPC.ch / Laser

Volle Kompatibilität – Windows 10+11, Android und Xbox Series X/S sowie One

Der Controller lässt sich darüber hinaus mit einer Menge an Geräten verbinden. Im Test konnten wir Verbindungen mit Android-Handys per Bluetooth oder auch USB-C herstellen. Zudem kann der Controller an der Xbox Series X und S sowie an der Xbox One genutzt werden. Sogar Windows 11 und Windows 10 werden unterstützt. Zudem ist das Gamepad komplett auf das Zocken mit dem Microsoft Xbox Gamepass auf Android-Smartphones zugeschnitten und dort werden in der App ebenfalls alle wesentlichen Funktionen unterstützt.

 

Jedoch bei Apple iOS, macOS, Sony PlayStation und Nintendo Switch muss der Controller passen. Hier ist keinerlei Funktionalität vorgesehen und die Konsolen stehen auch ehrlich gesagt nicht auf der Verpackung. Zwar konnte ich den Recon Cloud mit einem iPhone 13 Pro Max per Bluetooth verbinden und er wurde auch erkannt. Das iPhone konnte aber mit dem verbundenen Turtle Beach Recon Cloud im Test nichts anfangen. Schade eigentlich, denn ich würde einen absolut ultimativ einsetzbaren Controller durchaus begrüssen, werde ich aber wohl nie bekommen.

Die Klammer hält das Smartphone sicher. Zumal die Halterung mit einer stabilen Schraube aus Metall angeschraubt wird. Bild: PocketPC.ch / Laser

Turtle Beach Recon Cloud im Test: So zockt es sich mit dem Controller

Die Handhabung ist denkbar einfach. Entweder verbindet ihr den Controller per Bluetooth 4.2 (schade, kein 5.0 oder höher) bzw. per USB-C Kabel mit dem Smartphone eurer Wahl. Mindestens Android 8.0 oder höher wird vorausgesetzt. Spiele, die einen ordentlichen Controller-Support bieten, erkennen den Recon Cloud sofort. Das gilt übrigens auch für Windows-Geräte, wie meinen alten Alienware Gaming-Laptop, der zwar schon mit rund 10 Jahren schon ordentlich gealtert ist aber mit Windows 10 den Turtle Beach Controller weiterhin gut unterstützt.

 

Die Haptik ist fantastisch und für meine filigranen, aber doch mittelgrossen Hände fast schon ideal. Ich erreiche alles problemlos im Test. Buttons und die Analogsticks geben wirklich sehr gutes Feedback. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Punch beim drücken gewünscht. Denn es fühlt sich ein wenig so an, als würde man die Knöpfe in einen Hohlraum drücken, der sich nicht ganz so hochwertig anfühlt. Dieses wird zumindest von einem hohl klingenden Nebengeräusch unterstützt. Das Druckgefühl ist aber von der Haptik selbst her sehr gut. Die Tasten sind zu keiner Zeit schwammig und lassen ein ordentliches Spielgefühl entstehen.

 

Grundsätzlich fühlt sich das Spielen auf dem Turtle Beach Recon Cloud im Test deutlich mehr nach richtigem Zocken mit einem echten Controller an, als mit den meisten Geräten, den ich bisher so in den Fingern hatte. Die wirklich gute Haptik und das Gefühl der Druckknöpfe hat hier einigen Anteil daran. Auch die stabile Handy-Halterung, die mehrere Positionen erlaubt und auch als Tischstand nutzbar ist, ist durchaus ein Highlight.

Viele Verbindungsmöglichkeiten: Entweder per Bluetooth oder USB-C-Kabel (hinten). In der Mitte ist übrigens ein 3.5-mm-Klinkenanschluss. Bild: PocketPC.ch / Laser

Hohe Akkulaufzeit und viele Knöpfe zur Bedienung

Was den Controller aber zusätzlich auszeichnet, ist eine mit 30 Stunden angegebene Akkulaufzeit. Das erreichte ich zwar im Test nicht, aber 26 Stunden waren durchaus drin. Das ist bei weitem mehr als ein PS5-Controller jemals erreichen würde und er lässt sich sehr bequem per USB-C schnell wieder aufladen. Wenn er direkt angeschlossen wird, kann er natürlich auch während des Ladens noch genutzt werden.

 

Übrigens dürfte euch bereits auf den Bildern das enorme Tastenfeld ab der Mitte des Controllers bis an den oberen Rand aufgefallen zu sein. Dort ist neben dem Xbox-Knopf, den Android-typischen Menü-Buttons auch Knöpfe für die Bedienung des Recon Cloud vorhanden. Mit ihnen könnt ihr die Chatlautstärke separat zur Spiellautstärke einstellen, sofern es vom laufenden Programm unterstützt wird. Schliesst ihr ein Headset mit 3.5-mm-Klinke direkt am Controller an, stehen euch ausserdem Einstellungen für “SuperHuman Hearing” bereits, um beispielsweise Schritte in FPS-Spielen deutlich hervorzuheben. Zudem steht euch ein Modus für verbessertes Zielen zur Verfügung, der vor allem beim Zoom in Spielen die Genauigkeit erhöhen kann.

Turtle Beach Recon Cloud Test
Eine der besten Android-Controller. Aktuell sogar der Beste seiner Art, den wir für Android bis zum jetzigen Zeitpunkt ausprobieren durften. Bild: Turtle Beach

Recon Cloud für Android im Test: Brutal gut ausgestattet, Preis gerechtfertigt

Aktuell halten wir den Turtle Beach Recon Cloud für den besten Controller, den ihr für den Preis für Android-Handys kaufen könnt. Auf dem PC würden wir allerdings weiterhin zu einem echten Xbox oder PS5 Controller greifen, für Handys zeigt sich der Recon Cloud aber optimal. Das liegt vor allem an der sehr guten Akkulaufzeit und der überragenden Ausstattung bestehend aus enormen Anpassungsmöglichkeiten durch die Handyhalterung und natürlich die Funktionen über die Knöpfe. Zum Vergleich: Der Razer Kishi V2 kostet sogar mehr und kann im Vergleich eigentlich nichts. Fühlt sich auch durch die extremen “Clicky”-Tasten auch nicht komplett wie ein echter Konsolen-Controller an. Der Recon Cloud bietet im Vergleich einfach ein enormes Paket für das gleiche oder gar weniger Geld und ist auch noch komplett universal einsetzbar!

 

Frei von Fehlern ist der Controller aber auch nicht. So sind die Tasten war deutlich besser als bei 95 Prozent der auf dem Markt befindlichen Handy-Controllern, doch empfinde ich den leicht hohlen Anschlag etwas minderwertig. Das Feedback ist allerdings im Vergleich zu anderen Android-Gamepads richtig gut. Auf den ersten Blick können die vielen Einstellungsmöglichkeiten übrigens überfordern, aber wer den Controller regelmässig nutzt, wird die meisten Settings schnell begreifen und dann auch in den Spielen zu nutzen wissen.

 

 

Insgesamt schlägt sich der Recon Cloud durch seine enorm hohe Kompatibilität und Funktionsvielfalt sehr gut. Wir hätten uns zwar noch iOS- und macOS-Support gewünscht, aber das ist wohl auch Schnittstellenbedingt nicht so richtig möglich. Eine iOS-Version des Controllers würde ich für mich persönlich aber wünschen, gibt es aber leider noch nicht. Ansonsten ist der Recon für ernsthafte Android-Spieler_innen absolut zu empfehlen, auch für Gaming-Fans, die eine Multiplattform-Lösung für mehrere Geräte suchen und sich nicht umgewöhnen möchten. Der Recon Cloud ist in seiner Gesamtheit ein fantastisches Gamepad und auch der Preis ist dafür im Vergleich zur Konkurrenz absolut in Ordnung.

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